Wormatia macht zu wenig aus ihren Chancen und verliert vor 1.454 Zuschauern unverdient 0:1 gegen Preußen Münster.
Wenn man an das letztjährige Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Wormatia-Stadion zurückdenkt (0:3), erinnert man sich vor allem an einen bärenstarken Gast, gegen den der VfR nicht den Hauch einer Chance hatte. Das war heute völlig anders, eine Leistungsunterschied war nicht zu erkennen. Betrachtet man sich das Chancenverhältnis, so hatten gar die Wormaten die Nase vorne, die zudem engagierter zu Werke gingen. Doch davon kann man sich, wie man so schön sagt, auch nichts kaufen. Das Runde muss halt auch ins Eckige.
Und Chancen hatten die Wormaten einige, die erste Marcel Gebhardt. Der kam aus dem Rückraum und feuerte nach Ablage von Bouadoud einen Flachschuss ab, der zur Ecke abgelenkt wurde (8.), in deren Folge Torwart Buchholz den Ball von Bouadouds Kopf wegfaustete. Auch eine Minute später brannte es im Strafraum, als Fall eine scharfe Gollasch-Hereingabe weggrätschte. Kurz danach köpfte Rösner eine Freistoßflanke knapp vorbei (12.) und Gollasch scheiterte an Buchholz (15.). Und auch Bouadoud per Flachschuss (33.) oder Schröer per Kopf (36.) kamen nicht zum Torerfolg. Kurz vor dem Halbzeitpfiff stand Mpassy dann plötzlich frei vor Buchholz, wurde aber zurückgepfiffen weil Bouadoud vorher gefoult hatte.
Auch im zweiten Durchgang hatte der VfR mehr vom Spiel und die dickste Chance Marcel Gebhardt. Einen Freistoß zirkelte er schön über die Mauer direkt ans Lattenkreuz (54.). Freie Schussbahn hatte Gebhardt kurz darauf, doch ein Missverständnis mit Gollasch machte die Chance zunichte (62.). Im Gegenzug machte Münster vor wie es geht: Konter über links und Güvenisik lupfte den Ball über Müller hinweg ins Netz (64.) die unverdiente Führung der Gäste. Wormatia kämpfte weiter, doch auch der eingewechselte Mario Cuc scheiterte an Buchholz (77.) und Gollasch köpfte bei der folgenden Ecke vorbei. Buchholz, bester Preuße, hielt auch Gebhardts Freistoß (79.), war schneller als Lang (82.) und blieb auch in der 88. Minute gegen Bouadoud cool: Der stand plötzlich frei vor ihm und versuchte den Ball rechts an ihm vorbeizulegen, vergeblich. Der Ball wollte einfach nicht rein. So blieb es bei diesem unverdienten 0:1, auch weil Thorsten Müller bei einem Konter in der Nachspielzeit Ornatellis Schuss parierte. Nicht mehr im Spiel war zu diesem Zeitpunkt Sandro Rösner, der nach Meinung von Schiri Ostheimer zu robust zu Werke ging und mit gelb-rot vom Platz musste (91.).
So ist das halt im Fußball, Münster nimmt die Punkte mit und wir gucken dumm fasste Jürgen Klotz das Spiel zusammen, der seiner fleissig kämpfenden Mannschaft keinen Vorwurf machen konnte. Trainerkollege Fascher freute sich betont höflich über den Sieg und wich der Pressefrage, ob ein Wormser Sieg nicht verdienter gewesen wäre, lieber mit wissendem Lächeln aus.
Wormatia Worms
T. Müller – Stiller, Rösner, Lang, Krettek – Schröer (75. Heidenmann) – Magin (67. Kassem Saad), Gebhardt, Mpassy-Nzoumba (67. Cuc) Gollasch, Bouadoud