Dank eines 3:1-Sieges gegen Verfolger KSV Baunatal bleibt der VfR Wormatia den kriselnden Ulmern beim Kampf um den vielleicht rettenden 15. Platz auf den Fersen. Adam Jabiri trifft doppelt, Tim Bauer sorgt für die Entscheidung.
Sascha Eller vertraute der siegreichen Elf vom Ostersonntag gegen Hoffenheim, musste allerdings auf Max Mehring verzichten. Der gerade wieder genesene Mittelfeldspieler hatte sich im Training eine leichte Verletzung zugezogen und wurde durch Eugen Gopko ersetzt. Trotz der abgelaufenen Sperre von Marco Steil bekam also auch das in Hoffenheim überzeugende ungelernte Innenverteidigerduo Marcel Abele / Kevin Wölk eine weitere Chance.
Den 1.400 Zuschauern (es gab eine Freikartenaktion) bot sich ein unterhaltsames Spiel bei guter Stimmung auf den Rängen, die Wormaten überzeugten mit guten Spielzügen über die Außen. Schon nach acht Minuten hatte Adam Jabiri die Führung auf dem Fuß und rutschte in einen Freistoß von rechts, Torwart Reisacher fuhr jedoch reflexartig den Arm raus und parierte. Ein Angriff über links sorgte dann für das verdiente 1:0. Alan Stulin flankte auf den sträflich freistehenden Jabiri und der köpfte gegen die Laufrichtung des Torwarts ein (19.). Erstmals richtig auf der Hut sein musste Lucas Menz im Wormaten-Tor fünf Minuten später, einen extrem fies flatternden Freistoß konnte der Schlussmann erst im Nachfassen entschärfen. Nicht die einzige brenzlige Szene vor der Pause, denn die Wormaten nahmen sich nun etwas zurück und wollten Kräfte sparen. Dass Trainer Eller großen Namen wenig Beachtung schenkt und nur noch konsequent nach Trainingsleistung aufstellt, hat die Mannschaft wieder in die Spur geführt, aber durch den geförderten Traingseifer fehlt es an Luft für die komplette Spieldauer. Die kräfteschonende Spielweise vor der Pause brachte die Gäste aus Baunatal dem Ausgleich ziemlich nahe. Schrader rutschte knapp an einer Flanke vorbei (34.), fünf Minuten später schien es dann passiert zu sein. Diesmal kam Schrader an den Ball, scheiterte zunächst und Pforrs Nachschuss auf das weit offen stehende Tor drehte Menz mit einer Weltklasseparade gerade noch so um den Pfosten. In neun von zehn Fällen wäre es mit einem 1:1 in die Kabine gegangen. Der Ausgleich wäre umso ärgerlicher gewesen, da Lucas Oppermann in der Szene zuvor an drei Mann vorbeizog und dann den Ball nicht richtig traf, was ansonsten wohl das 2:0 bedeutet hätte.
Nach der Pause stand die Defensive wieder konzentrierter und kompakter, auch weil die Baunataler Angriffe kaum Druck aufbauten. Erst ein weiterer Freistoß, der gerade eingewechselte Brandner zog ab, sorgte für Gefahr (58.). Auf der Gegenseite zog Gopko nach Jabiri-Vorarbeit flach ab, verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (50.). Die zweite Chance sorgte dann für die beruhigende Erhöhung der Führung. Ein langer Ball kam durch bis in die Spitze zum eingewechselten Björn Weisenborn, der zwar an Torwart Reisacher scheiterte, Jabiri stand aber goldrichtig und konnte abstauben (61.). Die Gäste gaben nicht auf, ein richtiges Aufbäumen folgte aber nicht, zu harmlos waren deren Angriffsbemühungen. Jabiri (74.) und Tim Bauer (76.) boten sich Halbchancen zur endgültigen Entscheidung, stattdessen wurde es plötzlich noch einmal spannend Schraders Kopfball senkte sich über Menz hinweg zum Anschlusstreffer ins Tor (84.). Jetzt musste doch noch um die drei Punkte gezittert werden, allerdings nicht lange. Oppermann spielte dem eingewechselten Erdal Celik in den Lauf, dessen Schuss parierte Reisacher und wieder stand ein Wormate goldrichtig, diesmal Bauer, und staubte zum 3:1-Endstand ab (88.).
Zwei Siege in Folge gab es zuletzt im März 2013, durch den Erfolg der Ulmer beim Letzten in Pfullendorf hat sich tabellarisch allerdings nichts verändert. Vielmehr ist durch die Ergebnisse eine Liga höher (Elversberg steht wieder auf einem Abstiegsplatz) der Abstieg sogar ein Stück wahrscheinlicher geworden. Aber es hilft ja nichts die Wormaten müssen einfach auf sich schauen, in den letzten vier Spielen noch einmal alles geben und Platz 15 ergattern. Vielleicht reicht dieser, vielleicht auch nicht. Und ein erfolgreiches Gastspiel in Mannheim am 5. Mai um 18.30 Uhr (live auf sport1, noch besser aber live im Stadion) ist der Mannschaft mittlerweile wieder zuzutrauen.
Tore: 1:0 Jabiri (19.), 2:0 Jabiri (61.), 2:1 Schrader (84.), 3:1 Bauer (88.)
Gelb: – / Leipold (10.), Davulcu (86.), Borgardt (90.)
Zuschauer: 1.400 Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Wormatia Worms
Menz – El-Hammouchi, Abele, Wölk, Stulin – Gopko, Himmel – Zinram (68. T. Bauer), Oppermann, Hiemeleers (57. B. Weisenborn) – Jabiri (77. E. Celik).