Nibelungen Kurier: Das Ergebnis ist zu wenig!
11.03.2024Von Marcus Diehl › Die nackten Zahlen können nicht lügen, meistens liegt in ihnen die Wahrheit. Der Blick auf die Rückrundentabelle sagt einiges aus. Der VfR Wormatia Worms hat seine Probleme, die Leichtigkeit ist nicht mehr vorhanden.
In der Tabelle stehen die Wormser derzeit auf dem 14. Tabellenplatz. Von sieben Partien wurde nur eine gewonnen. Bei der Alemannia Waldalgesheim reichte es auch nur zu einem enttäuschenden 1:1 (1:0)-Unentschieden. Der Ertrag ist eigentlich zu wenig. Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Wormatia sich gegen tiefstehende Teams schwer tun.
11 Punkte „liegen gelassen“
Da kommt die nächste Statistik zu tragen: Gegen die fünf „großen“ Teams in der Tabelle holte der VfR in fünf Spielen 11 Punkte, drei Siege und zwei Unentschieden. Nimmt man die fünf letzten Teams, wurden gerade einmal 13 Punkte in acht Partien geholt. Ganze 11 Punkte wurden also „liegen gelassen“ oder besser gesagt, teilweise verschenkt.
Warum ist das so? Ist es eine Phase in der Einstellung, ist die Motivation gegen die Großen einfacher, kommt eine offene Spielweise dem Team besser zu gute? Für Trainer Peter Tretter ist dies einem Lernprozess und der fehlenden Reife seiner Mannschaft geschuldet. Sie schaffen es einfach zu selten die rettenden Lösungen zu finden.
Erschwerte Platzverhältnisse
In Waldalgesheim war von Beginn an klar, dass noch die erschwerten Bedingungen, z.B. die Platzverhältnisse hinzukommen. Großes Kombinationsspiel war hier nicht möglich. Die vielen Flanken in die Sturmmitte waren auch eher kontraproduktiv gegen die langen Kerle in der Waldalgesheimer Abwehr. Trainer Peter Tretter dazu: „In der ersten Hälfte waren wir nicht präsent. Das einzig Gute war, dass wir keine Standards zugelassen haben, was gegen die großgewachsenen Spieler Gefahr hätte bedeuten können.“
Mit der einzigen Offensivaktion gingen die Gastgeber in Führung. Eigentlich ohne Gefahr, wenn die beiden Innenverteidiger auf der Hut gewesen wären. Wenn einer sich auf den anderen verlässt, ist man oft verlassen. Tom Gürel ging mit dem Kopf dazwischen und haute den Ball unten in die Ecke.
Jetzt war es ein Anrennen gegen die Betonwand. Dabei wurde Torjäger Daniel Kasper schmerzlich vermisst. Mit Oberschenkelproblemen ist er kurzfristig ausgefallen. Younes Azahaf rückte dafür in die Startelf und Jan Dahlke war der Ersatz in der Sturmmitte. Große Chancen ergaben sich noch nicht. Die Gastgeber warfen sich mit Leidenschaft in jeden Ball. In vielen Situationen waren sich die Wormatia-Akteure selbst im Weg.
Mehr Kampfgeist gezeigt
Die 50. Minute hätte der „Dosenöffner“ sein können. Doch Torhüter Andrej Juric musste das Video vom Gonsenheimer Spiel gesehen haben. Yannik Marx visierte seine angestammte Ecke an. Doch der Torhüter roch den Braten und entschärfte das Spielgerät. Jetzt zeigte Waldalgesheim mehr Kampfgeist, auch wenn bei ihnen die Kräfte allmählich schwanden.
Fehlende Ideen und individuelle Fehler standen den Wormatia-Offensivaktionen im Weg. Dass der Ausgleich letztendlich doch noch gelang, war dem ständigen Anrennen zuzuschreiben. Mit dem Rücken zum Tor wurde Jan Dahlke an der Strafraumkante angespielt. Eine kurze Drehung und mit einem satten Abschluss unter die Latte, traf er zum 1:1.
„Mit der zweiten Halbzeit gehe ich mit. Mit dem betriebenen Aufwand bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis aber nicht“, sagte Trainer Peter Tretter nach dem Spiel. Die Gastgeber belohnten sich für ihren kämpferischen Aufwand wenigstens noch mit einem Punkt. In ihrer Situation eigentlich auch zu wenig. Für drei Punkte hätten sie mehr in das Spiel investieren müssen. Aber der zweite Platz wurde verteidigt.
Am Samstag um 14 Uhr zuhause gegen Koblenz
Am nächsten Samstag kommt Rot-Weiß Koblenz um 14 Uhr in die EWR-Arena. Koblenz steht mit fünf Punkten Rückstand auf dem sechsten Rang und wird sicherlich offensiver auftreten und damit etwas mehr Platz freigeben. Dieser muss dann „nur“ noch besser und konsequenter ausgenutzt werden. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Gegner nur auf Defensive aus sind und sicherlich auch nicht das letzte Mal. Der Lernprozess sollte also nicht zu lange an dauern.