Wormser Zeitung: Endgültig: VfR Wormatia bleibt in der Oberliga

25.06.2002 Auch Kreuznach muss nicht absteigen / Klasse wird auf 19 Vereine aufgestockt / Neuhausen ebenfalls gerettet

 
Vom 25.06.2002

Seit gestern nachmittag ist es amtlich: Der VfR Wormatia spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga Südwest. Kurz nach 15 Uhr ging per Fax die Nachricht ein, dass das Präsidium des Regionalverbandes Südwest dem Wormser Antrag auf einen Oberliga-Verbleib stattgegeben hat. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass auch die SG Eintracht Bad Kreuznach im Südwest-Oberhaus bleibt und die Spielklasse dadurch auf 19 Mannschaften aufgestockt wird. Jubel gab es auch eine Klasse tiefer: Als direkte Folge der Regionalverbands-Entscheidung müssen TuS Neuhausen und RWO Alzey nicht aus der Verbandsliga absteigen.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

„Das musste einfach so kommen, weil es laut Satzung absolut richtig ist“, zeigte sich Wormatias neuer 1. Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski von der Entscheidung nicht sonderlich überrascht, freute sich aber dennoch „total“. Genau einen Tag nach seinem Entschluss, das Wormatia-Schiff als Lotse wieder in sichere Gewässer zu führen, hätte sich Bergemann-Gorski keinen besseren Einstand als den Oberliga-Verbleib wünschen können. „Das kommt unseren Bemühungen sicher zugute“, zeigte sich der zunächst kommissarisch tätige Wormatia-Vorsitzende sichtlich erleichtert über das Erreichen einer sportlich besseren Basis als es in der Verbandsliga der Fall gewesen wäre. „Aber deshalb werden die Sponsoren jetzt nicht von selbst kommen“, warnte Bergemann-Gorski zugleich vor möglicher Euphorie.

„Irgendwie hat es die Mannschaft auch verdient, nachdem sie sich in der Endphase der Meisterschaft noch auf den viertletzten Tabellenplatz vorgekämpft hat“, meinte Wormatias neuer Trainer Dirk Anders, der ja bei dem bravourösen Schlussspurt selbst noch aktiv mit dabei war. „Für diese tolle kämpferische Leistung sind die Jungs jetzt nachträglich belohnt worden“, hofft der 35-jährige Coach, dass „wir sofort dort anknüpfen, wo wir vergangene Saison aufgehört haben, um nicht wieder in eine so missliche Lage zu geraten“.

Für den A-Schein-Inhaber Dirk Anders ist die Oberliga eine „wunderbare Herausforderung, denn als Trainer möchte man natürlich so hoch wie möglich tätig sein“. Und welcher Newcomer im Trainergeschäft erhält schon die Chance, gleich in der Oberliga einsteigen zu können? Aber noch aus einem sehr praktischen Grund freut sich der 35-Jährige über den Oberliga-Verbleib: „Aus eigenem Erleben kenne ich in dieser Spielklasse schon fast alle Gegner, während ich in der Verbansliga absolutes Neuland betreten hätte.“

Allerdings weiß Dirk Anders aber auch, dass es in der höheren Klasse sportlich schwieriger werden wird. Und noch hat er keinen kompletten Kader zusammen. Allerdings sieht es nun nach dem Oberliga-Verbleib wieder günstiger aus. Fast sicher scheint, dass der umworbene Goran Ognjanovic auch kommende Saison das Wormatia-Trikot tragen wird. „Er hat es mir versprochen“, rechnet Anders fest mit dem 22-jährigen Libero und auch einigen anderen, die sich bisher noch nicht entscheiden konnten. Eile sieht der neue Trainer nicht geboten („Es sind noch viele gute Spieler auf dem Markt“), und er will sorgfältig auswählen. Dazu bleiben ihm nach dem gestrigen Trainingsauftakt noch etwa sechs Wochen Zeit.

Noch 14 Tage länger bis zum Saisonstart dauert es beim alten und neuen Verbandsligisten TuS Neuhausen. „Wir freuen uns sehr, dass wir nicht absteigen müssen“, ist der 2. Vorsitzende Rolf Emrich überzeugt davon, dass „wir nächste Saison eine starke Mannschaft haben werden“. Dafür sollen vor allem die Zugänge Nahir Bisso (von Wormatia zurück), Gheorghe Avromescu (TSG Pfeddersheim) und Kalli Schüttler (von Ostova zurück) sorgen. „Außerdem“, so orakelt Rolf Emrich, ohne einen Namen zu nennen, „haben wir noch einen echten Hochkaräter in Aussichtƒ“