Nibelungen Kurier: Nur Remis in Bitburg
06.11.2023Von Marcus Diehl › Auf den ersten Blick wird jeder Wormatia-Fan enttäuscht sein von dem Ergebnis, das der VfR im Auswärtsspiel in Bitburg mit nach Hause gebracht hat. Nur ein 1:1(0:1) war das Resultat. Es ist die Leichtigkeit, die der Wormatia in dieser Phase der Saison abhandengekommen ist. „Wir müssen mit dem Punkt leben. Wir hatten eine gute erste Hälfte, müssen nur mehr Tore machen“, war Trainer Peter Tretter zur Pause noch zufrieden.
Gegenüber dem Pokalspiel unter der Woche änderte er seine Elf auf drei Positionen. Für den gesperrten Daniel Kasper spielte Alexander Shehada in der Sturmmitte. Auf der Bank durften Vincent Haber und Philipp Sonn Platz nehmen. Dafür rückten Elias Holzemer und Maximilian Fesser in das Team hinein. Schon früh in der Partie hätten die Gastgeber in Führung gehen können. Es lag an den schlechten Platzverhältnissen, dass der Ball von Simon Floß nicht im Kasten landete. Torhüter Luca Pedretti war schon geschlagen, doch kurz vor der Torlinie wurde die Situation noch geklärt. Es war ein Weckruf für die Wormatia. Sie übernahm nun das Spielgeschehen. Für die erste Wormatia-Chance war Julian Marquardt zuständig. Er zielte am Tor vorbei.
In der 18. Minute scheiterte Sandro Loechelt aus spitzem Winkel an Torhüter Dominik Thömmes und der Nachschuss von Alexander Shehada ging in die Wolken. Pascal Nicklis zwang aus der Ferne den Torhüter zu einer Faustabwehr. Die nächste Gelegenheit brachte die Führung: Maximilian Fesser bereitete mit seiner 14. Torvorlage den Treffer mustergültig vor. Mit seinem ersten Saisontor traf Alexander Shehada zur verdienten Führung. Alles schien in geordneten Bahnen zu laufen. Der VfR hatte Ball und Gegner im Griff. In der Folgezeit fehlte nur das zweite Tor. Vielleicht waren sie zu selbstsicher. Dem Gegner wurde keine Gelegenheit geboten, gefährlich vor dem Kasten aufzutauchen.
Zweite Halbzeit schwächer
Mit der zweiten Hälfte war der Trainer nicht so ganz einverstanden. „Wir haben es in der Kabine klar angesprochen: bei diesen Platzverhältnissen voll fokussiert sein, die Bälle ins Zentrum und keine Tänzchen und Hackentricks, klare Bälle.“ Alles Gesprochene war nach wenigen Sekunden hinfällig. Mit dem ersten Angriff der Gastgeber in der zweiten Hälfte fiel prompt der Ausgleich. Der gerade eingewechselte Niclas Gerten erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und schickte Simon Floß auf die Reise. Die erste Unkonzentriertheit der Wormaten-Defensive brachte den Ausgleich für die Gastgeber.
Torchancen auf beiden Seiten
Die Torchancen waren in der zweiten Hälfte ausgeglichen. Bitburg profitierte mehrmals von den Fehlern der Wormatia im Aufbauspiel. „Das Kopfkino hat angefangen. Vielleicht hatten sie wieder den zweiten Platz im Hinterkopf. Sie wollten unbedingt gewinnen und waren manchmal vogelwild“, monierte Trainer Peter Tretter und fügte hinzu, dass die Platzverhältnisse nicht für das Spiel seiner Mannschaft geeignet war. Chancen waren genug herausgespielt worden. Vor allem Julian Marquardt hatte dreimal das Tor auf dem Fuß. Jedes Mal war Torhüter Thömmes der Spielverderber.
Riesenglück hatte aber auch der VfR, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Niclas Gerten scheiterte in der 86. Minute völlig frei vor Luca Pedretti. Dieser Punkt war für das Schlusslicht mehr als verdient. Sie zeigten trotz ihrer begrenzten Möglichkeiten, ein sehr mutiges Spiel in der zweiten Hälfte. Am Ende schwächte sich der Tabellenletzte mit einer harten Roten Karte noch selber.
Derby gegen TSG steht an
„Gestandene Spieler wie Sentürk, Loechelt und Marx müssen vorangehen. Sie müssen der Kopf der Mannschaft sein und die Führungsaufgaben übernehmen. Die meisten Jungs stehen ja erst in ihrem ersten oder zweiten Aktivenjahr“, sprach Trainer Peter Tretter die erfahrenen Spieler in seinem Team an. Gerade jetzt, in der ersten kleinen schwierigen Phase, müssen sie diese Rolle übernehmen. Vor allem mit dem Blick auf Samstag. Das Derby gegen die TSG Pfeddersheim steht um 14 Uhr an. Denn wie der FC Bitburg haben die Pfeddersheimer nichts zu verlieren.