Eigentlich war alles angerichtet: Backfischfest, zwei volle Fanbusse und jede Menge Wormser, die mit dem Auto nach Trier gereist waren. Nach der überzeugenden Leistung gegen Hoffenheim lag der erste Saisonsieg förmlich in der Luft…bis zum Anpfiff im Moselstadion.Was folgte, war fußballerische Magerkost, nicht von Trierer, aber leider von Wormser Seite. Die Gastgeber waren von der ersten Sekunde an präsent, störten die Wormaten schon früh im Spielaufbau und – Achtung Fußballerfloskel – zwangen sie zu Fehlern. Nassim Banouas‘ Handspiel in der zweiten Minute war nur eine Nachlässigkeit der Wormser Hintermannschaft und es war einmal mehr Kevin Knödler, der die Wormatia vor dem sicheren Rückstand bewahrte. Knödler sollte der einzige Wormser sein, der an diesem Tag Normalform hatte; seine Vorderleute waren völlig von der Rolle. Nach Abelskis Lupfer an die Latte und etlichen weiteren Vorstößen der Trierer muss es fast schon als Erfolg bezeichnet werden, dass es zur Halbzeit nur 0:0 stand. Ein Punkt hätten die Wormser zu diesem Zeitpunkt dankend angenommen – aber es warteten noch 45 harte Minuten auf die Elf von Ronny Borchers. Zwar präsentierte sich die Wormatia in der zweiten Halbzeit etwas forscher, echte Torgefahr ließen sich aber vermissen. Es kam, wie es kommen musste: Pagenburg ließ sich nach Konrads Flanke in der 56. Minute nicht lange bitten und köpfte den Siegtreffer und damit sein achtes Saisontor – so viele Tore hat allein die Wormatia in den ersten fünf Spielen bekommen. Warum die Mannschaft von Trainer Ronny Borchers derart verunsichert auftritt, konnte sich keiner der Fans erklären. Es war doch Derby, schüttelten viele Anhänger enttäuscht den Kopf. Wie kann es sein, dass man einen Bundesliga-Absteiger verdient schlägt, die Über-Mannschaft Hoffenheim fast bezwingt, ansonsten aber nur wenig überzeugt? Am Dienstag geht es gegen Pfullendorf und jeder weiß: die Mannschaft ist in der Pflicht. Alla Wormatia!