Auch die Heimpremiere von Hans-Jürgen Boysen endete mit einer Niederlage. Nach ordentlicher erster Halbzeit führen individuelle Fehler die Mannschaft auf die Verliererstraße.
Hätte, wenn und aber. Drei Begriffe, die mittlerweile zum Standardwortschatz für Spielberichte Wormatias gehören. 0:3 verloren, aber eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Wenn der Schiedsrichter seine durchaus kleinliche Linie durchzieht, hätte er vor dem 0:1 auf Foulspiel gegen Gopko entschieden. Und Wormatia hätte auch sehr gut selbst in Führung gehen können. Es nutzt nichts: Wäre seine Chancen nicht nutzt und durch Fehler den Gegner zu Toren einläd, der steht nun einmal zu Recht im Tabellenkeller.
Mehr Präsenz, mehr Bewegung, mehr Ordnung und eine bessere Körpersprache all das war im ersten Durchgang beim VfR zu sehen. Eine sichtbare Verbesserung zum letzten Heimspiel, wenn auch die Laufwege, das Mitdenken im Angriff, noch zu wünschen übrig ließ und eine immer noch ängstliche Zurückhaltung zu spüren war. Drei Torchancen waren das Ergebnis, alle durch den erfreulich aktiven Srdjan Baljak, der mit Adam Jabiri das Sturmduo bildete. Kevin Wölk legte einen Freistoß links an der Mauer vorbei, Tim Bauer flankte nach innen und von Baljaks Stirn rutschte der Ball knapp am langen Pfosten vorbei (7.). Bei der nächsten Chance war es noch knapper, sein Schuss auf die kurze Ecke traf den Außenpfosten (16.). Ein völlig unnötiger Eckball kurz danach brachte erstmals richtig Gefahr vor Lucas Menz Tor, der für den verletzten Rainer Adolf im Kasten stand (18.). Menz machte eine ordentliche Partie und zeichnete sich durch besonders weite Abschläge und Abstöße aus. Einer davon landete direkt bei Baljak, dessen Schuss mit der Pike entscheidend abgefälscht wurde (26.). Danach verflachte die Partie, Wormatia blieb aber dominanter. Die bis dahin recht harmlosen Waldhöfer wären trotzdem kurz vor Pause fast in Führung gegangen. Söklers Flachschuss ging ganz knapp am Tor vorbei, Menz wäre machtlos gewesen (44.).
Die Gäste kamen deutlich aggressiver aus der Kabine und sofort ging die Fehlerquote der verunsicherten Wormaten nach oben. Als Eugen Gopko auf der Außenbahn an der Mittellinie den Ball gegen Saiti verlor, ging alles ganz schnell. Saitis Pass fand Dautaj, der umkurvte Menz und musste nur noch einschieben (55.). Die Einwechslung von Franzin sorgte für weiteren Betrieb in der Waldhofer Offensive und Wormatias Ordnung aus Halbzeit eins ging vollends verloren. Gopko konnte Franzin gerade noch vom Ball trennen, nachdem ihm dieser entwischt war (64.), kurz darauf war das Spiel entschieden. Zeric hielt von der Mittellinie einfach mal drauf und das Spielgerät senkte sich über den in die Sonne blickenden Menz hinweg zum 0:2 ins Tor (68.). Bei Wormatia klappte gar nichts mehr und Sökler nutzte eine verunglückte Kopfballrückgabe von Steil zum dritten Treffer (81.).
Tore: 0:1 Dautaj (55.), 0:2 Zeric (68.), 0:3 Sökler (81.)
Gelb: Abele (74.), Steil (78.) / Szimayer (87.)
Zuschauer: 1.630 Schiedsrichter: Vonderschmidt (Mühlheim)
Wormatia Worms
Menz – Gopko, Steil, Rösner, T. Bauer – Akcam (78. Zinram), Abele, Himmel, Wölk – Jabiri (85. Feucht), Baljak (57. M. Müller).