Wormatia verliert durch ein frühes Gegentor unglücklich und unverdient vor 1.000 Zuschauern gegen ganz schwache Nürnberger Gäste.
Die entscheidende Szene des Spiels fand bereits in der zweiten Minute statt. Ein Nürnberger Freistoß segelte in den Strafraum, Kevin Knödler warf sich ins Getümmel und verpasste den Ball, der zunächst an den Pfosten ging und dann von Nassim Ben Khalifa über die Linie gedrückt wurde. Der 19jährige vom VfL Wolfsburg ausgeliehene schweizer Nationalstürmer tauchte wenige Minuten später noch einmal vor Knödler auf, weil Marco Stark und Sandro Rösner zu zögerlich agierten, spielte den Querpass jedoch Matthias Lang in die Beine. Bei der folgenden Ecke musste Knödler einen Kammermeyer-Kopfball abfangen, doch das war es dann auch schon mit den Nürnberger Angriffsbemühungen. Spätestens ab der 20. Minute war Wormatia klar spielbestimmend und arbeitete mit teils sehr ansehnlichem Fußball auf den Ausgleich hin. Einen Fernschuss von Lucas Oppermann klärte Gästetorwart Timo Ochs (früher Hertha BSC, Red Bull Salzburg und 1860 München) erstmals mit den Fäusten (13.), ein Fernschuss von Chris Böcher nach wunderschönem Spielzug zischte vorbei und nach einer halben Stunde machte Ochs gleich mehrere Chancen zunichte. Zunächst wurde Rudi Hübner schön eingesetzt und zog trocken in die kurze Ecke ab (32.). Bei der nachfolgenden Ecke bejubelte das halbe Stadion schon den Ausgleich, doch Matthias Langs Kopfball wurde von Ochs irgendwie noch von der Linie gefischt. Drei Minuten später hatte sich Oppermann, der einmal mehr ein ungeheures Laufpensum zeigte, links durchgesetzt und die lange Ecke anvisiert, doch auch dieses Geschoss parierte Ochs zur Ecke. So ging es mit dem unverdienten 0:1-Rückstand unter ermutigendem Beifall in die Kabine, denn kämpferisch und großteils auch spielerisch gab es nichts zu meckern.
Die erste große Chance im zweiten Durchgang folgte auf einen Freistoßtrick, der auch schon in Hoffenheim fast zum Tor geführt hätte. Während der Gegner eine Freistoßflanke erwartete, wurde stattdessen ein Flachpass in die Spitze gespielt, Rudi Hübner legte quer auf Matthias Lang und der schoss drüber (55.). Das Spiel wurde durch den robusten Einsatz der Nürnberger immer wieder durch Fouls unterbrochen, was den Wormaten den Spielfluss nahm und sie angesichts der drohenden Niederlage nervöser werden ließ. Die zahlreichen Standards waren meistens zu unpräzise, um zu Torchancen zu führen. Matthias Lang war immer öfter in der Spitze zu finden, brachte aber bei Kopfbällen keinen Druck hinter den Ball. Dann die größte Chance zum Ausgleich: Ein langer Ball landete beim überraschten Patrick Barnes, der das Spielgeräte zwar technisch gekonnt unter Kontrolle brachte, den Schuss jedoch neben das Tor setzte (75.). Nürnberg fand offensiv immer noch nicht statt, erst in der Schlussviertelstunde nutzten sie die sich bietenden Räume der aufgerückten Wormaten, vertändelten ihre Konter jedoch allesamt oder wurden von Abwehrbollwerk Marco Stark gestoppt. Wormatia versuchte alles und stemmte sich gegen die Niederlage, Oppermann warf sich in die Zweikämpfe und feuerte zwei Verzweiflungsschüsse ab ein Tor wollte nicht mehr gelingen.
Wir haben gegen eine hervorragende Wormser Mannschaft auf einem schlecht zu bespielenden Platz sehr sehr glücklich gewonnen, so Gästetrainer Rene Müllers kurze Spielanalyse, der auch Ronny Borchers nichts hinzuzufügen hatte. So müssen die verlorenen Punkte eben in 14 Tagen in Freiburg geholt werden, denn nächste Woche gegen Ulm wird bekanntlich nicht um Punkte gespielt. Dann wird auch wieder Martin Gollasch dabei sein, der heute wegen einer Schienbeinentzündung passen musste. Isaac Ojigwe wird wegen eines Muskelabrisses jedoch ein wenig länger fehlen.
Wormatia Worms
Knödler – Lang, Rösner, Stark, Krettek – Schröer (69. Barnes) – Böcher, Wagner, Wittke- Hübner, Oppermann.