Zugegeben, die Enttäuschung über das verlorene Pokalendspiel ist immer noch sehr groß. Bei Spielern, Trainern und Verantwortlichen des Vereins. Und wahrscheinlich auch bei den meisten Fans.
Es hätte die Krönung einer überragenden Fußballsaison werden können, aber wie das so oft bei den eigenen Gesetzen des Pokals ist, wurde leider nichts daraus. Schön ist es, wenn man als sogenannter Underdog einen Favoriten aus dem Pokal wirft, wie uns es einst im Pokalendspiel gegen den FCK II oder in der 1. DFB Pokalrunde gegen den Zweitligisten Hertha BSC gelang. Ist es allerdings umgekehrt wie am Donnerstag und man selbst der Favorit, um dann am Ende mit leeren Händen nach Hause zu fahren, ist der Frust besonders groß.
Deshalb liegt diese Niederlage im Moment auch wie ein Schleier über den hervorragenden Leistungen, welche die Mannschaft und das Trainerteam in den Meisterschaftsspielen gezeigt haben. Ein sechster Platz am Ende der Saison war sicher nicht unbedingt zu erwarten und kann bei der Leistungsdichte in der Regionalliga Südwest nicht hoch genug bewertet werden. Es gibt einige Vereine aus dem Südwesten, die uns darum beneiden und gerne mit uns tauschen würden, anstatt nächste Saison in der Oberliga um den Wiederaufstieg in die Regionalliga zu kämpfen. Homburg und Trier sind mit ganz anderen Ambitionen in die Saison gestartet, aber auch Kaiserslautern II und der FK Pirmasens, der noch eine Chance hat, wenn beide Vertreter aus der Regionalliga Südwest in die Dritte Liga aufsteigen, wollten natürlich bessere Ergebnisse erzielen.
Ich bin sicher, wenn noch einige Zeit vergangen ist und die Enttäuschung über die vergebene große Chance für den Verein, für sich und Worms bundesweit in der DFB Pokalrunde Werbung zu betreiben, dass dann als Erinnerung an das Spieljahr 2016/17 die ausgezeichnete Gesamtbilanz der Punktspiele wieder in den Vordergrund tritt.
Schauen wir also nach vorne und konzentrieren uns auf die Planungen für die neue Saison, in der aufgrund der vielen namhaften Vereine sicher wiederum attraktiver und spannender Regionalligafußball zu sehen sein wird.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zum Verein allgemein: Es ist unbestritten, dass wie woanders auch, die 1. Mannschaft das Flaggschiff des Vereins ist. Darüber hinaus ist Wormatia aber auch im Jugendbereich, bei den Frauen und nicht zuletzt bei der U23 gut aufgestellt. Und bei der U23 könnte es ja noch zu einem ganz besonderen Erfolgserlebnis kommen, wenn das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga Südwest, gegen TuS Rüssingen in Alzey, gewonnen werden sollte. Würde dies gelingen, wäre unsere U 23 dann in der Spielklasse, in der in den 90er Jahren die erste Mannschaft beheimatet war. Also am Donnerstag, 01.06.17 auf nach Alzey ins Wartbergstadion zur Unterstützung unserer U23, um 19.30 Uhr geht es los.
Gerd Obenauer