Wormatia verliert erstmals zuhause

Das Derby gegen die TSG Pfeddersheim endete mit einer enttäuschenden und verdienten 0:1-Niederlage.

Spielbericht

„Die Mannschaft, die heute auf dem Platz mehr gewollt hat, hat das Spiel verdient gewonnen“, begann Wormatia-Coach Peter Tretter seine Analyse nach dem Spiel. In der Tat hatten seine Wormaten zwar wie so oft in den letzten Wochen mehr vom Spiel, aber die guten Torchancen hatten die Gäste. Die wenigen gefährlichen Abschlüsse auf Seiten des VfR konnte allesamt Jannik Marx mit Schüssen außerhalb des Strafraums verbuchen. Es fehlte an Zug zum Tor und auch kämpferisch war gerade für ein Derby zu viel Luft nach oben. „Wir haben es über die komplette Spielzeit nicht hinbekommen, diesen Kampf anzunehmen.“

Alle interessanten Szenen der 1. Halbzeit spielten sich binnen sechs Minuten ab. Marx feuerte zwei gefährliche Distanzschüsse ab (13., 19.), Luca Pedretti kam bei einer Ecke an den kurzen Pfosten in Verlegenheit (16.) und parierte dann per Fußabwehr gegen den durchgebrochenen Peprah (17.). Ansonsten war das Spiel geprägt von eher kontrolliertem Spielaufbau und Fehlervermeidung auf dem etwas herbstlich holprigen Rasen.

Das Gegentor fiel wie schon in Bitburg und Ludwigshafen zu Beginn der 2. Halbzeit. Eine kurz gespielte Ecke, eine scharfe Flanke von Fabio Schmidt und Marco Bresser köpfte im Fünfmeterraum zum 0:1 für die TSG ein (52.). „Wir haben eine klare Zuordnung und verteidigen da zu blauäugig“, ärgerte sich Tretter. Marx mit einem Schuss von der Strafraumkante hätte umgehend antworten können, es fehlten nur Zentimeter (53.). Es sollte die letzte gute Möglichkeit sein. Auch die Hereinnahme von Luca Manganiello und des angeschlagenen Maximilian Fesser brachte nur wenig Besserung.

Die TSG Pfeddersheim war jedenfalls näher dran am Torerfolg durch Chkifa (55., 60.) und Auletta (66.), weil sie in diesen Szenen energischer agierten als die Wormatia-Defensive. Vielleicht hätte wie im Hinspiel ein Foulelfmeter die Niederlage noch verhindern können: Auletta kam zu spät und traf Ivan Smiljanic an der Ferse, für den Schiri reichte dieser Kontakt aber nicht (85.). „Aus dem Spiel heraus habe ich nie das Gefühl gehabt, dass wir heute hier ein Tor schießen können“, fand Tretter und sprach deshalb von einem verdienten Sieg der Gäste. „Die Jungs haben sich bemüht bis zum Schluss, aber heute haben wir nie an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen können.“

Für den VfR war es die erste Heimniederlage der Saison, für die TSG Pfeddersheim der erste Auswärtssieg sowie der zweite Punktgewinn in der EWR-Arena überhaupt. „Vielleicht ist die Runde zu gut gelaufen für uns bisher, mit einer gewissen Selbstverständlichkeit. Jetzt ist eine Phase da, in der unsere jungen Spieler in ein Loch gekommen sind. Jetzt müssen wir wieder einen Gang zurückschalten und uns alles erarbeiten. Es kommen nochmal vier schwere Wochen auf uns zu, in denen wir punkten wollen und über die Winterpause oben dranbleiben.“

Nächster Auswärtsgegner ist am 19.11. der formstarke VfR Baumholder, am 25.11. ist der SV Morlautern zu Gast. Am 02.12. geht es zum TuS Mechtersheim und den Abschluss macht das Nachholspiel gegen den SV Gonsenheim am 09.12.

Tore: 0:1 Bresser (52.)
Gelb: Shehada (90.+3), Loechelt (90.+4) / P. Schmidt (77.), Auletta (78.)
Zuschauer: 1.162
Schiedsrichter: Luca Schilirò (Saarlouis)

Aufstellung
Pedretti – Nicklis, S. Ludwig (80. Nkunga), Smiljanic, Sonn (63. Manganiello) – Haber (38. Saiti) – Marquardt (63. Fesser), Loechelt, Marx, Sentürk – Shehada.

WormatiaTV

Highlights Wormatia Worms vs TSG Pfeddersheim 0:1 (11.11.2023)
PK Wormatia Worms vs TSG Pfeddersheim 0:1 (11.11.2023)
Re-Live: Wormatia Worms vs TSG Pfeddersheim 0:1 (11.11.2023)

Fotos

Vorbericht

Am Samstag ab 14 Uhr ist Derbyzeit in der EWR-Arena und der trübe Herbst macht eine Regenpause, sogar die Sonne soll extra während des Spiels rauskommen. Also nix wie naus an die Alzeyer Strooß zum Heimspiel gegen die TSG Pfeddersheim!

Etwas mehr Spielglück und die TSG wäre mit zwei Siegen in die Saison gestartet. Doch in den Schlussminuten kassierte man sowohl in Kaiserslautern als auch im Hinspiel gegen unsere Wormatia noch den Ausgleich. Es wurde danach nicht besser und es kam zum Trainerwechsel. Mario Cuc verließ die Alzeyer Straße, um als Cheftrainer die TSG wieder in die Spur zu bringen. Nach ein paar Wochen und dem zwischenzeitlichen Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz ist das nun zumindest in den Heimspielen gelungen. Die letzten vier Spiele zuhause der Hinrunde gegen Morlautern, Engers, RW Koblenz und Quierschied wurden alle gewonnen, und das auch noch ohne Gegentor. Bitter am Wochenende dann die 1:4-Niederlage gegen den FCK II nach Führung. Und auswärts wartet die TSG immer noch auf ein Erfolgserlebnis.

Immer voran im offensiven Mittelfeld geht Fabio Schmidt (27), einer von acht Ex-Wormaten im Team. Er ist mit neun Saisontreffern der beste Torschütze, gefolgt von Stürmer Ryoji Matsumura (22) mit sieben. Drei Spieler wechselten im Sommer direkt vom VfR zur TSG. Pascal Schmidt (24) ist der Dauerbrenner, hat noch keine einzige Minute verpasst. Marco Bresser (22) hat sich als Linksverteidiger ebenfalls direkt einen Stammplatz gesichert. Das gilt auch für Reda Chkifa (23) auf der offensiven Außenbahn, der am Wochenende sein erstes Tor erzielt hat.

An das letzte Gastspiel der TSG in der EWR-Arena erinnert man sich sicherlich nicht ganz so gerne, im September 2021 feierten die Wormaten damals einen fulminanten 7:0-Sieg. So etwas ist diesmal sicherlich nicht zu erwarten. Die Statistik spricht zwar klar für den VfR, es dürfte aber ein ähnlicher Kampf wie im Hinspiel werden.

Die TSG muss ohne zwei Stammkräfte auskommen, Kapitän und Abwehrchef Mathias Tillschneider sowie der erwähnte Matsumura fehlen verletzt. Wormatia-Trainer Peter Tretter wiederum muss noch einmal auf Torjäger Daniel Kasper verzichten, der für seine Rote Karte in Ludwigshafen für zwei Spiele gesperrt wurde (ebenso wie Armine Nico Pantano). Die Prellung von Maximilian Fesser aus dem gleichen Spiel macht wieder Probleme, womöglich beginnt dieser zunächst auf der Bank. Sandro Loechelt, Evzi Saiti und Elias Holzemer waren in dieser Trainingswoche angeschlagen, sind aber soweit einsatzbereit. Younes Azahafs Comeback braucht noch Zeit. Eine Option könnte daher U21-Torjäger Gradi Nkunga sein, der zunächst bis zur Winterpause mit der 1. Mannschaft trainiert.

Anpfiff in der EWR-Arena
Samstag, 11.11.2023, 14:00 Uhr

Die Tageskassen sind ab 12:30 Uhr geöffnet.
Tickets gibt es auch online bei Ticket Regional.

Liveticker: liveticker.wormatia.de

Livestream: www.youtube.com/WormatiaTV

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