Norbert Hess hat dem Vorstand diese Woche mitgeteilt, dass er seine Tätigkeit als Sportlicher Leiter zum 30. Juni beenden wird. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Sein Engagement begann im Mai 2019 und geriet mit dem Neuaufbau in der Oberliga nach dem Abstieg gleich besonders anspruchsvoll. Zusammen mit Sportvorstand Marcel Gebhardt, Ibrahim Kurt und dem neuen Trainer Kristjan Glibo wurden damals in einem Kraftakt die Weichen für den Wiederaufstieg gelegt, der, ausgebremst von der Corona-Pandemie, drei Jahre später gelang.
„Mit Norbert verlieren wir einen engagierten Sportlichen Leiter, der für die Kaderbildung der 1. Mannschaft unzählige Gespräche u. a. mit Spielern, Beratern und Trainern geführt und dafür sehr viel Zeit investiert hat“, blickt Sportvorstand Ibrahim Kurt zurück auf die letzten vier Jahre. „Bis wir einen Nachfolger gefunden haben, müssen dessen Aufgaben nun auf mehrere Schultern verteilt werden. Das macht die Ausgangssituation für den Neuaufbau in den nächsten Wochen noch einmal anspruchsvoller“, ergänzt Kurt, der diese Mehrbelastung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit selbst nur übergangsweise übernehmen kann und möchte. „Ich wünsche Norbert für die Zukunft alles Gute und danke ihm ausdrücklich für die Zusammenarbeit der letzten Jahre.“
Der Gesamtvorstand schließt sich dem Dank für die unzähligen Stunden, die Norbert Hess als Sportlicher Leiter in den letzten vier Jahren für den VfR Wormatia investiert hat, an. Leider wurde dieser Aufwand in dieser Saison nicht mit dem Klassenerhalt belohnt. Wir wünschen Norbert, der begonnene Spielergespräche noch durchführen wird, alles Gute für seinen weiteren Weg.
Statement von Norbert Hess
Nach dem Pokalspiel ist für mich eine vierjährige Zeit mit vielen Höhen und Tiefen beendet. Begonnene Gespräche werde ich noch fortsetzen und nach deren Abschluss mein Engagement als Sportlicher Leiter beenden.
Als ich diesen Posten im Mai 2019 übernommen habe, war die Situation eine deutlich schwierigere. Diesmal ist die Kaderplanung zu diesem Zeitpunkt für den Neuanfang in der Oberliga schon wesentlich weiter, auch weil gewachsene Strukturen vorhanden sind und mit Peter Tretter frühzeitig ein Trainer beteiligt ist, der hier etwas bewegen kann. Das Ende meiner Zusammenarbeit mit Peter schmerzt mich dabei am meisten! Dem Mannschaftsrat und den Verantwortlichen hatte ich bereits in der Winterpause meine Absicht signalisiert, im Abstiegsfall den Neuaufbau in der Oberliga voraussichtlich nicht noch einmal zu begleiten. Deshalb dürfte meine Entscheidung nun nicht sehr überraschen.
In diesen vier Jahren hat sich Vieles getan. So haben sich die handelnden Personen verändert, mit denen ich täglich in Kontakt stand und teils lange Abende mit Gesprächen und gemeinsamen Planungen verbracht habe. Mein Ziel als Sportlicher Leiter war es vom ersten Tag an, aufzusteigen. Was auch – trotz Corona – geklappt hat. Jetzt der bittere Abstieg! Es ist im Sport leider so, dass man am Ende oft nur das Negative sieht. Aber auch dafür muss man Verantwortung übernehmen. Zu meiner persönlichen Erkenntnis aus dieser Saison gehört allerdings auch: Mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist und wird es für den Verein sehr schwer, dauerhaft in der Regionalliga zu spielen. Das ehrlich festzustellen, gehört an dieser Stelle dazu.
Bedanken möchte ich mich bei allen im Vorstand, weil ich genau weiß, wie viele Stunden sie für den Verein ehrenamtlich investieren! Danken möchte ich auch allen Spielern, den Trainern, dem gesamten Team hinter der Mannschaft und den vielen freiwilligen Helfern. Es war eine schöne Zeit! Ich wünsche der Mannschaft und den Fans weiterhin viel Zusammenhalt (der ist auf jeden Fall regionalligatauglich) und viel Erfolg für die kommende Saison.
Euer Norbert