Es bleibt dabei, das Glück ist der zweiten Mannschaft in dieser Saison abhanden gekommen. Wenn man unten steht, dann hat man eben kein Glück und wenn man oben steht, dann ist einem eben das Glück hold. Das war auch beim Gastspiel der Wormatia II beim Spitzenreiter Schott Mainz so. Es fehlte eine Winzigkeit von fünf bzw. mit Nachspielzeit von acht Minuten für den 3. Saisonsieg. Dem war leider nicht so; so hat man sich wieder einmal um den verdienten Lohn gebracht und wieder einmal die Butter vom Brot nehmen lassen. Im Spiel eins nach dem Rücktritt von Trainer Alexander Schott hatte der Interimstrainer Volker Kühr die ehrenvolle und ja fast schon undankbare Aufgabe das Team auf das Spiel gegen den Spitzenreiter vorzubereiten; viel Zeit blieb ihm hierfür nicht. Eigentlich hat man gegen einen Tabellenführer in dieser Verfassung keine Chance und geht unter oder man überrascht und stellt dem Spitzenreiter ein Bein, weil man in diesen Spielen keinen Pfifferling auf den Underdog (Wormatia II) setzt. Dass dann Letzteres auftrat, lag am beherztem Auftreten der Mannschaft von Wormatia Worms II. Es begann mit einer turbulenten Anfangsphase; da hatten sich beide Teams einige gute Torchancen erspielt und wenn es da schon 2:2-Unentschieden gestanden hätte, hätten die Zuschauer ihre Freude gehabt. Dennoch sollten die vorwiegend Mainzer Zuschauer in diesem guten Landesliga-Spiel auf ihre Kosten kommen. Die Wormser Mannschaft hielt dagegen und gab alles, um der spielerischen Überlegenheit der Gastgeber Paroli zu bieten. Das Chancenverhältnis war bis zur Halbzeit fast ausgeglichen. Dennoch lagen die besseren Einschussmöglichkeiten auf Seiten der Mainzer; so musste sich Wormatias Keeper Christian Steiner bei einem Kopfball von Dennis Engel nach einem Eckball schon mächtig strecken, um den Ball abwehren zu können (30.). Und als sich dann G. Lopes-Dos-Santos über die linke Seite von zwei Wormaten nicht aufhalten ließ und eine gefährliche Hereingabe in Strafraum schlug, bot sich seinem Mannschaftskameraden Frederik Maerz die dickste Torchance bis dahin, F.Maerz jagte den Ball aus drei Metern im Fallen über den Kasten (42.). Der Ball war auch schwer zu nehmen; da hatte Wormatia II Glück. So blieb es beim insgesamt gerechten 0:0-Halbzeitstand. Die 2. Halbzeit hätte beinahe mit einem Paukenschlag begonnen, als der Mainzer G. Lopes-Dos-Santos mit einem 16-Meter-Schuss knapp das Tor verfehlte (50.). Doch das Tor fiel auf der anderen Seite nach einem gut vorgetragenen Wormatia-Konter; Jens Blüm hebelte mit einem Heber in den freien Raum das Mainzer Abwehrbollwerk aus und Fabio Siveira lief auf den TSV-Schlussmann Manuel Henss zu und schloss überlegt zur 1:0-Gästeführung ab (52.). Danach übernahmen die Hausherren das Kommando und erspielten sich ein optisches Übergewicht, welches überwiegend in der Wormser Hälfte stattfand. Durch die Erhöhung der Schlagzahl ergaben sich zwangsweise auch ein paar gute Torgelegenheiten, die letztlich alle ungenutzt bleiben sollten. Hätte der Gast aus Worms einen seiner Entlastungsangriffe konsequenter genutzt, dann wäre Wormatia II womöglich als Sieger vom Platz gegangen. So stand dem Wormser Betreuerteam schon die Haare zu Berg, nachdem der eine oder andere Vorstoß sei es durch schlampiges Abspiel oder sei es durch eine Unkonzentriertheit eines Einzelnen unterbunden wurde. Und als dann dem TSV Schott Mainz auch noch der 1:1-Ausgleich durch den eingewechselten Matz Malencia gelang, gab es auf der Wormser Bank nur Kopfschütteln (85.). Vor allem das blöde Tor zum 1:1 eine verunglückte Flanke senkte sich über Keeper Chr. Steiner hinweg ins Wormser Tor war es, was eben das Glück ausmacht, wie schon eingangs des Berichtes erläutert wurde. Und es sollte noch viel schlimmer kommen; in der letzten Minute der regulären Spielzeit probierte es der Mainzer G. Lopes-Dos-Santos mit einem Schuss aus ca. 20 Metern und drin war das Ding und verloren die Partie für Wormatia II; dieser Schock saß tief! Diesem zweiten Tor waren Unzulänglichkeiten im Mittelfeldspiel der Wormaten vorausgegangen. In der dreiminütigen Nachspielzeit war dann nix mehr auszurichten gegen diesen ausgebufften Spitzenreiter. Am Ende sah man jubelnde Mainzer und deprimierende Wormser Gesichter. Die VfR-Mannschaft konnte einem schon leid tun, sie hatte sich wahrlich einen Punkt verdient gehabt. Es war sogar ein Dreier drin, hätten die Wormaten ihre Konter konzentrierter gefahren und auch beendet. Man muss aber auch anerkennen, dass die Schott-ler an diesem Tag nicht locker gelassen haben und alles probiert haben und am Ende mit diesen beiden Treffer belohnt wurden. Also kam der Sieg nicht von ungefähr und sie haben sich das Glück letztendlich erzwungen. Nach der zweiten Niederlage in den Mainzer Wochen kann es eigentlich gegen das dritte Mainzer Team nur besser und vor allem muss jetzt ein Dreier her. Am kommenden Sonntag gastiert der Tabellenvierte SVW Mainz in Wormatia-Stadion. Aller guten Dinge sind DREI, wenn das Sprichwort hält was es aussagt, dann würde das bedeuten, dass Wormatia II gewinnen wird. Der langersehnte Sieg muss endlich her und dieser täte dem schon arg gestressten und geplagten Nervenkostüm im Wormatia II-Lager wohltuend gut.