Nibelungen Kurier: Wormatia verspielt den erneuten Finaleinzug

13.03.2024

Von Marcus Diehl › Das war es für den VfR Wormatia Worms im diesjährigen Bitburger Verbandspokal. Der Traum, den erneuten Finaleinzug zu erreichen, ist vorbei. Der SV Gonsenheim ging mit einem 0:1 in die Verlängerung und kegelte die Wormatia damit aus dem Wettbewerb. Der Spielverlauf war ein Spiegelbild der vergangenen Wochen.

Kein hochklassiges Halbfinale

Die Gäste hatten eine starke Situation von Maurice Neukirch in der 110. Minute spielentscheidend ausnutzen können, denn er knallte den Ball in die obere Ecke. Eigentlich lag ein möglicher Treffer nicht mehr in der Luft. Alles deutete auf ein Elfmeterschießen hin. Zu groß war der Abnutzungskampf beider Teams. Es war kein hochklassiges Halbfinale, es war ein reiner Pokalfight. Im Gegensatz zum Spiel vergangener Woche war der Gast diesmal von Beginn an hellwach. Die beiden Außenverteidiger hatten die große Aufgabe, die schnellen Spitzen der Wormser aus dem Spiel zu nehmen. Dies schafften sie mit Bravour, denn das Manko der Wormatia kam an diesem Tag zum Tragen: zu oft war der letzte Pass zu ungenau.

„Letzte Drittel war eine Katastrophe“

Trainer Peter Tretter: „Die Spieleröffnung war eigentlich besser, als letzte Woche. Aber das letzte Drittel war eine Katastrophe.“  In der 26. Spielminute wurde das einmal so richtig durchgespielt. Fesser von der Grundlinie mit der Hereingabe und der Abschluss von Sandro Loechelt wurde im letzten Moment noch abgeblockt. Damit war die Gonsenheimer Defensive zu knacken, nur wurde es zu wenig erfolgreich praktiziert. Wenn der Ball einmal Richtung Tor kam, war Torhüter Paul Simon zur Stelle. In der 31. Minute lenkte er den Schuss von Ivan Smiljanic noch über die Latte. Noch zwei Chancen von Jan Dahlke und Yannik Marx, das war es dann auch schon in der ersten Hälfte.

Offener Schlagabtausch versucht

Beide Teams versuchten einen offenen Schlagabtausch, mit Vorteilen für die Wormatia. Die Gäste präsentierten sich sehr kampfstark. Beide Abwehrreihen waren Blutjung und alle Spieler sind in ihrem ersten oder zweiten Jahr bei den Aktiven. Die Routine lag bei der Wormatia im Mittelfeld. In dieser Reihe hätten sie sich ein Übergewicht erarbeiten müssen. Doch von Sandro Loechelt, Yannik Marx und Luca Jensen kamen zu wenige durchdachte Aktionen. Zu oft konnte Trainer Peter Tretter beim werfen der Wasserflasche beobachtet werden.

Wille konnte nicht abgesprochen werden

Gleich nach der Pause hatte Yannik Marx seinen Auftritt. Gut freigespielt stand er plötzlich vor Torhüter Simon. Zwar in nicht optimaler Position, doch was wollte er daraus machen, was dachte er dabei? Das was dabei herauskam, war ein völlig misslungener Heber über den Torhüter. Auch die zehn Minuten Strafe für Sandro Loechelt fällt unter die Prämisse: völlig unnötig. Schon verwarnt, stellte er sich zu lange vor den Ball. Dadurch spielte der VfR die letzten Minuten in der regulären Spielzeit mit einem Mann weniger. Die Kräfte schwanden bei allen Akteuren allmählich. Der tiefe Rasen zollte seinen Tribut. Trainer Peter Tretter hatte gar keine andere Wahl, als Jan Dahlke und Yannick Marx vom Platz zu holen. Beide hatten schon muskuläre Probleme. Der Wille konnte letztendlich allen Spielern auf dem Platz nicht abgesprochen werde.

„Es war zu wenig“

Spielentscheidend war die eine Szene, in der die Gäste das Momentum auf ihrer Seite hatten. Die Wormatia muss schnell wieder in die Spur kommen. Auf die Defensive ist eigentlich Verlass. Vorne in der Box muss  nur wieder die Galligkeit zurückkehren, um auch einmal einfache Tore zu erzielen. Aus dem Mittelfeld muss wieder mehr Überzeugung kommen.  „Unterm Strich war es zu wenig“, analysierte Peter Tretter.