Vier Spiele, vier Siege, 18:0 Tore. Die beeindruckende Bilanz des heutigen Gegners, der den Wormaten schon in den letzten beiden Jahren im Hinspiel jeweils eine Klatsche zugefügt hatte. Doch Wormatia konnte den Siegeszug der Hoffenheimer U23 erst einmal stoppen.
Weil Pokalheld Romas Dressler mit Fieber das Bett hüten musste und auch Daniele Toch einen dicken Hals hatte, hieß das Sturmduo heute Adam Jabiri / Lucas Oppermann. Beide blieben in Durchgang eins recht wirkungslos, was allerdings genauso für die viel beachtete Hoffenheimer Offensive galt. Denn beide Abwehrreihen standen gut, das taktisch geprägte Spiel ließ kaum Möglichkeiten zu. Wenn doch, dann wurde es richtig gefährlich. Wie in der 21. Minute, als Adam Jabiri wunderbar von Marcel Abele eingesetzt frei vor dem Tor am herauseilenden Koen Casteels scheiterte. Hoffenheim antwortete zehn Minuten später, Vincenzo Grifo visierte nach feiner Ludwig-Hereingabe den Winkel an und zielte zwei Meter zu hoch. In der Schlussviertelstunde traute sich Wormatia dann mehr und wurde, nachdem Nassim Banouas einen Kopfball am Tor vorbei setzte (35.), kurz vor der Pause dafür belohnt. Lucas Oppermann bewies eindrucksvoll auf Linksaußen, dass er sich wieder seiner Bestform nähert, setzte Martin Röser ein und dessen Flanke veredelte Adam Jabiri mit Linksschuss zum 1:0 (44.). Das erste Gegentor für Hoffenheim in dieser Saison, erzielt von einem Ex-Hoffenheimer.
Wormatia kam Druckvoll aus der Kabine, erarbeitete sich in einer zehnminütigen Drangphase jedoch keine Torchance. Jetzt legten die Gäste einen Zahn zu und Torjäger Kai Herdling, der bis dahin von der Sechs aus Regie führte, ging immer öfter mit nach vorne. Herdling mit einem Fernschuss (59.) und Grifo nach beeindruckendem Dribbling an der Torauslinie (60.) setzten erste Ausrufezeichen. Die Defensive geriet mehr und mehr unter Druck. Ein 25-Meter-Schuss von Dennis Thomalla sackte in seiner Flugbahn überraschend ab und klatschte gegen die Latte (76.), danach scheiterte Nassim Banouas aus spitzem Winkel nach einer Ecke (78.). Drei Minuten später verfehlte ein Gregoritsch-Kopfball Knödlers Tor nur knapp, was Oppermann sofort mit einem strammen und nicht weniger knappen Schuss beantwortete. Grifo war es dann, der im Strafraum genau Maß nehmen konnte und den Ausgleichstreffer erzielte (83.). Beindruckend, wie Hoffenheim danach weiter Druck machte und auf Sieg spielte. Von den nun neunzehn Hoffenheimer Saisontoren waren acht nach der 82. Spielminute gefallen. Es kam kein neuntes dazu, denn die Wormatia-Abwehr hielt bis zum Schlusspfiff durch und stoppte damit den Hoffenheimer Siegeszug.
Freuen wollte sich darüber aber keiner der Spieler, zu sehr saß die Enttäuschung über den spät kassierten Ausgleich. Ronny Borchers bat in der Pressekonferenz daher darum, den Spielern mal auf die Schulter zu klopfen, denn sie hatten eine Leistung gezeigt, auf die es sich aufbauen lässt. Zum Beispiel am Freitag gegen Eintracht Trier.
Tore: 1:0 Jabiri (44.), 1:1 Grifo (83.)
Gelb: Krettek (66.) – Conrad (69.)
Zuschauer: 1.180 Schiedsrichter: Wiatrek (Witzenhausen)
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Rösner, Banouas, Krettek – Abele – Röser, Wittke (73. Himmel), T. Bauer – Jabiri (66. Bahssou), Oppermann.