In der 4. Bezirkspokalrunde mußte der VfR Wormatia Worms II beim Kreisligisten TSV Schott Mainz antreten. Dort gelang den Schützlingen von WII-Trainer Jürgen Klotz ein 3:2-Auswärtssieg und der damit verbundene Einzug in die Runde der letzten Acht.
Mit buchstäblich dem letztem Aufgebot – 13 einsatzfähige Spieler, darunter auch unseren 2. Vorsitzenden und den Pokalhelden des Bezirkspokalfinales 2005 Jan Donner – fuhren die Wormaten nach Mainz. Auf dem Sportgelände des TSV Schott Mainz entwickelte sich ein echter Pokalfight. Der Underdog begann forsch und setzte den Favoriten in der Anfangsphase mächtig unter Druck. Durch ihr frühes Forchecking und Nachsetzen versuchten sie die Gäste aus Worms zu verunsichern. Das Rezept schien zunächst aufzugehen. Nach einem Schlendrian von Daniel Patti im eigenen 16er funkte Hadri Hussin dazwischen und hatte leichtes Spiel Wormatia-Keeper Bernd Hallermann zu überwinden (7.). Mit einem langen Diagonalpass aus der eigenen Hälfte auf den durchstartenden Aden Yilmaz überbrückten die Gastgeber das Mittelfeld; A. Yilmaz lief auf die Kiste zu und erzielte nach 13 Minuten aus 14 Metern das 2:0 für die Gastgeber. Bei diesen Sichtverhältnissen – einige Nebelschwaden machten sich über dem Schott-Sportgelände breit – war es selbst für den jungen Schiedsrichter schwierig, die Abseitsentscheidungen richtig zu einzuordnen; beim 2:0 der Einheimischen roch es sehr nach Abseits. Danach ging noch ein 22-Meter-Schuss abgefeuert von A. Yilmaz über den Kasten (21.). In dieser Formation hatten die Klotz-Schützlinge noch nie zusammen gespielt; daher mußten einige auf ungewohnten Positionen ran. Auch schienen die Wormaten in dieser Phase von allen guten Geistern verlassen. Die „Geister“ der Spieler waren zu diesem Zeitpunkt anscheinend noch in der Kabine. Erst mit eigentlich der ersten Torchance – einer Standardsituation, einem Eckball – gelang der Anschlußtreffer für die Wormatia II. Ein von Christian Vogel getretener Eckball von der rechten Seite erwischte genau den Kopf von Andreas Feller, der damit das 1:2 erzielen konnte (27.). Im Gegenzug ließ WII-Keeper Bernd Hallermann eine Rechtsflanke von Bala Diallo durch seine Hände gleiten, hatte aber Glück, dass selbst die Schott-Sturmspitzen im Nachsetzen diesen Fehler nicht bestraften (28.). Zwei Minuten später hatten die Klotz-Schützlinge den Torschrei schon auf den Lippen, als deren Spieler Ole Röhrenbeck völlig freistehend aus 16 Meter das Spielgerät knapp neben den Schott-Kasten setzte (30.). Neun Minuten später fiel dann doch der 2:2-Ausgleich durch Michael Gerst, der eine Kopfballvorlage in des Gegner Hälfte von Kapitän Chr. Vogel serviert bekam und dann keine Mühe hatte aus 13 Metern den 2:2-Ausgleich zu erzielen. Das war dann auch der Halbzeitstand.
Zehn Minuten nach dem Wechsel fiel dann die erstmalige Wormatia-Führung; Volker Bergs langer Ball aus der eigenen Hälfte erreichte A. Feller – schwer zu sagen, ob der im Abseits stand; jedenfalls blieb die Pfeife stumm -, der das Leder annahm und über die linke Seite den Ball nach innen zum mitgelaufenen M. Gerst paßte, wo Gerst dann keine große Mühe hatte seine Farben mit 3:2 in Führung zu bringen. Das hat der Youngster A. Feller in dieser Szene hervorragend gesehen und hat sich als sehr mannschaftsdienlich gezeigt. Nach einer Stunde brachte Maximilian Beck eine Rechtsflanke auf den Kopf von M. Gerst, leider traf Gerst die Kugel nicht richtig. Danach wechselte Trainer Klotz Sascha Switalski für den erstmals nach seiner Verletzung eingesetzten Gerlando Lauricella und den „Pokalheld von 2005″ Jan Donner für das Geburtstagskind Marcel Hasch, dem an diesem Tage einfach nix gelingen wollte, ein (62.). In der 68. Minute gab J. Donner erstmals einen Warnschuss aus 16 Metern halbrechte Position ab – eine sogenannte „donnersche“ Duftmarke. Danach drängten die Gastgeber mit Macht auf den Ausgleich. Dabei kam es zu einigen Duellen zwischen Schott-lern und WII-Keeper B. Hallermann. Nach einer Rechtsflanke des eingewechselten Kai Bai war Sliman Ziyed per Kopf zur Stelle und zwang den Torwart der Wormaten zu einer Glanzparade (75.). Auch bei einem Schuß von Ayhan Alpay von der rechten Seite war er auf dem Posten und wehrte diesen mit einer weiteren Parade ab (85.). Noch einmal stockte den Wormaten der Atem; drei Minuten später hatte erneut S. Ziyed eine hochkarätige Torchance, die Hallermann mit einer Hand parieren konnte und damit Wormatias Sieg festhielt. Zwischen den Hochkarätern des TSV hatten die Gäste noch zwei Konterchancen, die sie allerdings ausließen; so hatte A. Feller mit einem 20-Meter-Schuß, wobei er hätte noch einige Meter weiterlaufen können, jedoch sein Abschluß ging genau in die Fangarme von TSV-Keeper Frank Schmalwasser (77.) und dann war es noch einmal J. Donner, der bei einem Entlastungsangriff mit einem Schuß knapp das gegnerische Tor verfehlte (89.). Es blieb beim 3:2-Sieg für die Wormatia II, die damit in die 5. Bezirkspokalrunde oder ins Bezirkspokalviertelfinale eingezogen ist.
Den Gastgebern blieb nur der Trost einem um zwei Klasse höher spielenden Gegner alles abverlangt zu haben und echt Paroli geboten zu haben. Die Einheimischen haben sich hervorragend verkauft und waren bis zum Wormser Ausgleich in der 39. Minuten an einer Pokalsensation dicht dran. Für Wormatia II spricht, dass man mit eher einer Verlegenheitsmannschaft doch noch eine Runde weitergekommen ist. Zudem mußten einige Spieler auf Positionen spielen, die sie bisher noch nie gespielt hatten. Man hat weiterhin aus einem 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg gemacht. „Hauptsache gewonnen und weiter und mehr auch nicht“, so könnte der allgemeine Tenor des Spiel lauten. Bei den fünf treuen Fans, die unsere Wormatia II begleitet haben, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken!!!