Ab der 40. Minute in Überzahl (Rot für Akpoguma), egalisiert Özgün zwar den geschenkten Führungstreffer der Gäste, doch danach laufen die Wormaten in den entscheidenden Konter.
Benni Himmel gesperrt, Kristian Maslanka mit Schienbeinprellung, Rückenprobleme bei Alan Stulin und Erkältung bei Eugen Gopko und Tim Paterok. Personell sah es defensiv im Vorfeld nicht sehr gut aus, letztlich musste aber lediglich Paterok passen, für den Timo Utecht den Kasten hütete.
Diesmal sollte der Beginn nicht so schlafmützig geraten, wie letzte Woche gegen Neckarelz. Es war ein flottes und mit der Zeit immer intensiveres Spiel auf spielerisch verbessertem Niveau. Mit dem Unterbau der TSG Hoffenheim war auch eine spielstarke Mannschaft zu Gast, die sich nicht hinten rein stellte. Dadurch boten sich Räume, was den Wormaten sehr entgegen kam, und es ging hin und her. Offensiv zeigte der VfR einige sehenswerte Ballstafetten, es blieb jedoch bei Ansätzen. Meist fehlte der entscheidende Pass oder kam nicht an. Zahit Findik setzte nach schöner Vorarbeit von Enis Saiti den ersten Schuss aufs Tor, zielte aber zwei Meter zu hoch (27.). Näher dran waren da schon die Gäste, als Röser nach schnellem Angriff den Ball an die Latte chippte (13.). Einmal mehr war es dann aber ein individueller Fehler, der dem Gegner den Torerfolg bescherte. Einen zunächst abgewehrten Ball bolzte Hoffenheim volley zurück an den Strafraum, wo Stulin mit einer missglückten Kopfballrückgabe die Vorlage für Trümner lieferte 0:1 (29.). Ein solcher Ball an den Strafraum war es auch, der zehn Minuten später die Wormatia-Chancen verbesserte. Ali Özgün hatte den besseren Laufweg als sein Gegenspieler Akpoguma und konnte nur noch per Notbremse kurz vor dem Strafraum gestoppt werden. Platzverweis für den Hoffenheimer und ein Freistoß, der nichts einbrachte (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff ergab sich plötzlich noch die Möglichkeit für Treske, dessen Schuss Richtung Winkel aber von Schwäbe entschärft wurde (45.).
Den zweiten Durchgang kontrollierten die Wormaten, der für den gelb-rot-gefährdeten Sandro Loechelt eingewechselte Sascha Wolfert sorgte für Betrieb auf der rechten Seite. Aber dessen Flanken fanden ebenfalls ihr Ziel nicht, auch eine Reihe von Eckbällen sorgte nicht richtig für Gefahr. Hoffenheim hatte sich zurückgezogen und lauerte auf Konter, von denen zwei die große Chance auf einen zweiten Treffer brachten. Zunächst profitierte Trümner vom dem Wormatia-Angriff im Weg stehenden Schiedsrichter und traf den Ball nicht richtig (60.), dann vertändelte Röser bei freier Bahn aus stark abseitsverdächtiger Position (62.). Stattdessen hieß es wenig später 1:1. Stulin hatte quergespielt, Treske den verspringenden Ball statt aufs Tor nur zu Özgün gebracht, aber der schaltete schnell und traf aus der Drehung zum Ausgleich (65.). Konzentriert und ruhig weiterspielen forderte der mit dem Unentschieden zufriedene Sascha Eller angesichts der Überzahl. Stattdessen drängten seine Mannen in Wild-West-Manier nach vorne. Findik (69.) und Gopko (74.) aus der zweiten Reihe, dazu ein unsauber gespielter Konter über Wolfert (71.) die Wormaten wollten den Sieg. Allerdings bestand die Doppelsechs zu diesem Zeitpunkt nach den Auswechslungen von Loechelt und Antonaci aus den Offensivkräften Jonathan Zinram und Findik. So fehlte es, da die Gäste nun auch wieder mitspielten und spielerisch gute Angriffe fuhren, in der Zentrale an defensiver Stabilität. Zinram war nicht auf der Höhe und ließ sich in der eigenen Hälfte schlafmützig den Ball abluchsen (75.), mit Mühe und Not konnte Benjamin Maas die brenzlige Situation retten. In der nächsten Szene war es dann passiert. Zinrams lascher Pass leitete einen Konter ein, den die TSG auch stark zu Ende spielte. Prömel schlenzte von der Strafraumkante zum 1:2 ein (77.). Es war der Siegtreffer, denn die Wormaten attackierten zwar zunächst wütend, konnten aber keinen Druck aufbauen. Für den nochmaligen Ausgleich fehlte in der Schlussphase sichtlich die Kraft und spürbar auch der Glaube.
Nach vier ungeschlagenen Heimspielen und deren drei ohne Gegentor in Folge nun also wieder eine Niederlage. Wo eine Serie unfreiwillig endet, soll es am Freitag eine weitere absichtlich tun. Auswärts stehen drei Niederlagen in Folge zu Buche, im Flutlichtduell in Homburg soll wieder etwas Zählbares herauskommen. Nicht mit dabei ist Zahit Findik, der heute seine Fünfte Gelbe gesehen hat. Die droht übrigens auch Benjamin Maas, Ricardo Antonaci und Enis Saiti.
Tore: 0:1 Trümner (29.), 1:1 Özgün (65.), 1:2 Prömel (77.)
Gelb: Gopko (12.), Loechelt (37.), Findik (71.) / Röser (87.)
Rot: Akpoguma (Hoffenheim), Notbremse (40.)
Zuschauer: 802 Schiedsrichter: Timo Klein (Kirkel-Limbach)
Wormatia Worms
Utecht – Gopko, Maas, Maslanka, Stulin – Findik, Loechelt (46. Wolfert) – Antonaci (64. Zinram), Treske, Saiti – Özgün.