Gegen spielerisch und vor allem im Zweikampf stärkere Mainzer verliert Wormatia völlig verdient mit 1:3.
Die große Stärke des VfR bei Spielen gegen die kleinen Mainzer war es immer, besonders entschlossen und aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen und dem Gegner den Schneid abzukaufen. Das gilt von jeher allerdings nicht für Spiele im Bruchwegstadion, wo sich Wormatia seit Jahren besonders schwertut – und es gilt auch nicht für das Spiel gestern. Mainz war immer einen Schritt schneller, aggressiver und cleverer.
Schon nach fünf Minuten geriet Wormatia auf die Verliererstraße, weil Ex-Wormate Benni Kessel einen in die Mitte abgewehrten Ball aus dem Hinterhalt einnetzte. In der Folgezeit entwickelte sich zwar ein ausgeglichenes Spiel, Wormatias Angriffsversuche nach vorne waren aber nicht wirklich gefährlich. Wooten versuchte es mal gegen den zu weit vor dem Tor stehenden Kleinheider (15.), Bolm attackierte diesen wenig später nach einem Rückpass (17.) und die beste Möglichkeit, ein Schrägschuss von Cuc, landete an einem Mainzer Rücken (23.). Mit fortdauernder Spielzeit leisteten sich die Wormaten aber mehr und mehr Fehler im Spielaufbau, was zum einen erfolgversprechende Angriffe verhinderte und – schlimmer noch – zu Mainzer Torchancen führte. Landete ein Mainzer Kopfball nach einem Freistoß noch auf der Latte (32.), so war in der 37. Minute eigentlich das 2:0 fällig. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war die Nummer 12 auf und davon, statt es selbst zu versuchen wurde der Ball frei vor Wolff quer gelegt – und Freund und Feind verpassten. Zwei Minuten später lag der Ball dann doch im Netz. Wormatias Hintermannschaft ließ sich viel zu sehr vom rechts weit im Abseits stehenden 05er ablenken, so dass Daghfous den von Vrancic in den Strafraum gechippten Ball mit der Brust annehmen und über den herausstürzenden Wolff heben konnte – 2:0 (39.).
Nach dem Seitenwechsel fiel zügig die Entscheidung: Wolff wehrte den Schuss des quer zum Strafraumlaufenden Fleßers zur Seite ab, wo Daghfous völlig frei stand, aus kurzer Distanz den Ball Wolff durch die Beine schob – und Amani den trudelnden Ball letztlich über die Linie grätschte – 3:0 (56.). Erst danach bekam Wormatia etwas Oberwasser, Bolm Drehschuss zischte über den Kasten (57.) und Lang verlängerte den Ecke in die Arme des Torwarts (59.). Die beste Aktion des Abends aus Wormser Sicht zeigte dann Andrew Wooten, der sich einen Pass mit der Stirn vorlegte, damit zwei Mainzer verlud und eiskalt vollstreckte – 3:1 (66.). Nun drückte der VfR zehn Minuten lang auf den Anschlusstreffer, kam aber zu keiner Torchance mehr – von einem eher ungefährlichen Gebhardt-Freistoß mal abgesehen (82.). Danach war Luft raus und das Spiel verloren.
FSV Mainz 05 II Kleinheider – Demirtas, Steil, Krause, Kessel – Fleßers, Riske, Grimm (65. Tautenhahn) – M. Vrancic (88. Telch) – Daghfous, Petreski (8. Amani)
Wormatia Worms Wolff – Süß, Roesner, Lang, Liesenfeld (63. Gebhardt) – Probst – Sahin (48. Magin), Anicic, Cuc – Bolm (80. Vorschneider), Wooten.