1979: Erste Planungen
40 Jahre hatte die 1939 erbaute Haupttribüne im Jahre 1979 mittlerweile auf dem Buckel und ihr Zustand war nicht der Beste. Wegen Feuchtigkeit bröckelte Putz und Farbe von den Wänden, Kabinen und Duschräume mieften entsprechend und der Holzaufbau war morsch. So legte man der Stadt Anfang des Jahres erstmals Pläne eines komplett überdachten, 1.200 Sitzplätze fassenden Tribünenneubaus vor, der zwei Millionen Mark kosten sollte. Richtig Bewegung in die Sache kam jedoch erst, als kein Weg mehr an einer Entscheidung vorbeiführte.
1985: Teilsperrung der Haupttribüne und neue Planungen
Die Valley-Parade-Feuerkatastrophe im englischen Bradford, als 56 Zuschauer im Mai 1985 durch einen Tribünenbrand ihr Leben verloren, sorgte europaweit für ein wachsameres Auge bezüglich des Brandschutzes. Nach einer kritischen Untersuchung der Wormatia-Tribüne fiel diese auch prompt durch. Durchgangsbreite der Sitzreihen zu eng, Fluchtwege ungenügend und die leichte Holzbauweise war sowieso gefährlich… Mehr als die Hälfte der Sitzplätze musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Sanierung oder Neubau? Auf politischer Ebene wurde viel diskutiert, vor einem kostspieligen Neubau zierte man sich seitens der Stadt zunächst noch. Ministerialdirigent Karl Schmidt warb seitens des Landes bei einer Begehung nachdrücklich für die Neubaulösung und stellte hierfür Zuschüsse in Aussicht.
1987: Abriss und Baubeginn
Letztlich führte aus wirtschaftlichen Gründen kein Weg an einem Neubau vorbei. Er sollte im Mai 1987 beginnen und Ende 1987 beendet sein. Wegen diverser Verzögerungen, unter anderem durch ein heftig kritisiertes Gutachten zur Erdbebensicherheit, dauerte der Bau jedoch bis Mitte 1988 und am Ende standen Kosten in Höhe von 2,74 Mio. Mark (entspricht heute ca 2,5 Mio. Euro). Während der Zeit des Umbaus sorgte eine von der US-Army kostenlos ausgeliehene „Nottribüne“ wenigstens für ein klein wenig Sitzkomfort.
1988: Einweihung der neuen Haupttribüne
Am 9. Juli 1988 erfolgte schließlich die offizielle Einweihung im Beisein diverser Gäste aus Politik, Verwaltung, Militär und Sport. 976 grüne Sitzschalen und 600 Stehplätze fasste die neue Tribüne, deren einziger Luxus die Überdachung war und ist. Neun Halbrundbögen aus dem Spezialkunststoff Makrolon, entwickelt von der Wormser Firma Röhm, der auch für das Dach des Münchner Olympia-Stadions verwendet wurde, erinnerten an das Dach des Haberland-Stadions in Leverkusen. Obwohl die Tribüne kleiner wirkt als die alte, hatte sie mit 45,40m x 13,20m fast auf den Zentimeter genau die gleichen Abmessungen.