Beim Hallenfußball kann alles passieren! Unter dieses Zitat könnte man den Namen eines jeden Spielers, Trainers, Funktionärs oder den der Organisatoren der MetropolregionCups setzen. Denn jeder, der sich mit Hallenfußball auskennt, weiß, dass dieser immer für eine Überraschung gut ist. Beim Wormatia Cup 2016 bewiesen das die Jungs vom DJK SV Phönix Schifferstadt. Mit vier deutlichen Siegen (4:1, 5:1, 7:3 und 4:1) entledigten sich die Schifferstädter ihrer Konkurrenz im Qualifikationsturnier am Samstag und zogen damit als Geheimtipp in die Finalrunde am Sonntagnachmittag ein. Das hatte sich aber ganz offensichtlich nicht unter den bereits gesetzten Mannschaften herumgesprochen. Nach einem 4:2-Auftaktsieg gegen die ebenfalls aus der Quali hervorgegangenen Weinheimer sorgte aber spätestens das zweite Spiel für allgemeines Aufhorchen: Mit 6:2 servierte der SVP den Nachwuchs des Zweitligisten SV Sandhausen ab. Und falls ihre Ambitionen danach immer noch nicht klar gewesen sein sollten, legten sie gegen den 1. FC Kaiserslautern gleich nach: 4:1 hieß es am Ende für die Schifferstädter, die aus den Roten Teufeln brave Buben gemacht hatten. Wer sollte diese Hallengötter also noch stoppen? Die Antwort? Klar, der zweifache Titelverteidiger Waldhof Mannheim! Die hegten immerhin Hoffnungen auf das Wormatia-Triple. Die Waldhöfer setzten sich mit etwas Glück in der Gruppe A durch. Worms, Mannheim und Meisenheim standen nach jeweils zwei Siegen mit sechs Punkten da, während es für Gonsenheim nur zum Punktelieferanten reichte. Aufgrund des schwächeren Torverhältnisses schaute auch der andere Qualifikant in die Röhre; für Meisenheim war die 2:5-Niederlage gegen Mannheim im letzten Gruppenspiel der Genickbruch. An Phönix Schifferstadt führte jedoch kein Weg vorbei. Auch im Halbfinale schmissen sie ihre Tormaschine wieder an: 5:3 gewannen sie gegen die Pokal-Abonnenten aus Mannheim. Im anderen Semifinale setzte sich der FCK knapp gegen Worms durch und erhielt so seine Chance zur Revanche. Die sollte es an diesem Sonntagabend aber nicht geben. Stattdessen bewiesen die Schifferstädter, dass sie auch verteidigen können. Beim 3:0-Finalsieg hielten sie erstmals eine weiße Weste. Zwei beeindruckende Turniertage der Pokalsieger, die nicht nur Werbung für den Schifferstädter Vereinsfußball, sondern auch für den Hallenfußballs insgesamt machten. Die beste Mannschaft hat sich durchgesetzt. Dass das ausgerechnet ein Qualifikant war, ist schon sehr erstaunlich. Das zeigt, dass neben den gesetzten Teams auch die Qualifikanten eine hohe Qualität haben, resümierte Gerhard Schäfer von der Sportregion Rhein-Neckar treffend. Trotz der herausragenden Leistungen des SVP, von denen David Breitenbach als bester Spieler ausgezeichnet wurde, sollte die Vorstellungen der auf die Plätze verwiesenen Mannschaften nicht unter den Tisch gekehrt werden. Auch abseits der Schifferstädter Kraftdemonstrationen erlebten die Zuschauer in Worms anspruchsvolle und spannende Spiele.
Ausgeglichener ging es hingegeben bei den B-Juniorinnen zu. Das zeigt schon ein Blick auf die Ergebnisse der Gruppenphase. Keine Mannschaft spazierte mit vier Siegen ins Halbfinale, lediglich Niederkirchen blieb ohne Niederlage. Mit zwei Siegen und zwei Remis führten sie die Gruppe A vor dem Karlsruher SC an, während sich Hoffenheim und Kickers Büchig aus der Gruppe B qualifizierten. Im Halbfinale trafen zwei Spielsystem aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. FFC mit dem minimalistischen Torverhältnis von 4:1 und die 1899erinnen, die munter drauflos ballerten und nach vier Spielen bereits 22 Tore erzielt hatten. Im Halbfinale half’s jedoch nichts: Im Neunmeterschießen unterlag man Niederkirchen mit 3:4. Denkbar knapp setzte sich derweil der KSC gegen Kickers Büchig durch, 1:0 hieß es beim Schlusspfiff. Während die Hoffenheimerinnen das Spiel um Platz drei erneut vom Punkt verloren, setzte sich im Finale der 1. FFC Niederkirchen mit 3:2 durch. Ein wohlverdienter Erfolg für die B-Juniorinnen des FFC, die zwar weder offensiv noch defensiv die besten Zahlen aufwiesen, im entscheidenen Moment aber stets die Nase vorn hatten. In der Halle entscheidet oft auch das gewisse Quäntchen Glück, gepaart mit der absoluten Entschlossenheit im richtigen Moment, kommentierte Markus Beer vom SWFV das Durchsetzungsvermögen der Niederkirchnerinnen. Über gleich zwei persönliche Preise durfte sich Sophie Stober vom SV Kickers Büchig freuen. Sie erzielte nicht nur die meisten Treffer, sondern wurde auch als beste Spielerin geehrt.
Insgesamt stellte Gerhard Schäfer dem Turnier und den Schiedsrichtern eine sehr hohe Qualität aus, mit der man als Funktionär hochzufrieden sein könne. Er danke insbesondere der Stadt Worms, vertreten durch den Sportdezernenten Uwe Franz, die zum 5. Mal in Folge das Turnier ausrichtet, für die sehr gute Zusammenarbeit. Darüber hinaus könne man sich bei Andreas Jörissen, der in seiner Funktion als Regionalleiter der EWR zugegen war, sowie Jürgen Wegener von der Volksbank Alzey-Worms bedanken, die solch hochklassigen Hallenfußball mit ihrem Sponsoring überhaupt erst ermöglichen.