In einem ausgeglichenen Spiel nutzt nur der Gastgeber seine Chancen und bezwingt den VfR Wormatia vor 3.312 Zuschauern mit 2:0.
Auch im vierten Anlauf gelang den Wormaten nicht der vorentscheidende Sieg, gegen den SV Waldhof setzte es die zehnte Saisonniederlage. Dabei war die gezeigte Leistung in Mannheim durchaus in Ordnung. Kampf und Einsatz stimmten, die Defensive stand gut und ließ wenig zu. Man hatte die überraschend verhalten und nervös wirkenden Gastgeber recht gut im Griff. Das große Manko war allerdings die Schwäche im Abschluss – wenn es denn überhaupt zum Abschluss kam. Die Wormser machen es Spiel, aber schießen net uffs Tor!, war dann auch die treffende Kurzanalyse eines Waldhof-Fans nach Spielende. Erst in der Schlussphase der ausgeglichenen und ereignisarmen ersten Halbzeit brachten die Wormaten das von Adolf gehütete Mannheimer Tor wirklich in Gefahr. Daniele Tochs feinen Pass Richtung Alper Akcam grätschte Adolf im letzten Moment weg, Romas Dresslers optimistischen Nachschuss aus 30 Metern fing Colak auf Höhe des Elfmeterpunkts ab (37.). Ganz knapp war es bei Dresslers nächstem Versuch aus ähnlicher Position, diesmal zischte sein wuchtiger Flachschuss Zentimeter am Tor vorbei (40.). Der Waldhof hatte genau eine gefährliche Szene, als Hess eine missglückte Kopfballrückgabe des für Sandro Rösner in der Innenverteidigung aufgebotenen Benni Himmel nicht ausnutzen konnte (17.).
In der zweiten Halbzeit zeigte sich Mannheim ein wenig dominanter. Die erste Torchance hatte Wormatia, Akcam rutschte eine Wittke-Flanke über die Stirn (50.). Auf der anderen Seite hatte Kevin Knödler Probleme bei einer Flanke, Chris Böchers Befreiungsschlag schickte Huckle volley retour und knapp am Tor vorbei (64.). Die dritte Mannheimer Torchance wurde dann genutzt. Ein vielversprechender Wormatia-Angriff wurde am Strafraum abgefangen, beim folgenden Konter stimmte hinten die Zuordnung nicht und so hatte Geiger wenig Mühe, nach Pass von Hess die Führung zu erzielen (72.). Besonders ärgerlich: Draußen standen schon Nassim Banouas und Scipon Bektasi bereit, um eben jener linken Seite, über die der Konter lief, noch einmal einen Offensiv-Schub zu geben. Den gab es nun auch durchaus, doch entweder wurde der Abschluss oder der letzte Pass zu lange hinausgezögert. Bis auf drei äußerst harmlose Fernschüsse gelang der Wormatia-Offensive trotz redlichen Bemühens nichts Zählbares mehr. Einen Konter in der Nachspielzeit staubte Malchow zum 2:0-Endstand ab (90.+3).
Der VfR Wormatia ist nun auf den 13. Tabellenrang abgerutscht, hat aber weiterhin vier Punkte Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz. Gegenüber der Ausgangssituation hat sich durch die Niederlage (aber dank der übrigen Ergebnisse) wenig verändert: Ein Sieg und die Wormaten wären nur noch durch den FSV Frankfurt II einzuholen. Und der müsste dafür seine restlichen Spiele gegen Kassel, Elversberg und Alzenau alle gewinnen. Aber selbst dann müsste nur noch theoretisch gezittert werden: Nach den heutigen Ergebnissen in der Dritten Liga wird es von dort mit 99%iger Sicherheit nur einen Südwest-Absteiger geben. Offenbach ist gerettet, damit es Darmstadt und die Stuttgarter Kickers erwischt, müsste der SVD gegen Stuttgart gewinnen und neben einem Dortmunder Sieg gleichzeitig noch ein Babelsberger Kantersieg in Münster her. Zusammengefasst: Auch Platz 14 wird reichen. Klar ist aber: Auch dafür ist das derzeitige Punktekonto noch zu dünn. Die Marschroute heißt daher ohne wenn und aber: Sieg gegen Koblenz. Dienstagabend, 19 Uhr.
Tore: 1:0 Geiger (72.), 2:0 Malchow (90.+3)
Gelb: Hess (90.+1) / Abele (90.)
Zuschauer: 3.312 Schiedsrichter: Braun (Saarbrücken)
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Steil, Himmel, Krettek (72. Banouas) – Wittke (72. Bektasi), Abele, Gopko, Toch (82. Feucht) – Akcam, Dressler.