Dreimal tief durchatmen, Wormatia ist eine Runde weiter. Nach einer Viertelstunde lag der VfR gegen Landesligist RWO Alzey mit 0:2 zurück, statt eine Blamage gab es am Ende einen 5:2-Sieg.
Ohne den erkrankten Marco Stark und den angeschlagenen Marco Metzger musste die Abwehr umgebaut werden. Benjamin Bischoff kam neben Sandro Rösner in der Innenverteidigung zu seinem Pflichtspieldebüt, auf den Außenbahnen verteidigten Renato Tusha und Jacob Ammann. Tim Bauer blieb zunächst auf der Bank, Chris Böcher rückte vor auf die Sechs, musste nach zehn Minuten aber schon mit Zerrung raus. Im Mittelfeld erhielt Nico Pantano eine Chance in der Startelf, das Sturmduo hieß Bahssou / Henel. Und ehe sich die umgestellte Mannschaft sortiert hatte, lag sie schon 0:2 hinten. Bei einem Eckball wirkte Nico Adami samt Vorderleuten orientierungslos, sodass Marc Wolter den nicht geklärten Ball gar per Fallrückzieher im Tor unterbringen konnte (10.). Kurze Zeit später war die rechte Abwehrseite überlistet und Alexander Kinsvater konnte recht unbedrängt auf 2:0 erhöhen (16.). Geschockt brachten die Wormaten in der Folge offensiv fast nichts zustande, während einfache lange Bälle der Alzeyer immer wieder für große Gefahr sorgten. Kurz gesagt: Es drohte eine überaus peinliche Blamage. Ein schnell ausgeführter Freistoß sorgte jedoch noch vor der Pause für Hoffnung, denn Pantanos scharfen Querpass konnte Martin Röser zum Anschlusstreffer verwandeln (36.). Der Treffer hatte befreiende Wirkung, bis zum Halbzeitpfiff machten die Wormaten Druck und zeigten endlich ordentliche Spielzüge. Martin Gollasch hätte nach einem solchen fast den Ausgleich erzielt, wurde jedoch abgeblockt (42.). Nachdem die Defensive sich in dieser Phase jedoch erneut unkonzentriert zeigte, ließ Ronny Borchers am Spielfeldrand schon vor der Halbzeitansprache gewaltig Dampf ab.
Mit der Einwechslung von Michael Schürg verbesserten sich die Offensivbemühungen erheblich. Kevin Wittke schoss kurz nach Wiederbeginn einen Freistoß an die Latte (47.), Schürg traf aus dem Gewühl lediglich einen Mitspieler (48.). Nur eine Minute später setzte sich Schürg links durch, legte nach starkem Dribbling an der Torauslinie auf Pantano ab und dieser schob zum fürs Erste beruhigenden Ausgleich ein. Wenige Minuten später grätschte Alzeys David Jakob Schürg von hinten in die Beine und sah von Schiri Schmitt die Rote Karte (56.). Die Chancen auf eine Pokalsensation reduzierten sich dadurch naturgemäß gewaltig, das Spiel verlagerte sich nun fast komplett Richtung Alzeyer Tor. Rösers Flachschuss hoppelte knapp am Tor vorbei (58.), zehn Minuten später fiel der erlösende Führungstreffer. Schürg konnte wie beim Ausgleich von links auf der Torauslinie in den Strafraum eindringen, diesmal schob Younes Bahssou über die Zwischenstation Gollasch ein. Die Vorentscheidung folgte eine Minute später, als Jacob Ammann nach einer Einzelaktion nervenstark den Torwart ausspielte und das 4:2 erzielte (69.). Der Alzeyer Wille war nun weitgehend gebrochen. Tim Bauer scheiterte noch nach schönem Solo an Torwart Maaß (77.), Michael Schürg krönte seine Leistung schließlich mit dem 5:2 nach Zuspiel von Bahssou (84.).
Auch wenn am Ende auf dem Papier ein standesgemäßer Sieg steht bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft aus der ersten Halbzeit lernt und diese für den weiteren Pokalverlauf mahnend im Hinterkopf behält. Diesmal sind Spieler und Fans nochmal mit einem Schrecken davongekommen.
Tore: 1:0 Wolter (10.), 2:0 Kinsvater (16.), 2:1 Röser (36.), 2:2 Pantano (49.), 2:3 Bahssou (68.), 2:4 Ammann (69.), 2:5 Schürg (84.)
Wormatia Worms
Adami – Tusha, Rösner, Bischoff, Ammann – Böcher (11. Wittke) – Röser (69. Bauer), Wittke, Pantano – Henel (46. Schürg), Bahssou.