Nibelungen Kurier: In der ersten Hälfte nicht auf dem Platz
21.10.2024Von Marcus Diehl › Letzte Woche gab es einen Schritt nach vorne, am Samstag gegen Auersmacher wieder zwei Schritte zurück. Dies gilt aber nur für die erste Halbzeit. Eine Leistungssteigerung brachte dann den Punktgewinn. In Kleinblittersdorf holten sie gegen den SV Auersmacher ein 2:2(1:0)-Unentschieden. Mit dem Wiederanpfiff nach der Pause nimmt der VfR endlich an der Partie teil.
Die Gastgeber legten zunächst los wie die Feuerwehr. Es fällt auf, dass die Kontrahenten in der Oberliga ihren Respekt vor der Wormatia mittlerweile abgelegt haben. Sie stellen sich nicht mehr nur in die Defensive. Sie spielen offensiv und jeder weiß in der Liga, wo die Probleme liegen. In den ersten zwei Spielminuten erspielten sie sich schon drei Torabschlüsse und Torhüter Luca Pedretti war ab Sekunde eins hellwach – Anders als seine restlichen Mitspieler.
Zweikämpfe nicht angenommen
Auersmacher wurde buchstäblich zu ihren Torchancen eingeladen. Zweikämpfe wurden nicht angenommen und es gab Abspielfehler, die bei den kleinsten Jugendmannschaften nicht toleriert werden. Das Spiel zeigte, warum die Saarländer in der Tabelle so weit hinten stehen. Ihr Problem ist das Verwerten der Torchancen. Mehrmals standen sie frei vor dem Kasten und das ohne große Gegenwehr der Wormatia. Es wurde fast alles verballert. Bis zur 36. Minute, daswurden sie endlich belohnt. Ein kurz gespielter Eckball segelte in den Strafraum und Fabian Lauer köpfte den Ball ins Netz.
Was kam von der Wormatia? Bei viel Wohlwollen zwei Abschlüsse von Jan Dahlke. Wobei die eine den Spielverlauf auf den Kopf hätte stellen können. Noch viel tragischer war die 13. Spielminute für das Team und für Luca Manganiello. Mit seiner guten Leistung letzte Woche hatte er seinen Startelf-Einsatz mehr als verdient. Dies ist schon fast schicksalhaft für den Jungen, dass er mit einer möglichen Knieverletzung und schmerzverzerrten Gesicht nach kurzer Spielzeit den Platz wieder verlassen musste.
Trainer-Ansprache zeigte Wirkung
Hellseher muss man nicht sein, um zu wissen, was zur Pause in der Kabine passiert ist. Die Ansprache von Trainer John Antuna muss heftig gewesen sein. Eine ganz andere Mannschaft stand danach auf dem Feld. Eine Kehrtwende von 180 Grad. Die Einwechslung von Sandro Loechelt zeigte ihre sofortige Wirkung. Es wurde deutlich, wie abhängig das Team von ihrem Kapitän scheint. Es war eine ganz andere Körpersprache auf dem Platz. Sandro machte, was ein Führungsspieler machen muss. Er ging voran, zeigte sich als Leader und übernahm Verantwortung.
Ein Freistoß war die Initialzündung für das Wormatia-Spiel. Direkt verwandelt durch Mert Özkaya brachte er den Ausgleich. Es folgten zwanzig starke Minuten mit zahlreichen Torchancen durch Erijo Shaqiri, Sandro Loechelt, Moritz Gotthardt oder Jan Dahlke, doch wurden alle vergeben.
Abwehr bleibt Sorgenkind
Doch die Abwehr bleibt das Sorgenkind. Die Angst, einen Gegentreffer zu kassieren, war immer vorhanden. Ein gut ausgeführter Spielzug brachte die Führung durch Jan Dahlke. Alle Anzeichen deuteten nun für die Wormatia. Aber nur kurz. Eine Gelb-Rote Karte für Benjamin Franz brachte die erneute Wende für das Spiel. Fünf Minuten später fiel der Ausgleich durch Marius Schley. Trotz Unterzahl blieb die Wormatia im Spiel und beide Teams hatten noch Chancen für den Siegtreffer. So endete die Partie mit einem 2:2 Unentschieden.
Nach dem Spiel bleibt der Eindruck der ersten Hälfte und der kann Angst machen. In den nächsten drei Partien kommen nur Hochkaräter auf das Team zu. Pirmasens und Kaiserslautern haben die zwei besten Offensivreihen der Liga. Dazwischen kommt der TuS Koblenz in die EWR-Arena. Aber zuerst geht es am Samstag, dem 26. Oktober, um 14 Uhr, zum Tabellenführer FK Pirmasens.