Der VfR Wormatia Worms II hatte am vergangenen Sonntagnachmittag (14.11.2010) den Tabellenvierten FSV Offenbach auf dem heimischen Kunstrasen zu Gast. Am Ende gab es ein gerechtes 1:1-Unentschieden, was beiden Teams nicht gerade weiterhilft den Gästen um an der Tabellenspitze dran zu bleiben und den Wormaten um sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen. Mit dem Unentschieden verbesserten sich die Kühr-Schützlinge aufgrund des besseren Torverhältnisses zwar auf den 13. Tabellenplatz vor dem punktgleichen TuS Altleiningen. Die erste Halbzeit ist schnell erzählt; viel taktisches Geplänkel und wenig Torraumszenen, ein insgesamt schwacher Landesliga-Kick bei dem man sich bei den Zuschauern normalerweise hätte entschuldigen müssen. Den Wormaten fiel nicht viel ein, ohne Mumm agierten die Mannen von Trainer Volker Kühr. Es war auch kein Hoffnungsträger in Sicht, der mal da was gerissen hätte. Nach ´ner halben Stunde folgte dann das einzige Highlight in der 1. Halbzeit; es war der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Gittelmann; Marco Wünstel war rund um den 16-Meter-Raum gefoult worden; es roch nach einer Konzessionsentscheidung nachdem das Schiedsrichter-Gespann den Gästen zuvor zwei Abseitstore nicht anerkannt hatte. Das es ein Elfmeter war, bestätigten dann auch die Wormser Zuschauer. Marc Heidenmann hatte seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall gebracht. Offenbachs Tolga Barin ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte diesen Elfer souverän; VfR-Keeper Chr. Steiner ahndete zwar die Ecke, kam aber nicht an den Ball heran. Das erste Abseitstor des Gastes war zurecht abgepfiffen worden; das zweite Abseitstor hingegen war strittig aber dann zumindest im Ansatz doch abseits. Die Offenbacher Führung zur Halbzeit war bis zu diesem Zeitpunkt auch hochverdient, hatten sie doch bis dahin die bessere Spielanlage und das bessere Spielverständnis gezeigt. Sie waren eben die aktivere Mannschaft …und Wormatia II fand nicht statt. Nach einer heftigen Halbzeitansprache von Trainer Volker Kühr schienen sich seine Jungs am Riemen zu reißen. Zwei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Florian Kaiser einen Freistoß von der linken Seite in den Offenbacher Strafraum zirkelte, wo der Gästespieler Karim Amezoug nach einer unübersichtlichen Situation den Fuß hinhielt und damit seinem Keeper Marcel Johann keine Abwehrchance ließ; der Ball kullerte zum 1:1 über die Linie. Es war also ein Eigentor. Der frühe Ausgleich leitete eine wesentlich unterhaltsamere zweite Halbzeit ein. Acht Minuten nach dem 1:1 war der Gästespieler Christian Simon durch und hatte nur noch VfR-Keeper Chr. Steiner und zwang ihn mit seinem 13-Meter-Abschluss zu einer Glanzparade (55.). Ein Torwart braucht auch mal solch eine gute Szene; jedoch wer war denn eigentlich für den Offenbacher zuständig? Im Gegenzug ergab sich für Rico Renner eine gute Gelegenheit, doch sein flaches Schüsschen war weil zielgerichtet eine dankbare Aufnahme für den FSV-Towart (56.). In der Schlussviertelstunde wurde es noch einmal richtig spannend; zunächst scheiterte Tobias Klotz mit einem 22-Meter-Freistoß der Ball ging knapp drüber. In der 77. Minute hätte eigentlich das 2:1 für den VfR fallen müssen; nach einem Konterspiel führte F. Kaiser den Ball in den gegnerischen Strafraum, zögerte mit dem Abschluss etwas zu lange, weil er es vorzog, die Gegenspieler zu einem Tänzchen aufzufordern statt abzuschließen; sein Pandon Ekrem Emirosmanglu eigentlich ein eiskalter Vollstrecker stand ihm im Nichts nach und meinte ebenfalls bei Tanz mitmachen zu müssen statt den direkten Abschluss zu suchen; den von den Gästespielern abgeblockten Ball bekam der eingewechselte Maximilian Beck vor die Füße, der offensichtlich etwas überrascht war und den Ball neben den Kasten setzte. Drei Minuten später gab es für den FSV die Chance mit einer doppelten Freistoßchance in aussichtsreicher Position in Führung zu gehen; zunächst zirkelte Marco Pfeifer den ersten Freistoß aus ca. 25 Metern, der von der Wormatia-Mauer abgefälscht wurde, knapp drüber; da der Ball aber von einem in der Mauer stehenden Wormatia-Spieler mit der Hand abgefälscht wurde, pfiff der Herr Schiedsrichter abermals und entschied erneut auf Freistoß dieses Mal allerdings in Höhe der Strafraumlinie; dieses Mal entschied sich der Freistoßschütze für das rechte untere Eck, doch der Wormser Keeper Chr. Steiner wehrte auch diesen Ball ab. Die Offenbacher trafen in der 83. Minute erneut das Tor, welches wegen einer weiteren Abseitsposition nicht gegeben wurde. Vier Minuten vor dem Ende wurde E. Emirosmanglu vom eingewechselten Marco Streker in eine gute Schussposition aus ca. 16 Metern gebracht; doch der Abschluss des Wormatia-Stürmers ging knapp am Kasten vorbei schade, es wäre der Siegtreffer gewesen! Den hatten die Gäste auf der Gegenseite auch auf dem Fuß gehabt, als M. Wünstel völlig alleingelassen vor Chr. Steiner auftauchte und mit seinem Abschluss aus kürzester Distanz am glänzend reagierenden VfR-Keeper scheiterte (88.). Kurz darauf ertönte dann der Schlusspfiff von Schiri Gittelmann; die Wormaten konnten aufatmen, am Ende doch nicht noch verloren zu haben. Aber auf Wormatia-Seite trauerte man den wenigen guten Torchancen nach, die man vergeben hatte. Offenbach war der erwartet starke Gegner, der fünfmal einnetzte drei Tore wurde wegen Abseitsstellungen nicht gegeben, ein Elfmetertor und ein Eigentor. Am Ende war das 1:1-Unentschieden doch ein gerechtes Ergebnis. Für die Wormatia II war es das erste Unentschieden in dieser Saison. Zum Abschluss der Hinrunde muss der VfR Wormatia Worms II am kommenden Sonntag, 21.11.2010 bei Viktoria Herxheim antreten. Die Herxheimer sind mit 17 Punkten derzeit auf dem 10. Tabellenplatz. Nach der Tabellenkonstellation könnte Wormatia II bei einem Auswärtssieg in Herxheim zumindest aufschließen und auf Tuchfühlung zu den Herxheimern gehen, doch einfach wird diese Aufgabe nicht.