Zu einem dreitägigen "Ausflug der besonderen Art" ist Wormatias kompletter Regionalligakader am heutigen Sonntagmorgen um 7 Uhr aufgebrochen. Ziel ist der kleine Ort Herrischried im Südschwarzwald kurz vor der Schweizer Grenze. Dort bezieht Trainer Hans-Jürgen Boysen mit seinen Jungs ein Trainingslager, in dem aber weder Kondition gebolzt noch Technik- und Taktik-Schulung betrieben wird, sondern bei dem das Teambuilding im Fokus steht. Durch teilweise recht ungewöhnliche Aktionen und abenteuerliche Exkursionen soll die Truppe zwischenmenschlich enger zusammenwachsen und das Wir-Bewusstsein gefördert werden. Wormatias Verantwortliche haben erkannt: Nur wenn die Mannschaft in den restlichen 15 Spielen der Rückrunde als geschlossene Einheit auftritt, kann sie das kleine Wunder Klassenerhalt vielleicht noch vollbringen.
Deshalb wurde ein Teamtraining mit der Laganda GmbH vereinbart. Dieses in Stuttgart ansässige Unternehmen konzentriert sich vor allem auf Teamentwicklung im Sport und hat schon mehrere Fußball-Bundesligisten (Borussia Dortmund, FSV Mainz 05, TSG Hoffenheim, SC Freiburg) sowie auch die Mannheimer Adler oder die Schweizer Handball-Nationalmannschaft in verschiedenen Camps mit Erfolg betreut. Bereits vor zehn Jahren nahm Jürgen Klopp als damaliger Trainer von Mainz 05 die Dienste von Laganda (schwedisch: Gemeinschaftssinn) in Anspruch; das damalige Überlebenstraining in Schweden ist fast schon legendär. Vor allem aber: Dank deutlich verbessertem Teamgeist stellte sich der zuvor ausgebliebene sportliche Erfolg wieder ein.
Eine ähnliche positive Wirkung erhofft man sich nun auch bei Wormatia. Zumindest will man nichts unversucht lassen, um die Regionalliga doch noch zu erhalten. Während der drei Tage in Herrischried werden die Spieler unter anderem einen ganz speziellen "Biathlon bestreiten, verschiedene Teamaufgaben lösen (auch im Gelände) und sich teilweise selbst verpflegen müssen. Auch der abschließende Hausputz im Selbstversorgerhaus in Rickenbach gehört zum Programm. Dagegen wird die Wormatia-Truppe während der drei Schwarzwald-Tage eines ganz sicher nicht: gegen einen Fußball treten.
Das ändert sich auch nach der Rückkunft am Dienstagabend nicht sofort, denn am Mittwoch ist trainingsfrei. Da können die Spieler ihre Schwarzwald-Erlebnisse erst mal sacken lassen. Erst danach beginnt wieder der Alltag mit und ohne Ball. Und am kommenden Wochenende stehen dann gleich zwei Tests innerhalb von 24 Stunden an: samstags gegen das U23-Team des nordkoreanischen Sobaeksu SC (14 Uhr, BIZ-Stadion), und sonntags bei Oberligist TuS Mechtersheim (14 Uhr).