Nibelungen Kurier: Selber Schuld

08.09.2024

Von Marcus Diehl › Selber Schuld, muss sich die Mannschaft des VfR Wormatia Worms an die eigene Nase fassen. Sie zeigten sich als perfekte Gastgeber und verteilten dann die Geschenke. Innerhalb von drei Minuten versemmelten sie ihre gute Leistung mit katastrophalen Fehlern in der Defensive. Nach einer zwei Tore Führung erzielten die Gäste den Ausgleich. Die Vorarbeit leistete jeweils dazu die Wormatia. Mit einem 2:2 (2:0) entführte der FC Karbach einen Punkt und das mit großer Schützenhilfe. Da passieren Fehler, die sind auch mit dem jungen Alter, nicht mehr zu erklären.

Seriöser Fußball bis zur Halbzeit

Eine konzentrierte erste Hälfte mit seriösem Fußball brachte eine 2:0-Führung gegen einen Gegner, der die gleiche Punktzahl wie die Wormatia vorweisen kann und sogar in Gonsenheim gewinnen konnte. Zwei gefährliche Situationen haben sie sich erarbeitet. Sie hätten einen Handelfmeter bekommen können und kurz vor der Pause fast den Anschlusstreffer erzielen müssen. Schon dabei war der VfR in der Entstehung nicht von einer Schuld freizusprechen. Doch Luca Pedretti rettete bravourös gegen Torjäger Max Wilschrey.

Das Team vom Co-Trainer Benny Früh spielte Fußball. Beide Tore wurden schön herausgespielt. Nach einer perfekten Flanke von Talha Baylan traf Erijon Shaqiri mit dem Kopf zur Führung. Wie einfach Fußball sein kann, zeigte der zweite Treffer. Einfacher Doppelpass mit Mert Özkaya und Sandro Loechelt steht frei vorm Tor und vollendet. Zahlreiche Chancen wurden noch liegen gelassen. Mert Özkaya mit der Hacke, Erijon Shaqiri an das Außennetz, Irfan Catovic schießt den Torhüter an – die Partie hätte zur Pause entschieden sein können. Co-Trainer Benny Früh: „Die erste Hälfte war sehr, sehr gut. Haben die Positionen bespielt, wie wir es uns vorgenommen haben. Die Tore waren schön herausgespielt.“

Dilemma nimmt seinen Lauf

Nach der Pause mussten die Gäste etwas mehr unternehmen, ohne gefährlich zu werden. Die Wormatia hatte eigentlich alles im Griff. Sie machten aber den Deckel nicht darauf. Das Dilemma ging in der 61. Spielminute los, mit der größten Torchance der Partie. Nach gelungenem Passspiel steht Mert Özkaya am Elfmeterpunkt völlig frei vor Torhüter Bast. Er hätte sich die Ecke heraussuchen können. Überlegte einfach zu lange und schießt mittig den herauslaufenden Goalie an. Geht der Ball rein, wären die Gäste aus dem Spiel gewesen.

Gegentreffer aus dem Nichts

Aus dem Nichts fällt zehn Minuten später der Anschlusstreffer. Begleitet von einem kollektiven Versagen der Defensive. Kein Druck auf den Ballführenden Mahrla. Obaz kommt nicht hinterher, die Dreierkette bleibt auf einer Linie gemeinsam stehen und der nicht gerade harte Abschluss trudelt in die linke Torwartecke. Nach einer Trinkpause der nächste Aussetzer. Diesmal war Berkan Küpelililinc der Übeltäter. Sein angedachter Querpass landete direkt bei einem Gästespieler und sie spielten den Konter perfekt aus. Max Wilschrey vollendete gegen den herauslaufenden Luca Pedretti. Bei beiden Gegentoren machte Luca, gemildert gesagt, eine unglückliche Figur.

„Im Fußball gibt es Dinge, die sind nicht zu erklären. Ab der 69. Minute gehe ich überhaupt nicht mit“, legte Benny Früh dar. Wie so oft sprach er die einfachen Gegentore an. Die Moral und das Selbstvertrauen sind komplett den Bach runtergegangen. Die Unsicherheit war dem Team anzusehen. Beide Mannschaften hätten den siegbringenden Treffer erzielen können. Nach einer Ecke köpft Ivan Smiljanic an den Pfosten und der anschließende Abpraller von Jan Dahlke wird auf der Linie geklärt.

Pedretti rettet Remis

In der Nachspielzeit rettet Pedretti das Remis für den VfR. Fehler passieren, nur die Häufigkeit in dieser Saison ist alarmierend. Das Team bringt sich nach gutem Spiel um den verdienten Erfolg. Den Anspruch, den das Team sicherlich an sich stellt und den jeder persönlich hat, müssen sie über die komplette Spielzeit gerecht werden. Sie haben ja gezeigt, was sie imstande sind.

Benny Früh: „Absolut enttäuschendes Ergebnis. Bis zum ersten Gegentor hat das Spiel Spaß gemacht. Sie haben gezeigt, was sie können. Danach muss ich mich im Namen der Mannschaft dafür entschuldigen.“