Die ärgerlichsten Gegentore sind die in der Schlussphase. Gegen Düsseldorf II war es die 90. Minute, in der man vor 512 Zuschauern den Ausgleich kassierte. Dabei lag man seit der 7. Minute in Führung (Dan. Gataric) und hatte in Halbzeit zwei mehr als ein halbes Dutzend Möglichkeiten, die Führung auszubauen.
Zwei Fragen vor dem Spiel waren: Müller oder Wolff und Mpassy oder Schröer? Nun, im Tor spielte wieder Thorsten Müller und auf der Sechser-Position spielten – beide. Imad Kassem-Saad rückte dafür ins linke Mittelfeld, Manuel Rasp blieb draußen. Ansonsten spielte die gleiche Elf wie gegen Verl.
Düsseldorf hatte den besseren Beginn und Deniz Kadah traf nach zwei Minuten bereits das Außennetz. Die erste Wormatia-Chance jedoch war auch gleich drin: Nach einem abgewehrtem Eckball zog Danijel Gataric (oder war es doch Imad Kassem-Saad?) volley ab und der Ball landete deutlich abgefälscht im Netz. Es ergaben sich auch gleich Möglichkeiten nachzulegen (Monetta, 11.), wobei die rund 80 mitgereisten Fans bei Bolms Chance aus Minute 15 bereits den Torschrei auf den Lippen hatten. Nach wunderschönem Spielzug grätschte er einen Monetta-Querpass ganz knapp am Tor vorbei. In der Folgezeit tat sich Wormatia etwas schwer im Spielaufbau und produzierte einige Fehlpässe. Die kleinen Fortunen waren – wie bei zweiten Mannschaften gewohnt – technisch beschlagen und wendig. Torchancen sprangen dadurch allerdings keine heraus. In der 31. Minute hätte es jedoch richtig gefährlich werden können, doch Matthias Lang bereinigte die Situation mit einer klasse Grätsche. Fünf Minuten später versuchte es Christian Bolm mit einem Fernschuss und verfehlte das Tor um einen Meter. Bis zur Halbzeit passierte nichts mehr.
Die zweite Halbzeit war ereignisreicher. Wieder hatte Düsseldorf den besseren Start und eine zehnminütige Drangphase, die die Wormaten jedoch schadlos überstanden. Ein Warnschuss ging noch deutlich vorbei (47.), Kadahs Kopfball landete wieder am Außennetz (51.). Die erste Wormser Möglichkeit hatte Bolm mit einem Kopfball (55.). Nach einer Stunde nahm der VfR die Partie in die Hand und kam zu einer ganzen Reihe von Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen. Danijel Gataric erwischte eine Monetta-Flanke nicht richtig und verfehlte das Tor (61.), Frank Schröer wurde nach feinem Monetta-Pass im letzten Moment gestoppt (64.). Dann nahm Artur Krettek Maß und hämmerte den Ball aus 20 Metern an die Latte (67.), eine Minute später rutschte Kassem-Saad der Ball vom Spann. Ein Kopfball von Matthias Lang nach einer Ecke wurde auf der Linie geklärt (72.), fünf Minuten später hätte der eingewechselte Ibrahim Aslan frei durchlaufend aus spitzem Winkel vielleicht den Abschluss suchen können, passte jedoch (ungenau) in den Rückraum und die Chance war vorbei. Nach Heidenmann-Querpass grätschte Matteo Monetta den schwierigen Ball über das Tor (84.) und bei der letzten Möglichkeit scheiterte Kassem-Saad aus kurzer Distanz an Torwart Nettekoven (87.). Dazwischen lag nur eine Chance für Düsseldorf – Außennetz zum Dritten. Doch wie so oft im Fußball: Vergebene Chancen rächen sich. Die 90. Minute: Eckball Düsseldorf, Thorsten Müller zieht im Luftkampf gegen Kadah den Kürzeren – Endstand 1:1.
Wormatia Worms
T. Müller – Dal. Gataric, Lang, Rösner, Krettek – Dan. Gataric (78. Heidenmann), Mpassy-Nzoumba, Schröer, Kassem-Saad – Monetta, Bolm (69. Aslan).