Nibelungen Kurier: „Trier wir kommen“
18.09.2023Von Marcus Diehl › Ein 4:1 Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern U21. Mit großer, breiter Brust und voller Selbstbewusstsein kann der Weg zu Eintracht Trier in Kraft genommen werden. Ein souveräner Sieg gegen einen starken Gegner. Die kleinen Teufel verlangten der Wormatia alles ab. Spielerisch und technisch hatten sie schon einiges zu bieten. Natürlich war der Sieg verdient. So einfach und klar wie das Ergebnis spricht, war es aber auf keinen Fall. Die Wormatia hatte einen Daniel Kasper in seinen Reihen, der mit drei Toren glänzte. Sie bestimmten die ersten dreißig Minuten der Partie. Laut FCK-Trainer Alexander Bugera hatte seine Mannschaft die Startphase total verpennt. Den ersten Warnschuss auf das FCK-Gehäuse hatte Umut Sentürk auf dem Fuß. Sein Heber landete genau in den Armen von Torhüter Niklas Heeger. In der 12. Minute dann die Führung. Einen Freistoß von der linken Seite köpfte Daniel Kasper, in seiner unnachahmlichen Art, genau in den Torwinkel. Ein Kopfball für die Lehrbücher.
Zweites Tor von Kasper
Die Wormatia blieben weiterhin am Ball. Ein Versuch von Pascal Nicklis aus 18 Metern, verursachte keine große Gefahr. Sein Versuch war zu zentral anvisiert. In der 27. Minute der zweite Treffer der Wormatia. Wieder war Daniel Kasper der Torschütze. Kurz vor der Mittellinie entscheidete Pascal Nicklis einen wichtigen Zweikampf für sich. Ging dieser verloren, hätte es schnell in die andere Richtung gehen können. Das erste Zuspiel ging an Maximilian Fesser und dessen Kurzpass erreichte Daniel Kasper im Strafraum. Seine Direktabnahme knallte im kurzen Eck in den Kasten. Jetzt kam langsam die Zeit, an der auch die Gäste am Spiel teilgenommen haben. Erste zarte Annäherungsversuche in Richtung Wormatia-Strafraum. Trainer Peter Tretter: „Unser Gegentor muss ich meiner Mannschaft ankreiden. Zwei Tore Führung kurz vor der Pause, dann öffne ich nicht die gesamte rechte Defensivseite.“ Damit sprach er den Anschlusstreffer in der 39. Minute an. Die Wormatia wurde regelrecht ausgekontert.
Vier Gegenspieler ausgewechselt
Der Torschütze Shawn Blum machte es auch exzellent. Bei der nächsten Chance durfte Torhüter Luca Pedretti sich das erste Mal zeigen. Einen Schuss aus 20 Meter lenkte er über die Latte. Fast im Gegenzug verpasste Maximilian Fesser es, unter Bedrängnis auf dem Weg zum Tor, den Abschluss zu suchen. Der Gästetrainer tauschte gleich viermal in der Halbzeit sein Personal aus. Ein Zeichen seiner Unzufriedenheit. „Wir brauchten zehn bis 15 Minuten in der zweiten Hälfte, um wieder in das Spiel zu kommen. Bei vier Wechseln des Gegners mussten wir uns erst einmal darauf einstellen, was sie damit bewirken wollten“, sprach Trainer Peter Tretter. Ein paar Halbchancen hatte der VfR trotzdem zu bieten.
In der 52. Minute gab es eine ganz brenzlige Situation im Wormatia-Strafraum. Simon Ludwig kam ins Stolpern und brachte seinen Gegenspieler dabei zu Fall. Es sind schon wegen kleinerer Delikte Elfmeter gepfiffen worden. Es hätte die Chance zum Ausgleich für die Gäste sein können. Sie bestimmten weiterhin das Geschehen. Chancen blieben aber Mangelware. Die Wormatia-Defensive stand sicher. Nur bei einem Kopfball musste Luca Pedretti eingreifen. Nach und nach übernahm der VfR wieder das Kommando. Auslöser waren die Wechsel. Während sie beim FCK verpufften, zeigten sie beim VfR die erhoffte Wirkung. Mit der Hereinnahme von Sandro Loechelt und Evzi Saiti kam noch einmal Qualität hinzu.
Sandro Loechelt trifft zum 4:1
Dass die Mannschaft in dieser Saison eine Einheit darstellt, zeigte die 72. Minute. Ein eigener Eckball flog dem VfR fast um die Ohren. Konter der Lauterer und dem stellte sich Evzi Saiti entgegen. Mit einer Energie und eisernem Wille entschärfte er alleine den Spielzug der Gäste. Daraufhin wurde er von Yannik Marx enthusiastisch gefeiert. Beim dritten Tor der Wormatia, ging es ganz schnell. Eine Balleroberung, anschließend Pass von Vincent Haber auf Philipp Sonn. Er nutzte seinen freien Raum auf der linken Seite und bediente mit einer maßgeschneiderten Flanke Torjäger Daniel Kasper. Sein Schuss ging in die rechte Ecke des Tores. Den Sack endgültig zu machte Sandro Loechelt mit einem verwandelten Foulelfmeter. Maximilian Fesser war der gefoulte.
„Wir waren heute etwas tiefer positioniert, wegen der Stärken der Lauterer. Wir wussten, dass wir gegen die Spieleröffnung etwas machen mussten“, sprach Trainer Peter Tretter. Sogar beim Jubel mit den Fans, nach dem Spiel, gaben die Spieler vollen Einsatz. Mit einem Wadenkrampf musste sich Maximilian Fesser kurz ausklinken. Die Fans stimmten mit Gesängen auf das Spiel beim übermächtigen Tabellenführer ein. Mit der Bitte, nach dem Spieltag immer noch ungeschlagen zu sein. Wenn das Team an ihre Leistungsgrenze gehen kann und die nötige Gier und Wille zeigt, ist alles möglich. Das werden sie auch sein, darauf können sich die Wormatia Fans in dieser Saison bisher verlassen.