Am Mainzer Bruchweg gibt es einmal mehr eine Schlappe. Dabei waren die Wormaten den Gastgebern ebenbürtig und zeigten eine bessere Leistung, als es das Ergebnis von 0:4 suggeriert.
Ein großer Unterschied war nicht zu erkennen beim Spiel des Tabellenfünften gegen den Sechzehnten. Wormatia war ebenbürtig, hatte mehr Ballbesitz und machte das Spiel. Was allerdings auch daran lag, dass die Mainzer Taktik offenbar das geduldige Warten auf Fehler der Wormser Defensive war, um dann knallhart zuzuschlagen. Zwei Angriffe über links und ein erster Schuss von Abele, mehr gelang den Wormaten nach 30 Minuten nicht. Just zu diesem Zeitpunkt wurde es auch erstmals gefährlich im Strafraum vor Lucas Menz, der erneut Rainer Adolf vertrat. Ansonsten war die Defensive des VfR aber konzentriert und jederzeit auf der Höhe. Bis auf die 36. Minute: Marco Stark hatte mit energischem Einsatz einen drohenden Konter abgelaufen, wurde dann jedoch von seinem Gegenspieler zu Boden gerungen und während die mitgereisten Fans im Gästeblock vergeblich auf den fälligen Pfiff des Schiedsrichters warteten, schoss Lewerenz zum unverdienten 0:1 ein. Die Wormaten steckten nicht auf, Akcams Kopfball nach guter Himmel-Flanke zwang Zentner zu einer ersten Parade (40.). Bei Baljaks gefühlvollem Kopfball nach Gopko-Flanke war er dann machtlos nur der Pfosten verhinderte den Ausgleich (43.).
War ordentlich, spielen doch ganz gut, so der Tenor in der Pause. Die Gastgeber zogen nach Wiederanpfiff prompt das Tempo an und setzten die Wormaten unter Druck. Menz musste sich bei einem Sliskovic-Schuss strecken (50.), ansonsten hielt die Abwehr weiterhin dicht. Bald übernahmen die Wormaten wieder die Kontrolle und hatten gar eine Drangphase. Alper Akcam, zweimal in die Zange genommen, hoffte vergeblich auf einen Elfmeterpfiff und setzte hart bedrängt einen Ball über den Kasten. Und als der gerade eingewechselte Adam Jabiri sich schussbereit in den Strafraum durchgetankt hatte, da wurde ihm ärgerlicherweise der Vorteil abgepfiffen (69.). Einige Freistöße und Ecken hätten für weitere Torgefahr sorgen können, doch gerade bei den Standards herrscht nach wie vor enormes Verbesserungspotential. Mitten hinein in diese gute Phase fiel das 0:2. Einwurf auf Höhe des eigenen Strafraums, Himmels Befreiungsschlag landete beim Gegner und der musste nur noch in die Lücke zu Sliskovic passen Tor (73.). Zwei Minuten später war die Partie gelaufen. Erneuter präziser Pass auf Sliskovic, der diesmal wohl knapp im Abseits stand, und erneut schob der Mainzer Torjäger eiskalt rechts unten ein 0:3. Hilflos versuchten die Wormaten, wenigstens noch irgendwie einen Treffer zu erzielen, gaben ihre Bemühungen jedoch schon bald auf. Stattdessen schlug Sliskovic zum Dritten zu. Erneut frei vor Menz besorgte er den 0:4-Endstand (83.). Wieder roch es stark nach Abseits, Sliskovic kam jedoch zentimetergenau aus der eigenen Hälfte. Aber das interessierte eh nur noch die Wenigsten.
Recht ratlos spendeten sich Fans und Mannschaft nach Schlusspfiff gegenseitig tröstenden Applaus. Den nächsten Versuch zum zweiten Saisonsieg gibt es nächsten Samstag gegen Kickers Offenbach.
Tore: 1:0 Lewerenz (36.), 2:0 Sliskovic (73.), 3:0 Sliskovic (75.), 4:0 Sliskovic (83.)
Gelb: Falkenmayer (63.), Felix Müller (71.) / –
Zuschauer: 550 Schiedsrichter: Günsch (Battenberg)
Wormatia Worms
Menz El-Hammouchi, Steil, P. Wolf, Himmel Stark (80. Oppermann), Abele Gopko, Wölk (66. Jabiri), Baljak (73. Zinram) Akcam.