Gegen den SC Freiburg II setzte es gestern Abend eine empfindliche 1:4-Schlappe und damit die dritte Niederlage in Folge.
Eine stabilere Defensive war der Wunsch von Trainer Sascha Eller, der entsprechende Änderungen in der Startelf vornahm. So kam der gelernte Defensive Jonathan Koshko zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Dafür rückte Sandro Loechelt nach vorne um den Mittelstürmer zu unterstützen, der gestern Florian Treske hieß. Tatsächlich agierte der VfR gegen die spielstarken Freiburger etwas vorsichtiger, dafür aber auch mit mehr Elan, wenn es mal nach vorne ging. Eine noch vor Treske geklärte Flanke (7.), ein zu hoch angesetzter Fernschuss von Zahit Findik (22.), ein schön durchgesteckter Pass zum einen Schritt zu langsamen Treske (25.) und vier Eckbälle sprangen dabei heraus. Eher ein Zufallsprodukt hätte sogar fast die Führung gebracht. Einen zu kurz abgewehrten Freistoß schickte Findik volley zurück, wo Maslanka den Ball an den Innenpfosten lenkte (11.). Der verdutzte Torwart Fuhry sah dem Spielgerät kurz zu, wie es die Torlinie entlang rollte, sicherte die Szene aber ohne Probleme, weil kein Wormate nachsetzte. Die Freiburger konnten ihrerseits einen harmlosen Flachschuss nach Ecke (9.) und einen verzogenen Fernschuss vorweisen (15.), sodass die Begegnung nach einer knappen halben Stunde absolut ausgeglichen schien. Bis Falahen seinen Teamkollegen Gabriele auf die Reise schickte und dieser aus stark abseitsverdächtiger Position heraus Paterok zum 0:1 umkurvte (26.). Hätte der Schiedsrichter danach abgepfiffen, man müsste als Fazit eine unglückliche Niederlage konstatieren. Doch es lag noch mehr als eine Stunde und ein ganz bitterer Abend vor den Wormaten.
Bis zur Pause verdienten sich die Nachwuchsfreiburger ihre Führung über alle Maßen, spielten ihre spielerische Überlegenheit voll aus und deckten gnadenlos jede Schwachstelle in Wormatias Defensiverhalten auf. Ein toller Pass von Russ in die Tiefe brachte erneut freie Bahn für Gabriele, der ein zweites Mal vor Paterok zielsicher blieb (32.). Den dritten Streich zwei Minuten später wusste der Schlussmann allerdings zu verhindern. Unaufgeregt und abgezockt trat Freiburg auch in der zweiten Halbzeit auf, agierte zunächst abwartend. Der VfR, nun mit Ali Özgün für den verletzt in der Kabine gebliebenen Benni Himmel, zeigte Herz, attackierte aber oft zu hektisch und wenig koordiniert. Insbesondere Treske hatte sichtlich Wut im Bauch, legte mit viel Einsatz Özgün dessen ersten Torschuss auf (52.). Kaum machten die Freiburger nach einer Stunde wieder ernst, klingelte es hinten jedoch ein drittes Mal. Nach kollektivem Blackout der Defensive kam Gabriele viel zu frei zum Schuss, Paterok konnte nur in den freien Raum abklatschen, wo Almpanis Eugen Gopko mit einer Finte austanzen und locker zum 0:3 einschieben konnte (64.). Wenige Minuten später war der Abend dann gänzlich gelaufen, als Paterok mit eng an den Körper gepressten Armen außerhalb des Strafraums einen Ball mit dem Bauch klärte, dabei aber nach Ansicht des Schiedsrichters regelwidrig die Hände zur Unterstützung nutzte. Dafür sah er die Rote Karte, der VfR war nur noch zu Zehnt und so langsam wurden Erinnerungen an das 2:7-Debakel gegen Freiburg in der letzten Saison wach. Im Gegensatz zu damals ergaben sich die Wormaten gestern allerdings nicht irgendwann wehrlos in ihr Schicksal, sondern spielten weiter nach vorne und suchten wütend den Torerfolg. Das spricht zwar für die Mannschaft und wurde auch zumindest von der Vortribüne akustisch honoriert, weiteres Offensivspiel war allerdings angesichts des Spielstands, der Unterzahl und des schlicht überlegenen Gegners keine sonderlich rationale Entscheidung. So hatte Özgün nach Vorarbeit von Treske und Findik zwar einen Treffer auf dem Fuß (75.), im Gegenzug fing man sich aber nach einem Konter das 0:4 durch Gabriele (76.). Selbst mit neun Mann, Antonaci musste ohne verbliebene Wechselmöglichkeit verletzt raus, gab die von Treske angeführte Offensive nicht auf und kam tatsächlich noch zum 1:4-Ehrentreffer durch Findik, der eine Gopko-Flanke volley verwertete (90.). Dafür konnten sich aber nur noch die wenigsten der 655 Zuschauer erwärmen, die so spärlich wie seit acht Jahren nicht mehr zu einem Heimspiel erschienen waren.
Tore: 0:1 Gabriele (26.), 0:2 Gabriele (32.), 0:3 Almpanis (64.), 0:4 Gabriele (75.), 1:4 Findik (90.)
Gelb: Loechelt (37.) / Gbadamassi (39.), Schöttgen (61.)
Rot: Paterok (Wormatia), Handspiel außerhalb des Strafraums (66.)
Zuschauer: 655 Schiedsrichter: Patrik Meisberger (Heusweiler)
Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Koshko, Himmel (46. Özgün) – Findik, Loechelt (67. Utecht), Saiti (67. Antonaci) – Treske.