Gegen den TSV Schott Mainz verspielen die Wormaten in der Schlussphase eine 2:0-Führung, schlagen in der 95. Minute aber dann doch noch einmal zu.
Spielbericht
Benny Früh bot die gleiche Mannschaft auf wie am siegreichen 1. Spieltag. Bei sommerlichen Temperaturen entwickelte sich allerdings ein Spiel, dass nicht so flott und unterhaltsam war wie der Auftakt in Herxheim vor einer Woche. Die Partie war geprägt von gegenseitigem Abtasten ohne wirkliche nennenswerte Torszenen.
Das änderte sich nach einer halben Stunde. Die Gäste aus Mainz hatten mehr Ballbesitzphasen und näherten sich dem Tor an. Die Schüsse von Etienne Portmann (28.), Silas Schwarz (29.) und nochmal Portmann (32.) verfehlten das Tor von Luca Pedretti mit jedem Versuch knapper. Aber auch die Wormaten hatten noch eine Torchance vor der Pause, den Schrägschuss von Julian Marquardt parierte Robin Balters zur Ecke (39.).
In der 2. Halbzeit zeigten sich die Gäste weiter etwas aktiver, gefährliche Situationen verhinderten aber gleich mehrmals technische Mängel von Jacob Roden bei der Ballannahme. Die beste Chance hatte der starke Ismael Wiegand mit einem Schuss Richtung Winkel, Pedretti war jedoch aufmerksam und konnte parieren (62.).
Durchaus überraschend war daher die Wormatia-Führung in der 68. Minute. Marquardts Hereingabe blieb bei Jan Just hängen, doch Pascal Nicklis setzte aggressiv nach und provozierte den Ballverlust. Sandro Loechelt spielte zu Jan Dahlke und der traf präzise ins rechte Eck. Es wurde sogar noch besser. Diesmal konnte der eingewechselte Erijon Shaqiri den Ball von Marlon Igerst erobern und zum freistehenden Loechelt spielen – 2:0 (76.).
Aber wie schon in Herxheim machten es die Wormaten wieder spannend. Portmann konnte von rechts dicht vors Tor flanken, der kurz zuvor eingewechselte Alexander Rimoldi warf sich dazwischen und köpfte den Anschlusstreffer (82.). In der Nachspielzeit schienen dem VfR die drei Punkte aus den Händen zu gleiten. Wieder konnte Portmann von fast der gleichen Stelle flanken, diesmal war der eingewechselte Takero Itoi zur Stelle und köpfte den Ausgleich (90.+1).
Anhand der Spielanteile musste man dieses 2:2 durchaus als gerecht hinnehmen. Auch weil die Gefahr bestand, dass das Spiel vielleicht noch komplett kippen könnte. Doch das Gegenteil geschah. Nicolas Obas schlug nochmal einen Freistoß aus der eigenen Hälfte hoch in den Mainzer Strafraum, Nilas Gans verschätzte sich und Mert Özkaya hatte freie Schussbahn. Balters parierte, war gegen Özkayas überlegten Nachschuss aber machtlos und der 3:2-Siegtreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit ließ alle Dämme brechen.
Damit ist die erste Oberligawoche inklusive Pokal optimal abgeschlossen. Zwei Ligasiege zum Auftakt gab es zuletzt in der Regionalligasaison 2018/19. Nächsten Samstag geht es zum TuS Mechtersheim, eine Woche später ist dann der FV Diefflen zu Gast.
Tore: 1:0 Dahlke (68.), 2:0 Loechelt (76.), 2:1 Rimoldi (82.), 2:2 Itoi (90.+1), 3:2 M. Özkaya (90.+5)Gelb: Nicklis (56.), Früh (Trainer/79.), Loechelt (86.) / Kukanda (8.), Ahlbach (75.), Portmann (81.), Schwarz (90.+3)Zuschauer: 755Schiedsrichter: Jan Ulmer (Schuld)Aufstellung
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Vorbericht
Nach zwei Siegen endet die englische Auftaktwoche mit dem Heimspiel gegen Regionalligaabsteiger TSV Schott Mainz. Anpfiff in der EWR-Arena ist um 14 Uhr.
Nach einem Jahr in der Regionalliga ist der TSV Schott Mainz zurück in der Oberliga. Schon früh zeigte sich letzte Saison, dass man wie auch Mitaufsteiger TuS Koblenz nicht wirklich konkurrenzfähig war. So standen die Mainzer Mitte März mit zehn Punkten aus 23 Spielen weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Doch der Einzug ins Pokalfinale und die Akzeptanz des unausweichlichen Abstiegs löste offenbar etwas aus. Plötzlich lief es, der TSV verlor nur noch zweimal und verdreifachte sein Punktekonto in den letzten elf Spielen, auch gegen Spitzenteams der Liga. Gekrönt wurde dieses Formhoch mit dem dritten Pokalsieg in Serie durch ein klares 4:1 gegen den SV Gonsenheim.
Im Sommer verließen sieben Stammspieler den Verein, andere Leistungsträger wie Etienne Portmann und Silas Schwarz sind jedoch geblieben. Sechzehn Abgängen stehen nur sechs externe Neuzugänge gegenüber, darunter mit Daniel Bohl vom FK Pirmasens auch ein solcher mit viel Erfahrung. Ein halbes Dutzend Zugänge aus der sehr erfolgreichen U19 komplettieren den Kader. Dabei soll es nicht bleiben, der am 1. Spieltag eingewechselte Florian Lang beispielsweise ist erst 16 Jahre alt.
Derart verjüngt möchte man oben mitspielen, den direkten Wiederaufstieg aber nicht als Saisonziel ausgeben. Mit dem 3:0 gegen Arminia Ludwigshafen zum Auftakt ist der Start geglückt, auch wenn die letzten Wochen der Vorbereitung aufgrund von Verletzungen, einer Krankheitswelle und Urlaubern nicht optimal lief. So schnürte gezwungenermaßen auch der 27-jährige Trainer Samuel Horozovic noch einmal die Fußballschuhe. Das Saisonhighlight steht nächste Woche an: Nach Hannover 96 und Borussia Dortmund heißt der diesjährige Gegner im DFB-Pokal SpVgg Greuther Fürth.
Wormatias Vertretungs-Chefcoach Benny Früh kann wieder auf ein größeres Angebot für den Spieltagskader zurückgreifen. Der in Budenheim geschonte Sandro Loechelt ist ebenso wieder einsatzbereit wie der angeschlagene Talha Baylan. Laurenz Graf, mit Rückenproblemen ausgewechselt, konnte gestern wieder normal trainieren. Das gilt nicht für Miguel Costa, dessen Debüt in der 2. Halbzeit nur zehn Minuten dauerte, bis er sich bei einer Grätsche eine Muskelverletzung zuzog.
