Endstation Viertelfinale. Individuelle Fehler bringen Wormatia gegen Arminia Ludwigshafen früh auf die Verliererstraße und einen 1:3-Halbzeitrückstand. Tochs Anschlusstreffer kommt zu spät.
Mit einer im Vergleich zum ersten Emmerling-Sieg in Pfullendorf lediglich auf zwei Positionen veränderten Mannschaft (Jacob Ammann für den angeschlagenen Eugen Gopko und Daniele Toch für Maximilian Mehring) wollte der VfR Wormatia gestern Abend ins Pokal-Halbfinale einziehen. Auf dem spärlich beleuchteten und durch den Regen rutschigen Platz brachte ein individueller Fehler die Mannschaft jedoch früh auf die Verliererstraße. Christoph Böcher unterlief binnen zwei Minuten zwei Mal der gleiche Lapsus, ein völlig misslungener Rückpassversuch. Beim ersten Mal ging es noch gut, Leithmann scheiterte an Knödler, beim zweiten Mal nutzte Rehhäußer den Fehler aus und brachte die Gastgeber in Führung (7.). Schlimmer noch, kurz darauf erhöhte sich der Rückstand dank eines gut getretenen Freistoßes, den Burkhard per Kopf verwertete, auf 0:2 (14.). Ebenfalls per Kopf fiel zügig der Anschlusstreffer durch Sandro Rösner nach einer langgezogenen Ecke (22.). In der Folge verteidigte Arminia den Vorsprung leidenschaftlich mit Mann und Maus, blieb durch Konter aber auch jederzeit gefährlich. Die Wormaten konnten sich sortieren, versuchten hauptsächlich durch die Mitte zum Erfolg zu kommen, legten sich reihenweise gegenseitig den Ball auf und vergaßen dabei den Abschluss. Oder auch das Abspiel, wie beim Konter in der 34. Minute, bei dem Alper Akcam nur noch auf die freistehenden Kollegen hätte querlegen müssen. Wie es richtig geht, zeigten die Gastgeber. Einen schulbuchmäßigen Konter über Wormatias neuformierte linke Seite schloss Leithmann flach und präzise zum 1:3 ab (42.).
Stefan Emmerling reagierte, ließ Marcel Abele sowie Akcam in der Kabine und brachte dafür Mehring und Christoph Sauter. Mit Mehring in der Zentrale und Sauter auf der rechten Außenbahn gewann das Offensivspiel vom Wiederanpfiff weg sofort an Zug. Romas Dressler zwang Arminia-Torwart Klug per Kopf nach Toch-Flanke zu einer Fußabwehr (48.), der eine Minute später auch den nächsten Dressler-Kopfball nach Mehring-Freistoß über die Latte lenkte. Bei der anschließenden Ecke traf Marco Steil aus dem Gewühl den Pfosten. Gegen weit aufgerückte Wormaten boten sich den Arminen bald einige gute Kontergelegenheiten, die erste endete mit einem gefährlich abgefälschten Schuss bei Kevin Knödler (59.). Kurz darauf nahm Scipon Bektasi einen Trikotzupfer bei einer Ecke dankend an und holte damit einen Foulelfmeter heraus. Diesen schoss er selbst und wie es sich für ein richtiges Pokalaus gehört scheiterte an Torwart Klug (63.). Das gab den Arminen und dem Publikum noch einmal ordentlich Auftrieb, während die mitgereisten Wormatia-Fans sich gedanklich schon vom Halbfinaleinzug verabschiedeten. Bei einer weiteren Ecke erwischte Rösner den Ball freistehend nur mit der Schulter (67.), ehe Toch endlich per Flachschuss den Anschlusstreffer erzielte (74.). Die Schlussphase verlief nach dem Motto Alles nach vorne, hinten hilft der liebe Gott. Auch wenn Bektasi noch den Pfosten traf (77.), die Gastgeber waren dadurch der endgültigen Entscheidung mehrfach deutlich näher als Wormatia dem Ausgleich. Kevin Knödler war es zu verdanken, dass bis zum Ende doch noch ein wenig Hoffnung blieb. Vergeblich.
Was Pokalpleiten angeht, pflegt Wormatia damit eine fragwürdige 1921 begründete Tradition. Bei allen acht Verbandspokalsiegen der Vereinsgeschichte kam man als Titelverteidiger im Folgejahr nie über das Viertelfinale hinaus. Der positive Effekt des Auswärtssieges in Pfullendorf hat sich damit schon nach vier Tagen neutralisiert. Am Samstag gegen den SC Freiburg II beginnt es wieder bei Null.
Tore: 1:0 Rehhäußer (7.), 2:0 Burkhard (14.), 2:1 Rösner (22.), 3:1 Leithmann (42.), 3:2 Toch (74.)
Zuschauer: 600
Wormatia Worms
Knödler – Böcher (89. Banouas), Rösner, Steil, Ammann – Akcam (46. C. Sauter), Abele (46. Mehring), Himmel, Toch – Bektasi, Dressler.