Fußballregionalligist Wormatia Worms hat sein erstes Heimspiel im Jahr 2011 gewonnen. Die Elf von Trainer Ronny Borchers konnte sich gegen den SSV Ulm mit 1:0 durchsetzen – 3 Punkte gibt’s dafür aber nicht. Bekanntlich wollen die insolventen Ulmer die Runde mit Anstand zu Ende spielen, damit sie in der nächsten Saison in der Oberliga starten dürfen. Und weil man schon vorher wusste, dass es für dieses so genannte "Pflichtfreundschaftsspiel" keine Punkte gibt, hielt sich der Andrang an den Stadionkassen auch in Grenzen. Nur gut 500 Besucher fanden den Weg an die Alzeyer Straße – beachtlich aber die Zahl der Gästefans. Gut 80 dürften es am Ende gewesen sein, die ihre Mannschaft lautstark anfeuerten. Doch zum Spiel.
Dass Wormatia-Trainer Borchers das Spiel ernst nahm, zeigte sich schon in der Aufstellung. Er schickte seine Wunschelf auf den Platz, denn Martin Gollasch, vergangene Woche noch außer Gefecht, durfte wieder von Beginn an spielen. Spannend waren aber nur die Anfangsminuten. Schon in der dritten Minute jubelten die Gäste – doch das Abseitstor zählte nicht. Munter ging es hin und her, ehe Wormatias Torjäger Rudi Hübner in der neunten Minuten per Kopf einnickte. Ein scharf getretener Freistoß aus halblinker Position ging seinem wuchtigen Kopfstoß voraus. In der Folge entwickelte sich – zumindest in der ersten Halbzeit – ein ganz munteres Spielchen. Richtig gefährlich wurden die Vorstöße beider Mannschaften aber nicht. Ein Kopfball von Stark (13′) war letztlich ebenso harmlos wie der stramme Schuss des Ulmers Färber, der in Knödler seinen Meister fand. Spielerisch ganz ordentlich, aber teilweise sehr rustikal präsentierten sich die Ulmer in der Folgezeit. Spielbestimmend waren aber die Wormaten – allen voran Rudi Hübner ließ seine Technik mehrfach aufblitzen, sein scharfer Schuss in der 24. Spielminute segelte jedoch am knapp Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel dann vor sich hin. Man konnte sich dem Eindruck nicht erwehren, dass die Spieler die Partie einfach hinter sich bringen wollten. Wenig Kreatives, viele kurze Unterbrechung. Nein, die zweite Halbzeit war sicher kein fußballerischer Leckerbissen. Am Ende stand ein verdienter Sieg, der leider ohne Wert ist. Übrigens: Die Gäste aus Ulm waren weit gefährlicher vor dem Tor als die Nürnberger vergangene Woche. Das soll schon was heißen.