Nach dem Auswärtscoup von Essen setzte es heute Abend beim SV Elversberg die erste Niederlage nach vier Spielen. Gürals 1:0 in der siebten Minute reichte aus, auch weil der Ausgleichstreffer wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde.
Dass die Elversberger Probleme haben das Spiel zu machen, hatte Jürgen Klotz bei der Beobachtung des Gegners erkannt. Das trifft bekanntlich auch auf unsere Wormaten zu, so hatte in dieser Begegnung die besten Karten, wer in Führung ging und sich aufs Konterspiel konzentrieren konnte. Das war leider der Gastgeber. Sieben Minuten waren gespielt, als Emre Güral den Ball mit Brust und Oberarm mitnahm und einfach mal abzog der Ball senkte sich unhaltbar über Manuel Wolff (Thorsten Müller fehlte mit Zerrung) hinweg zum Tor des Tages ins Netz. Die Wormaten wehrten sich druckvoll und erzielten fünf Minuten später den vermeintlichen Ausgleich: Martin Gollasch hatte sich klasse gegen zwei Abwehrspieler im Strafraum durchgesetzt und legte quer auf Zouhair Bouadoud, der nur noch einschieben musste. Dem Torjubel folgte aber sogleich Entsetzen, denn der Linienrichter hatte hier eine Abseitsstellung gesehen. Die Empörung auf den Rängen hielt sich eine ganze Weile, auch weil es nach einer halben Stunde nochmals eine strittige Entscheidung zum Nachteil der Wormaten gab. Bouadoud hatte den Ball an seinem Gegenspieler vorbeigelegt und sprintete hinterher, weil Gollasch aber in der Nähe im Abseits stand und zunächst einen Schritt Richtung Ball machte, ertönte auch hier ein Abseitspfiff. Wormser Möglichkeiten waren ansonsten Mangelware, Gollasch setzte zwar einmal im Strafraum zum Schuss an, wurde aber abgeblockt (16.). Bei den dominanteren Gastgebern lief es besser, dort konnte Philipp Stiller im letzten Moment abblocken (31.), eine Direktabnahme wurde drübergefeuert (33.) und Wolff fischte mit einer Klasseparade einen Freistoß aus dem Winkel (35.).
In Halbzeit zwei verlegte sich Elversberg konsequent aufs Kontern und überließ den Wormaten das Spiel. Die belagerten größtenteils die gegnerische Hälfte, fanden gegen die kompakte Abwehr aber kein Mittel. Lange Bälle brachten ebensowenig Gefahr wie die zahlreichen Standardsituationen. Auch über die Flügel lief nicht viel, die Einwechslungen von Imad Kassem-Saad und Mario Cuc brachten nicht den erhofften frischen Wind. So hatte der VfR in Halbzeit zwei keine Torchance, während die Elversberger gleich mehrmals bei Kontern die Entscheidung verpassten. Güral (65.), Türkeri (67.) und Omerbegovic (88.) zielten vorbei, zwei Angreifer vertändelten frei vor dem Tor kläglich und Omerbegovic traf kurz vor dem Schlusspfiff den Pfosten.
Elversberg dürfte mit nun neun Punkten Vorsprung für die Wormaten uneinholbar sein, die übrigen Abstiegskandidaten haben sich nach den heutigen Nachholspielen jedoch noch nicht abgesetzt. Trier erzielte in Verl mit dem Schlusspfiff noch den 1:1-Ausgleichstreffer und ist mit sieben Punkte noch ein ganzes Stück entfernt, muss aber noch im Nachholspiel im Wormatia-Stadion antreten. Der nächste Gegner heißt am Sonntag Preußen Münster, der mit seinem neuen Trainer Marc Fascher heute Abend dem Tabellenführer Saarbrücken ein 0:0 abtrotzte. Vielleicht kann Alan dos Santos dort sein Heimdebüt feiern, der heute in den letzten zehn Minuten seinen Regionalligaeinstand für Wormatia gab.
Wormatia Worms
Wolff – Stiller, Rösner, Lang, Krettek (83. dos Santos) – Schröer – Magin (68. Kassem-Saad), Gebhardt, Mpassy-Nzoumba (68. Cuc) – Gollasch, Bouadoud