Einen 2:4-Rückstand dreht der VfR in ein 5:4, kassiert aber kurz vor Schluss den Ausgleich und in der Nachspielzeit das 5:6.
Schlechter hätte das Spiel für die Wormaten kaum beginnen können, denn schon nach zehn Minuten lagen sie durch eigene Fehler mit 0:2 zurück. Zunächst wurde eine Kopfballverlängerung in den Lauf von Rühle ermöglicht, der das Laufduell mit Patrick Wolf gewann und dann den Ball über den ausgerutschten Lucas Menz hinweg ins Tor schlenzte (4.). Auch der zweite Gegentreffer fiel über die rechte Abwehrseite. Fischer konnte, von Marcel Abele ungestört, eine Flanke mit der Brust annehmen, die Ablage sprang von Wolfs Oberschenkel zurück und Fischer spitzelte zwischen seinen beiden Gegenspielern hindurch zum 0:2 ein (10.). Tim Bauer lenkte einen Schuss von Lucas Oppermann zum Anschlusstreffer ins Tor (16.), wenig später war der alte Abstand wieder hergestellt. Menz hatte Fischer gelegt, Rizzi verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum 1:3 (23.). Noch vor der Halbzeit sorgte Adam Jabiri für einen Hoffnungsschimmer, als er eine zu kurz abgewehrte Himmel-Flanke volley zum erneuten Anschlusstreffer versenkte (39.). Den kommenden Wahnsinn der zweiten 45 Minuten erwartete allerdings niemand der 650 Zuschauer.
Das 2:4 durch einen Fischer-Kopfball nach einer Ecke (55.) beantwortete Jabiri umgehend nach Bauer-Flanke mit dem 3:4 (56.). Jonathan Zinram nach Himmel-Steilpass erzielte mit Hilfe des Innenpfostens den Ausgleich (64.) und als Jabiri nach Zinram-Flanke völlig freistehend volley für die Führung sorgte (67.), da hatte der VfR die Ulmer in der Tabelle plötzlich wieder überholt. Die Hoffnung hielt bis zur 85. Minute. Ein verlorener Zweikampf im Halbfeld und Renner war auf und davon, erzielte den Ausgleich für den Meister. Durch das klar schlechtere Torverhältnis gegenüber Ulm war ein Unentschieden für die Wormaten vollkommen nutzlos und so warf man noch einmal vergeblich alles nach vorne. Der Großaspacher Siegtreffer durch ein Traumtor von Berger in der Nachspielzeit hatte daher nur statistische Bedeutung.
Dank der gleichzeitigen 1:4-Niederlage des SSV Ulm gegen Hoffenheim ist die Entscheidung im Abstiegskampf auf den letzten Spieltag vertagt. Wie in der vergangenen Saison haben die Wormaten eine Mannschaft zu Gast, die einen Relegationsplatz bereits sicher hat. Es ist allerdings eher nicht zu erwarten, dass die Mainzer U23 sich ähnlich kampflos abschießen lässt wie die SV Elversberg. Ein Sieg würde bei gleichzeitiger Ulmer Niederlage beim abgestiegenen KSV Baunatal reichen. Aber selbst dann müsste man bekanntlich auf einen Aufstieg sowohl von Mainz als auch Großaspach hoffen. Mainz trifft auf Neustrelitz, Großaspach auf die U23 des VfL Wolfsburg oder Werder Bremen. Insbesondere wer sich vom zweitschlechtesten Angriff der Liga fünf Dinger einfängt, dürfte allerdings auch in der Relegation seine Mühen haben.
Tore: 1:0 Rühle (4.), 2:0 Fischer (10.), 2:1 T. Bauer (16.), 3:1 Rizzi (23./Foulelfmeter), 3:2 Jabiri (39.), 4:2 Fischer (55.), 4:3 Jabiri (56.), 4:4 Zinram (64.), 4:5 Jabiri (67.), 5:5 Renner (85.), 6:5 Berger (90.+2)
Gelb: Berger (27.) / Menz (23.), Jabiri (32.), Himmel (36. / 5. Gelbe), Abele (90. / 10. Gelbe)
Zuschauer: 650 Schiedsrichter: Dominik Bartsch (Wertheim-Urphar)
Wormatia Worms
Menz – El-Hammouchi, P. Wolf, Abele, Stulin – Himmel, Gopko – Zinram, Oppermann, T. Bauer (84. B. Weisenborn) – Jabiri.