Am letzten Spieltag des Jahres 2007 musste die zweite Mannschaft des VfR Wormatia Worms beim ASV Nibelungen Worms antreten. Wormatia II kehrte mit einem klaren und am Ende doch hoch verdienten 6:2-Sieg von diesem „Auswärtsspiel“ zurück und nahmen hiermit erfolgreich Revanche für die bittere 2:3-Heimschlappe aus der Hinrunde.
Die Zuschauer allen voran die Wormatia-Fans sollten ihr Kommen nicht bereuen und sollten auf ihre Kosten kommen. Ein Spiel mit Rasse und Klasse und dazu acht Tore sieht man auch nicht alle Tage. Sechs Minuten waren gespielt, da klingelte es zum ersten Mal im Nibelungen-Gehäuse; nach einem von Tobias Klotz getretenen Freistoß von der rechten Seite köpfte Michael Gerst zur Führung ein. Diese Führung hielt nur fünf Minuten, Robin Oender wurde der Ball mustergültig in die Gasse gespielt und zudem wurde ihm das Tore schießen leicht gemacht, da der an diesem Tage indisponierte Igor Alexis seinem Gegenspieler nicht energisch störte und nur nebenher lief; Oenders Abschluss aus elf Metern bedeutete den 1:1-Ausgleich für den ASV (11.). Weitere fünf Minuten später fiel die erneute Wormatia-Führung; eingeleitet von T. Klotz, der den Ball zu Andreas Feller über die rechte Seite spielte und dessen flache Hereingabe verwertete Andrew Wooten mit einem Drehschuss aus elf Metern zum 2:1. Ein weiterer gut getimter Kopfball von M. Gerst auf Rechtsflanke von T. Klotz verfehlte nur knapp das Ziel (23.). Auf der anderen Seite flog ein von Anton Kurt getretener Freistoß von der rechten Seite in den Wormatia-Strafraum, hier verfehlte Marcell Szuppin den Ball nur knapp (29.). Keiner fühlte sich in dieser Szene für M. Szuppin verantwortlich; Wormatia II im Glück. Maximilian Becks Klärungsversuch mit der Fußspitze wurde zu einer ungewollten Rückgabe, in die der agile Christian Niglus dazwischen spitzelte und sich somit in eine aussichtsreiche Schussposition brachte, doch sein Abschluss ging neben das Tor (35.). Drei Minuten vor dem Wechsel schlossen die Wormaten einen super vorgetragenen Konter mit dem 3:1 ab; eingeleitet von Abwehrmann Heiko Bunn und Mittelfeldregisseur T. Klotz, der den Ball auf die linke Seite zu M. Gerst passte und dieser leitete mit einem Querpass den Ball zum freistehenden Mitspieler A. Wooten weiter, so dass A. Wooten keine Mühe hatte zum 3:1 einzuschieben. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es rund um den Wormatia-Kasten noch einmal turbulent; Chr. Niglus prüfte Wormatias Keeper Christian Steiner noch zwei Mal und beide Male war Steiner auf der Hut (43./45.) und sorgte dafür, dass er und seine Kameraden mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Halbzeit gehen konnten.
Es schien so, als wären die Wormatia-Seelen noch in der Halbzeit, denn die Nibelungen hatten die ersten Torchancen; unter anderem hatten sie einen Freistoß an den Pfosten zu verzeichnen (50.). Aber auch Wormatia II traf kurz darauf ebenfalls Aluminium, nach einer von Tobias Klotz von der rechten Seite getretenen Ecke kam WII-Abwehrmann Marcus Eisenbarth zu einer Direktabnahme, die am Ende leider nur am Pfosten landete (56.). A. Wooten hätte beinahe mit einem Solo seinen dritten Treffer erzielt, als er sich über die linke Seite in den Strafraum durch tankte, jedoch seinen Abschluss über das Tor setzte (61.). Seinen dritten Treffer holte er nur zwei Minuten später nach, als er ein Zuspiel aus der eigenen Hälfte aufnahm und aufs Nibelungen-Tor zulief und cool und abgeklärt „wie ein Alter“ das 4:1 erzielte. Nun waren die Gastgeber wieder am Zug; bei Chr. Niglus Torchance aus 14 Metern war WII-Keeper Chr. Steiner wiederum auf dem Posten. Zwei Minuten später gelang Alexander Fischer mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Metern das 2:4 für den Gastgeber. Eigentlich hätte der eingewechselte Oemer Bozkaya auf der anderen Seite den Drei-Tore-Abstand wiederherstellen können als er mit einer feinen Einzelleistung drei Grünhemden stehen ließ und vor ASV-Torwart Eugen Wagenleitner auftauchte , jedoch seinen Schuss an den Pfosten setzte (73.). Bei einem weiteren Klotz-Freistoß von der linken Seite segelten alle kopfballstarken Wormaten am Ball vorbei (75.). Bei einer 5-gegen-3-Überzahlsituation wurde zu eigensinnig agiert; Maximilian Beck tankte sich über halblinks durch und probierte es selbst anstatt den Ball mit einem Abspiel zu einem seiner besser postierten Mannschaftskameraden weiterzuleiten; was herauskam, war ein Schüsschen genau auf Keeper Wagenleitner (77.). Mit dem „Tor des Tages“ einem Sonntagspfund aus 20 Metern sorgte A. Wooten nicht nur für seinen vierten Treffer sondern auch für die Entscheidung in diesem Spiel. Es war seine letzte Aktion, denn unmittelbar nach diesem Tor nahm WII-Trainer Jürgen Klotz den vierfachen Torschützen vom Feld, der bei seinem Abgang von den eigenen Kameraden und den Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Wormatia II hatte immer noch nicht genug. T. Klotz zwang mit einem gut getretenen 22-Meter-Freitsoß ASV-Torhüter E. Wagenleitner zu einer weiteren Parade (83.). Drei Minuten vor dem Ende machten die Wormaten das halbe Dutzend doch noch voll; M. Gerst erkämpfte sich in der ASV-Hälfte den Ball und leitete diesen weiter an A. Feller, der mit einem ganz frechen Absatztick O. Bozkaya glänzend in Szene setzte; Bozkaya schlenzte den Ball aus 14 Metern ins Tor zum 6:2-Endstand (87.). Mit dem halben Dutzend Wormatia-Tore waren die einheimischen Nibelungen noch gut bedient; es hätte auch zweistellig enden können, so der allgemeine Tenor der Zuschauer dieses Spiels. Da konnte man auch den ausgebliebenen Elfmeterpfiff aus Minute 58, den der Schiedsrichter nicht gegeben hat, verschmerzen – Wooten war im Strafraum gelegt worden. Nach dem Bezirkspokalspielsieg im November war es jetzt Wormatias zweiter Streich bei den Nibelungen. Wormatia II kann also auch in der Meisterschaft gegen die Nibelungen gewinnen.
Wormatia II bleibt damit weiterhin die beste Auswärtsmannschaft in der Bezirksliga Rheinhessen und geht als Tabellenzweiter zusammen mit der punktgleichen SG Eintracht Herrnsheim und hinter dem Spitzenreiter TuS Hochheim, der drei Zähler mehr auf dem Konto hat, in die wohlverdiente Winterpause. Der SVW Mainz kann noch an der Wormatia II und SGE Herrnsheim vorbeiziehen, wenn diese ihr Nachholspiel gegen die SG Gensingen/Grolsheim gewinnen sollten. Damit wurde eine glänzende Ausgangsbasis für die restlichen zwölf Spiele im kommenden Jahr 2008 geschaffen.