Der überlebenswichtige 3:2-Sieg gegen Röchling Völklingen war hart erkämpft, Straub, Burgio und Dorow treffen.
Wer dachte, es würde gegen den bereits abgestiegenen Tabellenletzten aus dem Saarland leicht werden, sah sich getäuscht. Von Anpfiff weg machten die Gäste klar, hier gewinnen zu wollen. Sie spielten befreit auf und rissen in den Anfangsminuten das Spiel an sich.
Mit lautstarker Unterstützung der Fans kämpften sich die Wormaten ins Spiel, wären aber trotzdem fast in Rückstand geraten. Zum Glück war Steve Kroll zur Stelle (18.). Im Gegenzug scheiterte Jan-Lucas Dorow aus nächster Nähe an Torwart Buhl (20.). Eine Minute später fasste sich Steffen Straub ein Herz und zirkelte den Ball mit links aus 18 Metern zur Führung in den Winkel (21.). Dann landete ein Fehlpass an der Mittellinie in den Füßen von Ricky Pinheiro, der spielte direkt steil in den Lauf von Giuseppe Burgio und der fleißige Italiener erhöhte eiskalt auf 2:0 (30.).
Straub hätte den Deckel drauf machen können, scheiterte aber erst an Buhl und sein Nachschuss wurde auf der Linie geklärt (32.). Stattdessen schafften die Gäste den Anschluss per Handelfmeter. Kroll ahnte die Ecke, Ivanas Schuss war jedoch zu platziert (38.). Beim nächsten Angriff stand er ganz sicher (39.) und auch sein Gegenüber machte bei Straubs Schuss eine gute Figur (45.).
Der zweite Durchgang begann mit einem Schockmoment. Im Sprint zurück fasste sich Patrick Auracher plötzlich an den Oberschenkel und ging zu Boden. "Mir war sofort klar – Muskelfaserriss", meinte der geknickte Kapitän nach dem Spiel, wollte aber einen Einsatz im Pokalfinale ("mit viel viel Glück reicht es vielleicht") noch nicht abschreiben. Ohne den Kapitän wirkten die Wormaten jedenfalls verunsichert, was sich durch attackierende Völklinger nur verstärkte.
Der Ausgleich lag in der Luft und prompt köpfte Dausend Kroll freistehend in die Arme (58.). Dem folgte die erste Offensivaktion der Wormaten nach der Pause, Burgio verfehlte das Tor nur knapp (59.). Dass Zimmer bei einem Freistoß wenig bedrängt zum Ausgleich einköpfen durfte, kam dann auch nicht unerwartet (65.).
Eher aus dem Nichts kam die erneute Wormatia-Führung. Über Burgio landete im Strafraum der Ball irgendwie bei Dorow und dann aus der Drehung zum so unglaublich wichtigen 3:2 im Tor (72.). Straub, im letzten Moment abgegrätscht, verpasste das vierte Tor (78.) und so strapazierte die Schlussphase gegen nie aufgebende Völklinger arg die Nerven. Insbesondere als Schiri Martenstein nach vermeintlichem Foul im Strafraum pfiff und zur allgemeinen Erleichterung nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, sondern Dimitrijevic wegen einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz stellte (89.). Nach drei Minuten Nachspielzeit hatten es die Wormaten geschafft.
Durch den Sieg ist vor dem letzten Spieltag mindestens Platz 15 gesichert, der im Falle eines Aufstiegs von Saarbrücken oder Mannheim zum Klassenerhalt reichen würde. Es gilt aber natürlich, den sicheren Platz 14 zu verteidigen, wozu dem VfR Wormatia nächsten Samstag in Freiburg ein Unentschieden reicht. Bei einer Niederlage könnte man dagegen (nur noch) von der TuS Koblenz überholt werden, die hierfür aber in Elversberg gewinnen muss. Trainer Steven Jones will von solcher Rechnerei allerdings nichts wissen und gab in der Pressekonferenz schon einmal einen Sieg in Freiburg als Marschrichtung vor.
Tore: 1:0 Straub (21.), 2:0 Burgio (30.), 2:1 Ivana (38./Handelfmeter), 2:2 Zimmer (65.), 3:2 Dorow (72.)
Gelb: Stulin (15.) / Birk (13.), Zimmer (62.), Birster (74.)
Gelb-Rot: Dimitrijevic (Völklingen/89.)
Zuschauer: 915 Schiedsrichter: Julius Martenstein (Marburg)
Wormatia Worms
Kroll Auracher (51. Gopko), Kizilyar, Maas, Stulin Zinram, Afari, Pinheiro, Straub (89. Nag) Dorow, Burgio (81. Ando).
Pressekonferenz (WormatiaTV)
Spielzusammenfassung (WormatiaTV)