Erneut unterliegen die Wormaten mit 0:1 – nach Walldorf zeigte auch der VfB Stuttgart II die bessere Chancenverwertung. Bitter: M’voto und später sein Ersatzmann Reuss müssen verletzt raus.
Spielbericht
Zwei Änderungen in der Startelf gab es, Nicola Arcanjo Köhler und Nils Fischer spielten erstmals von Anfang an, letzterer als Doppelspitze mit Daniel Kasper. Dafür saßen Felix Hache und Alexander Shehada auf der Bank.
Fischer hatte auch nach drei Minuten die erste Torchance. Arcanjo Köhler eroberte stark den Ball, ebenso stark war die Ablage von Kasper und Fischers Flachschuss kratzte Torwart Schock noch aus der Ecke. Danach kamen die Gäste zweimal gefährlich in den Strafraum. Erst setzte Kudala einen Schrägschuss links vorbei (6.), dann versemmelte Drakas nach Kopfballverlängerung von Kuol (8.).
Der Bundesliganachwuchs zeigte sich spielerisch besser und kontrollierte zunächst das Spiel, die Wormaten hielten mit Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft dagegen. Offensiv agierten sie allerdings etwas fahrig, sodass es öfter nur im Ansatz gefährlich blieb. Aber auch die Stuttgarter taten sich in Strafraumnähe schwer und kamen nicht hinter die Abwehr. Wormatias Defensive stand wieder stabil, auch nachdem Jean-Yves M’voto verletzt ausgewechselt werden musste. Der Abwehrturm hatte sich bei einem Zweikampf verletzt und versuchte es zunächst noch ein paar Minuten, wurde dann aber nach einer halben Stunde von Jannis Reuss ersetzt.
Henrique aus der Distanz (36.), Jannik Sommer zu harmlos nach einem Konter (38.) und per Kopf (45.+2), dazu Lennart Grimmer in guter Position abgeblockt – in der Schlussphase waren Chancen für die Wormaten da, wobei Trainer Mehring die letzte Zielstrebigkeit vermisste. Aber auch Stuttgart hatte nochmal eine gute Möglichkeit und Ricco Cymer musste einen Kudala-Kopfball parieren (38.).
In der Pause wechselte der VfB gleich drei frische Kräfte ein und übernahm zunächst die Kontrolle. Dann wurden die Wormaten wieder aktiver, fanden im Strafraum aber kein Durchkommen. So versuchte Fischer mit dem Rücken zum Tor den Ball wieder raus zu Lennart Grimmer zu spielen, fand aber nur den Fuß von Weik, der den Konter einleite und dann nach Pass von Drakas und 90-Meter-Sprint auch vollendete – 0:1 (58.).
Die Wormaten versuchten alles, um zum Ausgleich zu kommen. Mehrfach wurden Abschlüsse abgeblockt und wenn doch mal einer durchkam, hatte Schock im Tor kein Problem damit (77./Biedermann). Trotzdem schien der Ausgleichstreffer möglich zu sein, auch weil von den Gästen nicht mehr viel kam. Dann verletzte sich jedoch Reuss nach einem Kontakt und weil die drei Wechselfenster bereits aufgebraucht waren, ging es zunächst mit einem Mann weniger weiter. Reuss kam zwar noch einmal humpelnd für die Schlussminuten zurück auf den Platz, die Wormaten konnten aber keinen Druck mehr aufbauen und die Stuttgarter vergaben ihrerseits noch eine Konterchance (87.). Schade, ein Unentschieden wäre verdient gewesen.
Nächste Woche wartet auswärts ein richtiger Brocken, dann ist Tabellenführer Ulm der Gegner. Der amtierende Vizemeister hat seine ersten drei Spiele alle zu Null gewonnen. Die Wormaten reisen als Außenseiter an und wollen versuchen, etwas Zählbares mitzunehmen. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzungen der beiden Innenverteidiger M’voto und Reuss nicht gravierend sind.
Tore: 0:1 Weik (58.)Gelb: Münn (80.), Grimmer (90.) / Wolf (19.), Weik (22.)Zuschauer: 982Schiedsrichter: Justin Joel Hasmann (Wiebelskirchen)Aufstellung
WormatiaTV
Torshow des 3. Spieltags
Fotos (M. Deines, Promediafoto)
Vorbericht
Im zweiten Heimspiel trifft der VfR Wormatia am morgigen Samstag um 14 Uhr in der EWR-Arena auf den Bundesliganachwuchs des VfB Stuttgart.
Die U21 des VfB Stuttgart, Gründungsmitglied der 3. Liga, war 2019 zusammen mit den VfR in die Oberliga abgestiegen. Zum Zeitpunkt des ersten Saisonabbruchs war man dort Tabellenführer und schaffte deshalb die sofortige Rückkehr. In der Regionalliga landete der VfB auf Platz 8 bzw. Platz 11. Letzte Saison wurde es allerdings eng, nach langer Durststrecke drohte der erneute Abstieg. Ein goldener April mit vier Siegen brachte letztlich die Rettung. Das soll dieses Jahr anders laufen, die nötigen Punkte wünscht sich Trainer und Ex-Profi Frank Fahrenhorst (44 / Bochum, Bremen, Hannover) diesmal möglichst schnell. Dabei wird seine Mannschaft von Trainerkollegen sogar als Geheimtipp im Aufstiegskampf genannt.
Der Saisonstart war jedenfalls durchwachsen. Zum Auftakt gab es eine 3:2-Niederlage beim Bahlinger SC, nachdem man zwischenzeitlich einen 2:0-Rückstand ausgleichen konnte. Auch am vergangenen Wochenende lag der VfB gegen Eintracht Trier 0:2 zurück, diesmal sogar schon nach sieben Minuten. Genug Zeit für eine am Ende erfolgreiche 4:2-Aufholjagd. Marco Wolf (21) erzielte dabei seine Saisontreffer zwei und drei. Damit ist er auf einem gutem Weg in der internen Torschützenliste, vergangene Saison reichten gerade mal sechs Treffer für einen Spitzenplatz dort.
Für die Erfahrung in der jungen Mannschaft sorgt Sven Schipplock (33), den man aus Regionalligazeiten noch gut im U21-Hoffenheim-Trikot kennt. Über den HSV, Darmstadt und Bielefeld ging es vergangene Saison nach Stuttgart. Ein ebenfalls bekanntes Gesicht ist überraschend. Filimon Gerezgiher, vor drei Jahren mit 20 Spielen und sechs Toren für Wormatia, scheint mit 22 Jahren eigentlich fast schon zu alt für den Bundesliganachwuchs, konnte sich aber mit einer tollen Saison beim FSV Bissingen (19 Scorerpunkte) empfehlen.
Trainer Max Mehring kann gegen die Stuttgarter nahezu aus dem Vollen schöpfen. Luis Kiefer (Oberschenkel) ist nicht dabei, konnte aber schon erste Trainingseinheiten absolvieren. Reda Chkifa (Rot-Sperre) fehlt ebenfalls. Voraussichtlich gilt das auch für Fatih Köksal, der nach einem Schlag ans Knie gegen Offenbach noch Probleme hat, hier möchte das Trainerteam kein Risiko eingehen.
