Nach frühem Rückstand und schwacher Leistung gelingt gegen den FC Homburg lediglich noch der Ausgleich durch Dressler. Dadurch konnte Wormatia die Saarländer wenigstens auf Abstand halten.
Mit der gleichen Elf sollten die verlorenen Punkte vom 3:3 in Mainz nun gegen den FC Homburg wett gemacht werden. Doch leider war die Mannschaft gegenüber Mittwoch nicht mehr wiederzuerkennen. Fehlpass, Lutz kann sich auf Wormatias rechter Abwehrseite durchsetzen und flach in die lange Ecke einschieben. 0:1 bereits nach zwei Minuten. Das Problem der frühen Gegentore zuhause schien eigentlich schon längst überwunden, dies war nun der vierte Gegentreffer, den Wormatia innerhalb der ersten zwei Minuten diese Saison kassiert hat. Den Rückstand versuchten die Wormaten mit langen Bällen aufzuholen. Das hatte gegen Freiburg und Mainz gut geklappt, weil auch mit Flach- und Steilpässen und Flügelspiel variiert wurde. Gegen Homburg nun blieb es aber bei sturem Kick and Rush. Und weil der Rush-Aspekt zu wünschen übrig ließ, gab es nahezu null Torgefahr. Lediglich Romas Dressler, der vergeblich versuchte, die langen Bälle per Kopf zu verteilen, hatte zwei Möglichkeiten. Ein Flachschuss zischte vorbei (8.) und seinen guten Kopfball nach einer Mehring-Ecke lenkte Torwart Hammel über die Latte (39.). Ansonsten herrschte Ratlosigkeit und Frust. Frust wegen des holprigen Rasens, wegen verspringender Bälle, Ballverlusten, unnötig risikoreichen Pässen in der Hintermannschaft und wegen des kleinlichen Schiedsrichters. Wormatia gelang nichts. Homburg hielt den Ball konsequent am Boden, was aufgrund der Platzverhältnisse auch wenig Gefahr brachte, aber die Führung gab Sicherheit und Selbstvertrauen. Weil Sandro Rösner im Strafraum einen Ball verstolperte, hätte Ribeiro Pais sogar fast das 0:2 erzielt, Kevin Knödler konnte Schlimmeres verhindern (37.).
Es waren äußerst unansehnliche erste 45 Minuten. In der Halbzeitpause forderte Stefan Emmerling von seinen Schützlingen eine positivere Einstellung. Mit Frust lässt sich kein Spiel drehen. So kamen die Wormaten auch entsprechend besser aus der Kabine, engagierter und aggressiver. Trotzdem wollte aus dem Spiel heraus weiterhin wenig gelingen. Erst zwanzig Minuten vor Schluss kam der eingewechselte Jacob Ammann zu einem ordentlichen Abschluss, verfehlte aber das Tor. Kurz zuvor hatten bereits die Homburger von einem Ballverlust profitiert, konnten den gefährlichen Angriff jedoch nicht zu Ende spielen. Ausgedehntes Zeitspiel der Gäste und merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen ließen die Emotionen auf den Rängen hochkochen, was durchaus förderlich für das Spiel der Wormaten schien. Entsprechend trotzig war der Jubel, als Romas Dressler einen Mehring-Freistoß zum Ausgleich einköpfte (76.). Beide Mannschaften wollten nun den Siegtreffer, doch der Wormatia-Schlussspurt wurde jäh ausgebremst. Ammann hatte gerade erst die gelbe Karte gesehen, da ging an der Außenlinie Vogtland schreiend zu Boden und Ammann musste per Ampelkarte in die Kabine (83.). Von der Hauptribüne aus war ein Foulspiel nicht zu erkennen, Besucher der Gegengerade berichten jedoch von einer dreisten Schwalbe, um einen Platzverweis zu provozieren. Ausgleichende Gerechtigkeit, dass Vogtland kurz vor Schluss zwei große Möglichkeiten eines Homburger Siegtreffers in die Wolken ballerte.
Noch einen Punkt geholt und den Gegner in der Tabelle auf Abstand gehalten. Das ist wirklich das einzig Positive, was man aus diesem Spiel mitnehmen kann. Die gezeigte Leistung war ein klarer Rückschritt. Am nächsten Freitag geht es zum Tabellenletzten Eintracht Frankfurt II. Fehlen werden Sandro Rösner und Scipon Bektasi wegen ihrer fünften bzw. zehnten Gelben Karte.
Tore: 0:1 Lutz (2.), 1:1 Dressler (76.)
Gelb: Dressler (32.), Rösner (43.), Bektasi (71.) / Liotte (62.), Lutz (74.), Radojewski (84.)
Gelb-Rot: Ammann (Wormatia), wiederholtes Foulspiel (82.)
Zuschauer: 1.094 Schiedsrichter: Pascal Müller (Löchgau)
Wormatia Worms
Knödler – Gopko (59. Ammann), Steil, Rösner, Krettek – Sauter (59. Toch), Mehring, Himmel, Akcam (84. Abele) – Bektasi, Dressler.