Ein Rückstand beeindruckt Wormatia nicht mehr. Nach dem Ausgleich durch Younes Bahssou macht Michael Schürg mit einem Doppelpack direkt nach der Pause drei Punkte beim FSV Frankfurt II klar.
Mit schlechten Nachrichten begann das erste Auswärtsspiel der neuen Saison, Sandro Rösner blieb mit Schmerzen beim Aufwärmen lieber auf der Bank. Dadurch musste Ronny Borchers etwas umstellen, zog Marco Metzger zurück in die Innenverteidigung, Chris Böcher vor auf die Sechs und Renato Tusha durfte sein Startelfdebüt rechts hinten geben. Das Fehlen von Kapitän Rösner war durchaus zu spüren, die Defensive machte ab und an einen etwas unsortierten Eindruck, was in der 11. Minute auch gleich zum Rückstand führte. Profi-Leihgabe Daniel Gordon kam nach einer Ecke frei zum Kopfball und traf aus sieben Metern zur Führung. Das beeindruckte die Wormaten überhaupt nicht, mit ansehnlichem Direktpassspiel ging es zügig und vielversprechend immer wieder Richtung Frankfurter Tor. Ebenfalls nach einer Ecke fiel dann auch der verdiente Ausgleich. Mit viel Effet an den Fünfmeterraum getreten, prallte der Ball zu Younes Bahssou, der aus drei Metern das 1:1 erzielte (26.). Damit blieb Schiedsrichter Wander eine Elfmeter-Entscheidung erspart, denn Bahssou hatte die Hand eines Gegenspielers angeschossen, von der der Ball ins Tor prallte. Etwas zu zögerliche Abwehrarbeit brachte vereinzelt Gefahr vor Kevin Knödlers Tor, der einen Flachschuss erst im Nachfassen sichern konnte (29.). Einen Eckball kurz vor dem Halbzeitpfiff klärte Knödler per Faustabwehr, prallte dabei aber auch mit Martin Röser zusammen, der danach benommen ausgewechselt werden musste.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn hatte Michael Schürg mit einem Doppelschlag das Spiel praktisch schon entschieden. Ganz große Klasse das 2:1 in der 47. Minute: Tim Bauer behauptete das Spielgerät an der eigenen Eckfahne und spielte nach vorne, wo der Ball blitzschnell über den eingewechselten Jacob Ammann bei Younes Bahssou landete, der seinen Gegenspieler einfach abschüttelte und zum mitgelaufenen Schürg querlegte. Der Rest war nur noch Formsache. Nicht weniger schön das 3:1 nur drei Minuten später: Martin Gollasch nahm einen hohen Ball von Wittke gekonnt an, kurzer Antritt, Flanke an den kurzen Pfosten, Kopfball Schürg Tor! Wie schon gegen Alzenau zogen sich die Wormaten nun etwas zurück und ließen mehr zu, bei den Frankfurtern hatte man aber weniger den Eindruck, dass diese noch einen Punkt herausschießen könnten. Zumindest das 3:2 hätte fallen müssen, als sich Kevin Knödler und Marco Stark uneinig waren, Noyan Öz den Ball stibitzte und auf Marc Winter ablegte. Der brachte dann das Kunststück fertig, von der Strafraumkante über das leere Tor zu schießen (85.), was gleichzeitig die letzte nennenswerte Aktion des Spiels war.
Nächster Gegner ist am kommenden Samstag wieder Frankfurt, diesmal die U23 der Eintracht. Es ist, wer hätte das erwartet, das Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter. Erfreulich, dass die Offensive Jahr für Jahr besser wird sechs Tore hatten die Wormaten 09/10 erst am siebten Spieltag auf dem Konto, letztes Jahr am sechsten. Das Punktekonto sieht natürlich noch besser aus, auf sechs Punkte musste der VfR letztes Jahr bis Mitte Oktober (!) warten.
Tore: 1:0 Gordon (11.), 1:1 Bahssou (26.), 1:2 Schürg (47.), 1:3 Schürg (50.)
Gelb: Hofmeier, Gordon, Vetter, Stein Schürg
Zuschauer: 409 (offiziell) Schiedsrichter: Wander (Helmstedt)
Wormatia Worms
Knödler – Tusha, Stark, Metzger, Bauer – Böcher – Gollasch, Wittke, Röser (45. Ammann) – Bahssou (79. Pantano), Schürg.
FSV Frankfurt II
Kleinheider – Ujma (78. Mastilovic), Dahlen (46. Gallego), Henneböle, Stein – Hofmeier (46. Scherer), Gordon, Vetter, Oesterhelweg – Öz, Winter