Nibelungen Kurier: Spitzenspiel hielt, was es versprach
25.09.2023Von Marcus Diehl › So etwas haben die jungen Spieler der Wormatia in ihrer kurzen Laufbahn sicherlich noch nicht erlebt: Eine Traumkulisse, tolle Stimmung – und das beim unangefochtenen Tabellenführer der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar! 4.352 Zuschauer in einem Oberligaspiel kommen auch nicht alle Tage vor. Da kann von einer Reifeprüfung gesprochen werden. Diese haben die Wormaten mit Bravour bestanden. Ein am Ende gerechtes 1:1-Unentschieden lässt beide Teams am Ende zufrieden sein.
Fast – denn nachdem Trainer Peter Tretter das Spiel im Nachgang noch einmal analysiert hat, ärgert er sich über die Szene kurz nach Wiederanpfiff. „Jetzt habe ich mir die Szene mehrmals angeschaut und ich muss sagen, der Elfer war ein Witz.“ In der 47. Minute entscheidet der Schiedsrichter auf Elfmeter für die Gastgeber. Umut Sentürk soll Vincent Boesen zu Fall gebracht haben. Er fällt schon sehr leicht. Am Oberkörper gibt es, wenn überhaupt, eine kleine Berührung. Boesen machte mehr daraus, als letztendlich war. Dominik Kinscher egalisierte so die Wormatia Führung, denn zur Pause führte die Wormatia mit 1:0.
Torhüter locker umkurvt
Mit einem Treffer, der den Trierer Trainer Zornesröte in das Gesicht triebt und den VfR-Trainer freudestrahlend zurück ließ. Eine Trierer Ecke wurde zum Bumerang. Philipp Sonn klärte zur Ecke. Für die Trierer Defensive ging es dann zu schnell. Sandro Loechelt spielte zur Pascal Nicklis und er bediente Maximilian Fesser mit einem genau getimten Pass in die Tiefe. Seinen Gegenspieler Julius Kalweit ließ er locker stehen und konnte Torhüter Niklas Linke genauso locker umkurven und zur Führung einschieben.
„Das haben wir am Freitag im Training noch ausprobiert. Wir wussten, dass die Eintracht bei Ecken hinten eins zu eins steht. Das ist toll, dass s es funktioniert hat!“ Hier hat Peter Tretter eben genau hingeschaut bei der Gegnerbeobachtung.
Die ersten zwanzig Minuten der Partie hatten sich beide Teams abgetastet, vor den Toren war nicht viel los. Loechelt mit einem Schlenzer am Tor vorbei, die Gastgeber hatten einige Abschlüsse mehr. Dass daraus aber drei bis vier Tore hätten fallen müssen – davon sprach Trainer Thomas Klasen – scheint extrem übertrieben.
Trier mit starker linker Seite
Torhüter Luca Pedretti hatte alles im Griff. Die Schokoladenseite der Eintracht war die linke. Deshalb war Peter Tretter in der Pause überrascht, dass der sehr agile Sven König in der Kabine geblieben ist. „ Wir haben uns noch Gedanken gemacht, wie wir unsere rechte Seite stabiler machen können.“
Gleich drei Mal wurde bei der Eintracht gewechselt. Dadurch kam noch mehr Power in das Spiel hinein, warum die Trierer in der zweiten Hälfte spielbestimmend waren. Die größte Chance hatten sie in der 70. Minute. Nach einer zu kurzen Faustabwehr von Luca Pedretti musste Vincent Haber zuerst per Fuß den Einschlag verhindern. Postwendend kam das Spielgerät zurück in den Strafraum. Diesmal war Vincent Haber etwas zögerlich und Daniel Hammel traf nur das Außennetz.
Die Schlussviertelstunde gehörte wieder der Wormatia. „Man hat schon gesehen, dass wir unter der Woche kein Spiel hatten“, gab Trainer Trester zu. In den letzten Minuten lag der Sieg für die Wormatia in der Luft. Mit einem tollen Solo tanzte sich Younes Azahaf durch den Strafraum und rutschte frei vorm Torhüter mit dem linken Fuß weg. Der Ball ging am Tor vorbei. In den letzten Sekunden grätschte Elias Holzemer den Ball an den Außenpfosten. Beide Teams blieben ungeschlagen. Die Trierer konnten die Wormatia auf Distanz halten.
„Vor so einer Kulisse hat es Spaß gemacht, mein Team verteidigen zu sehen. Bei zwei, drei Umschaltsituationen waren wir etwas schlampig. Dass die Jungs sich geärgert haben, nicht gewonnen haben, zeigt den Charakter meiner Truppe“, freut sich Trainer Peter Tretter über die Leistung seiner Mannschaft. Groß ausruhen geht für die Wormatia jetzt nicht. Drei englische Wochen hintereinander stehen auf dem Programm. Mit dem Wissen, dass die Wormatia auf der konditionellen Schiene top aufgestellt ist.
Am Dienstag um 19.30 Uhr folgt die schwere Pokalaufgabe beim FK Pirmasens, ehe dann Tabellennachbar FC Karbach am Samstag um 14 Uhr zu Gast in der EWR-Arena ist.