Bernhard Trares versuchte es nach dem Spiel in Essen erstmals wieder mit Niels Magin in der Innenverteidigung, dafür rückte Sandro Rösner etwas überraschend auf die rechte Außenposition. Fabian Liesenfeld spielte wie in der gesamten Vorbereitung Linksverteidiger. Im rechten Mittelfeld wählte Trares die defensivere Variante mit Johannes Pfeffer statt Manuel Helmlinger – und Michael Anicic wurde doch noch rechtzeitig fit. Im Sturm durfte wie erwartet Mahir Sahin neben Christian Bolm auflaufen und im Tor gab Neuzugang Manuel Wolff sein Debüt.
Und der hatte kurz nach Anpfiff schon seine erste Pflichtspielglanztat geleistet: Einen abgewehrten Ball knallte Gardawski aus dem Rückraum an die Latte, Wolff hatte hier entscheidend die Fingerspitzen dran. Dabei hatte er noch Glück, denn der Ball prallte von der Latte an seinen Rücken, Magin konnte die Situation dann bereinigen. Diese Großchance schockte die Spieler offensichtlich, die ersten 20 Minuten galt es jedenfalls schadlos zu überstehen. Die zweite dicke Kölner Chance machte Wolff ebenfalls zunichte, im direkten Duell gegen den Stürmer behielt einen einen kühlen Kopf (18.). Nach 22 Minuten gab es auch den ersten Wormser Torschuss zu beklatschen, Michael Anicics Flachschuss stellte Gästetorwart Müller aber kein Problem dar. Bis dahin bekam gerade der ballgewandte Anicic auf dem Weg zum Tor kräftig auf die Socken, die daraus resultierenden Freistöße führten aber nicht zu Torchancen. Bis zum Halbzeitpfiff passierte nichts zählbares mehr, auch weil Wormatia das Spiel nun ausgeglichener gestaltete.
In der Pause kam Manuel Helmlinger für den schwachen Johannes Pfeffer, zehn Minuten später Thomas Süß für Matthias Lang, Rösner rückte damit nach innen. Süß hatte mit seinem ersten Ballkontakt auch den ersten Aufreger in Halbzeit zwei, sein etwas überhasteter Schuss ging am Tor vorbei. Das war der Startschuss für fünf flottere Minuten mit der ersten dicken Wormser Chance in der 58. Minute: Bolm hatte von rechts geflankt, Sahin den Ball auf Anicic abgelegt und dessen Schuss lenkte Müller über die Latte. Danach nahm sich das Spiel wieder eine Auszeit, auch von den den Kölnern war bis dahin nichts mehr zu sehen. Erst die 77. Minute sorgte wieder für einen Adrenalinschub, als Manuel Wolff einen Kölner Kopfball aus kurzer Distanz reflexartig entschärfen musste. Diese Riesenchance weckte in den Wormsern merklich die Angst vor einer erneuten Last-Minute-Heimniederlage, eher vorsichtig fielen daher die Angriffsbemühungen in der Schlussphase aus. Eine Chance gab es aber doch noch durch den heute starken Dennis Probst, sein platzierter aber druckloser Kopfball reichte jedoch nicht.
Damit blieb es bei einer letztlich gerechten Nullnummer. Sicher ist dieser Punkt angesichts der Tabellensituation zu wenig, allerdings auch besser als nichts. Dafür wurde endlich das Pech aus dem Wormatia-Stadion vertrieben und es gab keinen erneuten Genickschlag in der Schlussphase – was durchaus als Fortschritt bezeichnet werden kann. Am Freitag folgt das schwere Auswärtsspiel in Trier, wo es in den letzten Jahren nichts zu erben gab. Nun müssen drei Punkte her.
Wormatia Worms
Wolff – Roesner, Lang (56. Süß), Magin, Liesenfeld – Probst – Pfeffer (46. Helmlinger), Anicic, Gebhardt – Bolm, Sahin (74. Wooten).