Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und dem Tor des Tages von Lucas Oppermann holen die Wormaten vor 430 Zuschauern beim SC Pfullendorf den ersten Auswärtssieg der Saison.
Ronny Borchers schickte die gleiche Elf aufs Spielfeld wie letzte Woche gegen Memmingen und die, man muss es an dieser Stelle einfach mal ausdrücklich feststellen, spielte erneut einen ansehnlichen Fußball, den Welten von den gezeigten Leistungen zu Saisonbeginn trennen. Alleine die positive Körpersprache, das Selbstbewusstsein, mit dem in die Dribblings gegangen wird und das sichtbare Bemühen um konsequentes Flügelspiel es macht einfach wieder Spaß, den Wormaten zuzusehen und ist Balsam für die Fan-Seele. Bei soviel Lob darf aber auch nicht verschwiegen werden, dass in der Offensive noch viel Luft nach oben ist. Viel zu oft landeten die Flanken nämlich hinter dem Tor oder außer Reichweite der Stürmer. Ein Grund, warum die Wormaten zwar die erste halbe Stunde dominierten, aber keine richtige Torchance hatten. Rudi Hübner hatte in der 8. Minute zu viele Abwehrbeine vor sich, Kevin Wittke schoss nach einer weiten Flanke Torwart-Oldie Hermanutz mit vollem Risiko volley in die Arme und der ein oder andere Fernschuss verfehlte das Tor. Im gleichen Zeitraum gelang den Gastgebern aber deutlich weniger, nur Teever war einmal plötzlich brandgefährlich im Strafraum (12.). Erst sehr spät kam der SCP besser ins Spiel und es wurde etws brenzliger in Kevin Knödlers Strafraum (33., 35.). Mitten hinein in diese Phase erzielten die Wormaten das Tor des Tages: Eine weite Wittke-Flanke landete an der Strafraumkante bei Lucas Oppermann, der guckte seinen Gegenspieler aus, war nach zwei Übersteigern durchgebrochen und schoss Hermanutz trocken durch die Beine zur verdienten Führung (37.).
In der zweiten Hälfte wurde Pfullendorf zwar aktiver, brachte vor dem Tor aber lange Zeit nichts zu Stande. Wormatia konnte leider keine Akzente mehr setzen und kam nur noch selten an den gegenerischen Strafraum, verteidigte mit vollem Einsatz jedoch verbissen die Führung. Und als langsam die Kräfte schwanden, hatte der VfR endlich auch mal wieder das Glück des Tüchtigen, denn sowohl bei Schreyecks (72.) als auch Müllers Schuss (82.) rettete die Latte. In den letzten zehn Minuten blieb den 50 mitgereisten Fans nur Anfeuern und Daumendrücken übrig, die Defensive um Marco Stark ließ jedoch nichts mehr zu und sicherte den ersten Auswärtssieg seit über einem halben Jahr.
Seit vier Spielen sind die Wormaten nun unbesiegt und haben dabei ihr Punktekonto von 3 auf 11 aufgestockt. Für zufriedenes Schulterklopfen ist es trotz des unverkennbaren Aufwärtstrends allerdings noch zu früh, denn das rettende Ufer ist nach wie vor lediglich in Sichtweite. Bis zur Winterpause sind noch 21 Punkte zu vergeben und davon müssen noch so viele wie möglich eingefahren werden. Der nächste Gegner wird allerdings eine harte Nuss, denn dann erwartet der VfR mit der SG Sonnenhof Großaspach den Tabellenführer der Auswärtstabelle im Wormatia-Stadion (5 Siege, 2 Niederlagen).
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Rösner, Stark, Krettek – Schröer – Wittke (70. Grujicic), Oppermann, Gollasch (86. Lang) – Hübner (87. Silveira), Ojigwe