Nach dem Führungtreffer von Rudi Hübner verliert Wormatia trotz eines überragenden Kevin Knödlers vor 1.174 Zuschauern letztlich verdient beim SSV Ulm. Ärgerlich: Wegen Handspiels außerhalb des Strafraums sieht Knödler kurz vor Schluss die Rote Karte.
Auch wenn die Gastgeber gleich zu Beginn zweimal gefährlich vor dem Tor aufgetaucht waren (1., 10.) und Kevin Knödler sich erstmals auszeichnete, merkte man, dass in Ulm etwas zu holen war. Die Ulmer Abwehr war unter Druck sichtlich nervös, ging oft auf Nummer Sicher und beförderte den Ball lieber ins Seitenaus. Die Wormaten, mit Niels Magin für den allergiegeplagten Christoph Böcher, gingen gleich mit der ersten Torchance in Führung. Kevin Wittke setzte sich an der rechten Außenlinie gegen zwei Gegenspieler durch und zog eine weite Flanke in den Strafraum, die Rudi Hübner per Kopf im Tor versenkte (21.). Die Freude währte nicht lang, denn gleich im Gegenzug köpfte Wiesner eine Freistoßflanke von Sauter zum Ausgleich ins Netz (22.). Das brachte die Wormaten aus dem Tritt, man zog sich etwas zurück und ließ die Ulmer kommen. Weitere Chancen für Ulm waren die Folge: Knödler zeigte ein Klasseparade gegen Tastan (28.) und war auch auch zehn Minuten später auf dem Posten. Der VfR versuchte es mit langen Bällen Richtung Isaac Ojigwe, was zwar wenig Erfolg brachte, mit dem Halbzeitpfiff aber zur Führung hätte führen müssen. Ein Angriff war schon abgewehrt, Kevin Wittke angelte sich den Ball im Mittelfeld und schlug diesen in den Strafraum, wo ihn Ojigwe mit der Brust mitnahm, plötzlich am Elfmeterpunkt frei vorm Tor stand und an Torwart Betz scheiterte (45.).
Die zweite Halbzeit fügte sich nahtlos an, Ulm marschierte und Wormatia lauerte auf Konter. Knödler stand gleich wieder im Mittelpunkt und fischte spektakulär einen Freistoß aus dem Winkel (50.). Gefahr gab es aber auch vor dem Ulmer Tor, Gollasch rutschte in eine Flanke (52.) und Hübner sorgte mit einem Freistoß für die nächste Möglichkeit (54.). Direkt im Gegenzug jedoch die nächste dicke Chance für die Gastgeber, doch Knödler parierte klasse gegen Knorn und den Nachschuss kratzte Mario Cuc von der Linie (55.). Es war immer mehr ein Spiel auf ein Tor und der überfällige Gegentreffer fiel dann auch eine Viertelstunde vor Schluss: Froschauer hatte die rechte Abwehrseite durchbrochen und legte quer auf Muzliukaj, der den Ball im Fallen ins leere Tor bugsierte. Die Wormaten bäumten sich nochmal auf, doch zum Einen schien ein wenig die Kraft zu fehlen, zum Anderen stand die Ulmer Defensive mittlerweile auch sicher. In der Schlussphase wurde es trotzdem nochmal turbulent. Zunächst hatte der eingewechselte Rico Renner eine Möglichkeit, im Gegenzug traf Tastan den Außenpfosten (86.) und vier Minuten später flog Kevin Knödler vom Platz, als er außerhalb des Strafraums das 1:3 verhindern wollte und der Torschuss seinen Oberarm traf. Verzweifelt führte Knödler seine Parade mit angelegten Armen nochmal vor, Schiri Färber kannte jedoch keine Gnade und Frank Schröer musste ins Tor. Und fast wäre tatsächlich noch der Ausgleich gefallen, doch Martin Gollasch scheiterte per Kopf an Torwart Betz (92.). Die letzte Chance hatten die Ulmer, Marc Heidenmann klärte einen Schuss von Sauter vor der Linie (93.).
Wormatia Worms
Knödler – Magin (64. Heidenmann), Lang, Rösner, Cuc – Schröer – Röser (71. Renner), Wittke, Hübner (80. Silveira) – Gollasch, Ojigwe.