Eigentlich hatten die Wormaten ja vorgehabt, nach dem Einzug ins Südwestpokalfinale das Derby gegen den SV Waldhof zu genießen. Bekanntlich kam es anders. In Zweibrücken stand der Platz nach starken Regenfällen unter Wasser, das Spiel wurde abgesagt und auf nächsten Mittwoch vergelegt. Nun mussten die Wormaten das Waldhof-Spiel ganz anders angehen. Und zu allem Überfluss prasselten auch auf den Rasen der EWR-Arena sinftlutartige Regenfälle nieder.
Ein wichtiges Pokalspiel drei Tage später vor Augen, aufgeweichter, schwerer, kräftezehrender Boden sowie große Rutsch- und damit Verletzungsgefahr. Die Voraussetzungen hätten für den VfR nicht ungünstiger sein können. Mannheim dagegen ist bereits aus dem Verbandspokal ausgeschieden und konnte befreit aufspielen. Dementsprechend verlief dann auch die Partie. Wormatia versuchte einen Mittelweg zwischen Risikominderung und ansprechendem Fußball zu finden, sodass sich ein doch recht flottes aber zunächst körperloses Spiel mit vielen Freiräumen entwickelte. Die erste große Chance hatte Martin Röser, der aus dem Rückraum heraneilend einen Querpass von Lucas Oppermann rechts vorbei schoss (10.). Fünf Minuten später setzte Romas Dressler einen Drehschuss aus spitzem Winkel über das Tor. Danach lief der Ball bei den Gästen jedoch besser und Waldhöfer Torschüsse häuften sich. Dautaj hatte das 0:1 auf dem Fuß, dribbelte an der Strafraumgrenze Kevin Knödler aus und musste nur noch einschieben, doch gleich drei Wormaten warfen sich in die Schussbahn und retteten vor der Linie (20.). Zwei weitere Schüsse konnte Knödler entschärfen, dann brachte eine Standardsituation die Führung der Gäste. Scheuring veredelte eine Wassey-Freistoßflanke per Kopf (31.).
Der zweite Durchgang lief erst fünf Minuten, da mussten die Mannschaften schon wieder in die Kabine. Ein starker Wolkenbruch mit Hagel zwang zu einer achtminütigen Spielunterbechung. Danach erhöhten die Wormaten ihre Risikobereitschaft, verlieren wollte man das Derby schließlich nicht. Zahlreiche Foulspiele unterbrachen jedoch den Spielfluss, Grätschen waren auf dem seifigen Rasen kaum zu kontrollieren. Dautaj machte einen Konter in Überzahl mit schludrigem Pass zunichte (64.), Romas Dressler setzte den ersten gefährlichen Torschuss nach Ablage des eingewechselten Michael Schürg (72.). Mit einer Energieleistung holte Nico Müller danach einen Freistoß heraus, den Tim Bauer sehenswert zum Ausgleich in den Winkel schlenzte (73.). Das sorgte noch einmal für eine intensivere Schlussphase, in der Knödler einen Wassey-Freistoß über die Latte faustete (75.) und per spektakulärer Fußabwehr ein Eigentor verhinderte (83.). Danach tat sich nichts mehr und es blieb beim 1:1, mit dem Gästecoach Hollich angesichts der Torchancen nicht zufrieden war. Ronny Borchers konnte gut damit leben, zog mit Blick auf die Platzverhältnisse und die anstehende Pokalpartie aber sein eigenes Fazit: Zweibrücken hat alles richtig gemacht.
Tore: 0:1 Scheuring (31.), 1:1 Bauer (73./Freistoß)
Gelb: Bauer, N. Müller, Rösner – Gjasula, Reule, Colak, Wassey
Zuschauer: 2.260 Schiedsrichter: Weickenmeier (Mühlheim)
Wormatia Worms
Knödler – N. Müller, Rösner, Metzger, Bauer – Gollasch, Abele (59. Toch), Wittke, Röser (80. Krettek) – Oppermann (69. Schürg), Dressler.