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Im Elfmeterschießen ins Halbfinale

Trotz gefühlt 90 Prozent Ballbesitz bleibt das Tor wie vernagelt, Alexander Shehada rettet den VfR gegen Alemannia Waldalgesheim in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen setzen sich die Wormaten dann ganz souverän durch.

Spielbericht

Es fehlte nicht viel und im Viertelfinale wäre Endstation gewesen. Vielleicht wäre das Spiel ganz anders verlaufen, wenn Jannik Marx die große Chance zur frühen Führung genutzt hätte (6.). Vincent Habers abgelenkten Abschluss konnte Torwart Juric ebenso parieren (21.). Aber dann kamen die Gäste aus Waldalgesheim einmal vors Tor und es stand plötzlich 0:1. Johnson konnte nicht am Abschluss gehindert werden, Luca Pedretti war machtlos (27.).

Und diesem Gegentor rannten die Wormaten nun hinterher, während die Gäste sich auf das Halten der knappen Führung konzentrierten und nur durch Standards gefährlich waren. Eine Torgefahr, die der VfR bei seinen insgesamt 20 (!) Eckbällen nur ganz selten entwickelte. Ivan Smiljanic prüfte mit einer Kopfballverlängerung seinen eigenen Torwart (37.), auch beim Kopfball von Merkel war Pedretti auf der Hut (38.). Die fällige Ecke wurde zum Konter, Daniel Kasper hatte den Ausgleich auf dem Fuß – und scheiterte an Juric. Knapp war es auch bei Umut Sentürks Schuss (45.+2), dann war Pause.

In der 2. Halbzeit ging es mit gefühlt 90 Prozent Ballbesitz nur in eine Richtung, aber so richtig Torgefahr konnte der VfR nicht entwickeln. Das Fehlen des verletzten Maximilian Fesser machte sich bemerkbar. Nicklis machte es mal schnell auf der Außenbahn und scheiterte aus spitzem Winkel (52.). Zwei Minuten später konnte Kasper fast einen Rückpass erlaufen, wurde aber noch abgegrätscht.

Mit der Einwechslung von Luca Manganiello kam etwas Belebung, es fehlte den Offensivbemühungen jedoch weiter an Präzision. Bestes Beispiel der schöne Angriff über Kasper und Manganiello, den Julian Marquardt mit einem Schuss direkt in die Arme von Juric nicht krönte (65.). Zu spitz war der Winkel dann wieder für Kasper (74.).

Knackpunkt des Spiels war die 83. Minute. Merkel hatte kurz nach der Mittellinie freie Bahn, auf dem Weg zum Tor aber zu viel Zeit zum Nachdenken – und vergab die Chance zur Entscheidung kläglich. Pedretti leitete den Gegenangriff ein, ein langer Ball nach vorne, Sentürk konnte das Spielgerät vor Dennis wegspitzeln und der eingewechselte Alexander Shehada traf zum erlösenden Ausgleich.

Auch die Verlängerung gehörte dem VfR. Luft anhalten musste man nur bei einer Pedretti-Aktion, der einen Querschläger von Nicklis als vermeintlichen Rückpass nicht fangen wollte (98.). Ansonsten gab es einen Schrägschuss von Nicklis (103.), einen Versuch aus der Distanz von Shehada (110.) und endlich wieder eine gefährliche Ecke (115.). Den Schlusspunkt setzte Manganiello mit einem strammen Schuss, den Juric parieren konnte (117.).

Es ging ins Elfmeterschießen und Erinnerungen wurden wach. Achtmal standen die Wormaten in den letzten 20 Jahren vor dieser Aufgabe, nur zweimal konnten sie es für sich entscheiden. Doch diesmal gab es kein Zittern, weil Sentürk den ersten Elfmeter versenkte und Merkel seinen drüber schoss. Die nächsten drei Waldalgesheimer Schützen verwandelten zwar, aber Loechelt, Smiljanic und Manganiello hatten in souveräner Manier jeweils vorgelegt, sodass Kasper mit dem fünften und letzten Elfmeter alles klar machte und den VfR Wormatia ins Halbfinale schoss.

Die Auslosung ist verschoben, da die Partie Büchelberg gegen Gonsenheim wegen Unbespielbarkeit des Platzes bereits gestern abgesagt wurde. Der SV Hermersberg setzte sich souverän mit 5:0 beim SV Geinsheim durch und Regionalligist Schott Mainz verhinderte die totale Blamage bei Landesligist TuS Hackenheim, machte aus einem 0:1-Rückstand in den Schlussminuten noch einen 3:1-Sieg.

Tore: 0:1 Johnson (27.), 1:1 Shehada (83.)
Elfmeterschießen: Sentürk, Loechelt, Smiljanic, Manganiello, Kasper / Merkel verschießt, Dennis, Agovic, Gräff
Gelb: Nicklis (35.) / Gürel (55.), Dennis (64.), Agovic (72.), Merkel (118.)
Zuschauer: 621
Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg (JFV Leiningerland)

Aufstellung
Pedretti – Nicklis (108. Holzemer), S. Ludwig, Smiljanic, Sonn (59. Manganiello) – Marx (77. Shehada), Haber – Marquardt (102. Saiti), Loechelt, Sentürk – Kasper.

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Fotos

Vorbericht

Heimspiele im Südwestpokal sind eine seltene Angelegenheit für den VfR Wormatia, die Hürde auf dem Weg ins Halbfinale heißt nun Alemannia Waldalgesheim. Zwei Monate ist das Aufeinandertreffen in der Oberliga her, mit 5:0 damals eine klare Angelegenheit für die Wormaten. Das darf sie allerdings nicht in Sicherheit wiegen, wozu fünf Tage nach der ersten Saisonniederlage auch kein Anlass besteht.

In den Wochen nach dem letzten Gastspiel in Worms hat die Alemannia ihre Defensive standsicherer gemacht. Waren es zuvor 2,57 Gegentore pro Spiel, konnte man diesen Wert seither auf 1,36 drücken. Zumindest bis zum Wochenende, denn beim Auswärtsspiel in Mechtersheim verfiel man in überwunden geglaubte Muster. Nach 3:2-Halbzeitführung stand am Ende eine 3:7-Niederlage. Sieben Punkte gab es in den letzten zehn Spielen, den einzigen Sieg im Kellerduell gegen die TSG Pfeddersheim.

Der Weg ins Viertelfinale führte für Waldalgesheim zunächst über A-Ligist SV Katzweiler, gegen den es ein rechts spätes 2:0 gab. Im Achtelfinale wurde Landesligist TSC Zweibrücken mit 3:0 besiegt. Nun im Viertelfinale erwartet Trainer Melunovic eine Reaktion seiner Mannschaft auf den Leistungsabfall in Mechtersheim.

Wormatia-Trainer Peter Tretter muss voraussichtlich auf Maximilian Fesser verzichten, der beim Spiel in Ludwigshafen etwas abbekommen hat. Dafür darf Daniel Kasper mitwirken, seine Vorsperre für die Rote Karte am Freitag wurde heute Nachmittag für den Südwestpokal aufgehoben. Wie lange er in der Oberliga gesperrt ist, steht noch nicht fest. Ein Urteil hierzu wird Ende der Woche erwartet.

Anpiff in der EWR-Arena: Mittwoch, 01.11.2023, 14:00 Uhr
Die Tageskassen sind ab 12:30 Uhr geöffnet.
Liveticker: liveticker.wormatia.de
Livestream: www.youtube.com/WormatiaTV

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