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Tore als Dank für Vertrauen

Neben Kapitän Florian Treske verfügt Wormatia in der laufenden Saison mit Alper Akcam über einen zweiten echten Torjäger. Beide Stürmer trafen bisher acht Mal und bilden das derzeit zweitbeste Angriffsduo der Regionalliga Südwest. Aus diesem Anlass sprach die Wormatia-Redaktion jetzt mit dem 28-jährigen, in Bad Kreuznach geborenen Alper Akcam.  

 

 

Wormatia-Redaktion: Hallo Alper, Ende August hast Du nach längerer Pause wieder einen Vertrag bei Wormatia unterschrieben und seitdem in 14 Spielen achtmal getroffen. Ist der Knoten jetzt geplatzt?

 

Alper Akcam: Ich glaube schon. Vor allem bin ich sehr froh, dass ich nach meinen vielen langwierigen Verletzungen endlich wieder beschwerdefrei Fußball spielen kann. Und dass ich in so kurzer Zeit bereits acht Tore erzielt habe, macht mich richtig glücklich.

Wormatia-Redaktion: Dein jetziges Engagement ist bereits dritte Anlauf im Wormatia-Trikot. Warum hat es die beiden ersten Male nicht geklappt?

 

Alper Akcam: Als mich der damalige Trainer Stefan Emmerling Ende Januar 2013 zur Wormatia holte, lief es zunächst ganz gut für mich. In der folgenden Saison 2013/14 begannen jedoch die gesundheitlichen Probleme, die immer größer wurden. Als schließlich eine Schambein-Entzündung diagnostiziert wurde, bekam ich für die neue Saison keinen Vertrag. Die Wormatia-Verantwortlichen hielten jedoch weiterhin engen Kontakt mit mir, und als es mir dann wieder besser ging, kehrte ich in der Winterpause 2015 ins Team zurück. Ich hatte aber weiter mit körperlichen Beschwerden in der Leistengegend zu kämpfen und kam nur auf sechs Einsätze, so dass mein Vertrag zunächst nicht verlängert wurde. Erst als ich endlich schmerzfrei trainieren konnte, unterschrieb ich Ende August diesen Jahres einen Vertrag – und seitdem läuft es endlich wieder wie in meinen besten FCK-Zeiten.

                  

 

Wormatia-Redaktion: Du hast eine lange Leidenszeit durchlebt – was geht einem da so durch den Kopf?  

 

Alper Akcam: Als Fußballer willst du natürlich spielen und nicht tatenlos zusehen müssen. Immer wenn es mir etwas besser ging, habe ich gehofft, bald wieder anfangen zu können. Doch wenn dann schon nach ein paar Schritten die Schmerzen wieder da sind, wird die Situation auch vom Kopf her immer schwieriger. Das Selbstvertrauen schwindet, man macht sich alle möglichen Gedanken. Es war eine sehr harte Zeit für mich. Umso mehr bin ich dem Verein dankbar, dass er mich nicht hat fallen lassen. Die Verbindung blieb immer erhalten, und auch ohne Vertrag durfte ich, wenn immer ich wollte, jederzeit mittrainieren. Für dieses Vertrauen möchte ich mich jetzt mit möglichst vielen Toren bedanken. 

 

Wormatia-Redaktion: Apropos Tore: acht hast Du bereits auf dem Konto – wieviele sollen in der laufenden Runde noch folgen?

 

Alper Akcam: Als ich im 5. Saisonspiel in Offenbach erstmals wieder zum Einsatz kam, hatte ich mir – vorausgesetzt, dass ich verletzungsfrei bleibe – zehn Tore zum Ziel gesetzt. Jetzt sind es schon acht – also werde ich meine Zielsetzung in der Winterpause noch mal neu überdenken müssen.

 

Wormatia-Redaktion: Und davor kommt ja noch das Spiel am Samstag in Bahlingen – mit einem weiteren Akcam-Treffer?   

 

Alper Akcam: Nach unseren beiden letzten Siegen wollen wir natürlich auch dieses letzte Punktspiel 2015 gewinnen. Wer dabei die Tore schießt, ist zweitrangig. Wichtig ist vor allem ein positives Ergebnis, um beruhigt und mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen zu können. 

 

Wormatia-Redaktion: Ein Dreier wäre sicher ein versöhnlicher Jahresabschluss, nachdem die Saison bisher doch ziemlich durchwachsen verlief. Dies gilt insbesondere für das frühe Pokal-Aus. Wie konnte das passieren?

 

Alper Akcam: Das haben wir uns auch immer wieder gefragt, und keiner hat darauf eine Antwort gefunden. Sicher ist nur, dass es keineswegs am nötigen Willen lag. Unser großes Ziel war das Erreichen der 1. DFB-Hauptrunde, dafür wollten wir alles geben. Aber das wollte natürlich auch unser Gegner, und dessen Spieler wussten, dass in einem einzigen Spiel alles möglich ist – auch gegen klassenhöhere Teams. Ja, und dann gehst du voll motiviert raus, gerätst gleich in Rückstand, merkst, dass es irgendwie nicht passt, wirst verunsichert, und am Ende fliegst du raus, ohne dass jemand so richtig weiß, warum. Schon etliche viel prominentere Mannschaften haben diese Erfahrung machen müssen, was natürlich keine Entschuldigung sein kann. Ich kann aber versichern, dass sich keiner so sehr über diese Niederlage geärgert hat wie wir Spieler selbst.

 

Wormatia-Redaktion: Inzwischen ist die Pokal-Pleite aus den Köpfen raus, zuletzt wurden die beiden ersten echten Heimspiele überzeugend gewonnen. Wie groß ist der Anteil vom Trainer an diesem Aufwärtstrend?

 

Alper Akcam: Steven Jones war und ist Fußballer aus Leidenschaft, und genauso leidenschaftlich arbeitet er auch als Trainer. Er kann uns sehr gut einstellen und motivieren – wenn wir raus aufs Feld gehen, dann brennt jeder. Außerdem haben wir jetzt einen Super-Rasenplatz, auf dem das Fußballspielen wieder so richtig Freude macht. Auf dem alten „Acker“ sind viele Bälle versprungen – vielleicht treffe ich auch deswegen jetzt wieder öfter ins Tor…

 

Wormatia-Redaktion: Beim 2:1 letzte Woche gegen den FCK fiel der Siegtreffer nach einer Kombination Treske-Akcam-Treske – ein Zufall?  

 

Alper Akcam: Nein, bestimmt nicht! Ich verstehe mich mit Florian bestens, nicht nur auf dem Platz, sondern auch privat. Überhaupt muss ich sagen, dass alle Spieler in unserem Kader miteinander harmonieren und sich gegenseitig respektieren. Es herrscht im Mannschaftskreis wirklich ein sehr gutes Klima. 

 

Wormatia-Redaktion: Dass dies so bleiben möge, wünschen wir ebenso wie noch möglichst viele Akcam-Tore und bedanken uns ganz herzlich für dieses interessante Gespräch.   

 

Das Interview führte Frank Beier 

 

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