Wormatia-Legenden im Interview: Heute Walfried „Wally“ Günther

Aus der Wormatia-Jugend kommend hat Walfried „Wally“ Günther in der Zeit von 1973 – 1987 und in der Saison 1992/93 ganze 466 Pflichtspiele für den VfR Wormatia Worms bestritten. Dabei waren u.a. 204 Zweitligaeinsätze, Südwestmeisterschaften, Aufstiegsspiele zur 2.Bundesliga, Aufstieg in die 2. Bundesliga und etliche DFB-Pokalspiele. Damit führt Wally Günther die Liste der Spieler mit den meisten Einsätzen im Wormatia-Trikot an.

Wormatia: Wally, was waren herausragende Spiele im Wormatia-Trikot an die Du Dich besonders gerne erinnerst?

Günther: Spontan fällt mir ein Zweitligaspiel bei 1860 München ein  das wir mit 0-7 verloren haben. Rudi Völler schoss dabei 4 Tore. Nach dem Spiel entschuldigte er sich bei mir für seine Treffsicherheit und schenkte mir sein Trikot, das ich noch heute besitze.

Wormatia: Mit welchen Spielern aus Deiner aktiven Zeit hast Du heute noch Kontakt?

Günther: Häufig treffe ich noch heute – meistens im Stadion – Gerd Dier, Peter Klag, Heiner Schmieh und Karl Heinz Strohfus.

Wormatia: Du hast in Deiner aktiven Laufbahn eine ganze Reihe von Trainern erlebt, wer hat den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen?

Günther: Als den Trainer mit der damals „modernsten Taktik“ nenne ich Eckhard Krautzun, der „menschlichste“ war ohne Frage Heiner Überle.

Wormatia: Bist Du noch sportlich aktiv?

Günther: Ich fahre viel Fahrrad, laufe sehr gerne,  mache Krafttraining in meinem Hobbyraum. Das alles hilft mir mein damaliges Gewicht von 73 Kilo bis heute zu halten.

Wormatia: Kommen wir zur Gegenwart. Soweit es Deine Zeit erlaubt, bist Du bei den Heimspielen im  heimischen Stadion und kennst die momentane Situation unserer Wormatia gut. Wie sieht ein so erfahrener, ehemaliger Aktiver die  momentane Entwicklung im unserer Wormatia?

Günther: Die Wormatia ist auf dem richtigen Weg, das zeigen die Resultate in der RL-Südwest und  auch die beiden Spiele DFB-Pokal. Das zeigt vor allem auch das ansteigende Zuschauerinteresse in Worms. Die Wormatia ist wieder im Gespräch.

Wormatia: Wie hoch ist nach Deiner Ansicht der Anteil von Cheftrainer Ronny Borchers an der positiven Entwicklung der Mannschaft?

Günther: Ganz ohne Frage, Ronny Borchers hat einen sehr großen Anteil. Er ist ein guter Trainer, der es versteht mit Regionalliga erfahrenen  Spielern und jungen Talenten eine schlagkräftige Einheit zu formen. Beeindruckend ist für mich als „Außenstehender Beobachter“ seine ruhige, souveräne Art mit der Mannschaft und dem Umfeld fachlich und sachlich umzugehen. Positiv erwähnen muss ich auch den gesamten Trainer und Betreuerstab, die alle zum Erfolg beitragen.

Wormatia: Mit Marcel Gebhardt und Steven Jones haben zwei (junge) langjährige, erfahrene Wormatiaspieler die Verantwortung in der sportlichen Leitung übernommen. Ist dies u.a. ein Schlüssel zum mittelfristigen Erfolg?

Günther: Ganz ohne Frage, die beiden kennen den Verein und das Umfeld wie kein anderer. Sie haben einen guten Draht zu den Spielern und Trainern und sie kennen viele für die Wormatia in Frage kommende Spieler. Dies gilt sowohl für den RL-Bereich, als auch für die Nachwuchsabteilungen. Ich schätze beide sehr und fachsimple gerne mit Ihnen.

Wormatia: Seit Juni 2011 steht ein junger, dynamischer Vorstand an der Spitze des Vereins. Wie sieht ein so erfahrener Fußballspieler wie Du deren bisherige Arbeit?

Günther: Dieser Vorstand mit dem Vorsitzenden Tim Brauer geht mit Kompetenz und klarer Aufgabenverteilung den richtigen Weg. Dazu gehört u.a. auch die Geschäftsstelle mit Malte Kromm. Vor allem aber ist es gelungen, weitere Sponsoren für den VfR zu gewinnen. Ich möchte aber auch die vorherigen Vorstände – vor allem die Herren Helmut Antz und von Jürgen von Massow (EWR) nennen, ohne deren großes Engagement der VfR Wormatia nicht so weit wäre und die sich auch noch heute – in erster Linie im Jugendbereich – engagieren.

Wormatia: Zum Schluss, was wünscht sich Wally Günther für seine Wormatia?

Günther: Eine kontinuierliche, finanzielle machbare Weiterentwicklung mit dem Ziel 3. Liga und einen Anstieg der Zuschauerzahlen bei unseren Heimspielen. Kurzfristig wünsche ich mir vor allem einen Sieg beim Pokalspiel in Idar-Oberstein, damit wir alle auch im nächsten Jahr wieder solch großartige Pokalknaller wie gegen Hertha BSC und 1. FC Köln in der ERW-ARENA erleben können.

Wormatia: Vielen Dank für das Interview.