Durch einen mühsamen 2:1-Sieg bei Jahn Zeiskam (Tore: Henel und Stark) hat Wormatia das Viertelfinale des Südwestpokals erreicht.
Wie ernst Ronny Borchers die Pokalpartie gegen den Verbandsligisten Jahn Zeiskam nahm, konnte man an der Aufstellung erkennen. Keine Experimente hieß das Motto und so war die Mannschaft gegenüber dem Spiel gegen Karlsruhe nur auf zwei Positionen verändert. Marco Metzger erhielt eine Chance auf der Sechs für Marcel Abele, Tim Bauer übernahm wieder den angestammten Platz links in der Viererkette, wodurch Jacob Ammann nach vorne rückte und Martin Röser auf der Bank blieb. Von Beginn an übernahm Wormatia die Kontrolle, tat sich gegen gut und tief stehende Gastgeber auf dem kleinen Zeiskamer Geläuf jedoch schwer. Konsequent über die Außen versuchte man zum Erfolg zu kommen, von den Flanken (wie auch den Eckbällen) sollte jedoch in den folgenden neunzig Minuten wenig Gefahr ausgehen. Daniele Toch hatte nach vierzehn Minuten die erste Möglichkeit, zielte genau auf den Torwart und ballerte den Nachschuss drüber. Eine Flanke des fleißigen Tim Bauer fand schließlich Christian Henel, der den Ball aus wenigen Metern mit der Brust zur Führung ins Tor drückte (22.). Fünf Minuten Minuten später hätte ein Flugkopball fast den Ausgleich bedeutet, an Wormser Chancen gab es nur noch einen Schuss von Ammann zu verzeichnen (32.) und zwei Fast-Gelegenheiten durch Schürg (25.) und Henel (41.). Mehr Räume taten sich durch die Führung nicht auf, Zeiskam stand weiter gut und lauerte auf gelegentliche Konter. Deutlich mehr Ballbesitz hatten die Wormaten, denen aber die Spritzigkeit heute abging und die sich durch den eintönigen Spielverlauf einlullen ließen.
So plätscherte die Begegnung auch im zweiten Durchgang eher vor sich hin, bis Zaucker nach einem Steilpass Marco Stark enteilte und links unten zum Ausgleich einschob (54.). Das berühmte Tor, das dem Spiel gut tat, denn sofort zogen die Wormaten das Tempo an und gingen zwei Minuten später wieder in Führung. Ammann hatte in den Rückraum zum aufgerückten Stark gespielt und der nagelte das Spielgerät aus zwanzig Metern an den Innenpfosten ins Tor. Torchancen hatte danach jedoch ausschließlich der Verbandsligist. Einen Freistoß von rechts verpassten gleich zwei Spieler knapp (58.), knapp drüber ging auch der Torschuss vier Minuten später. Der Zweiklassenunterschied war in dieser Phase nicht mehr wirklich zu spüren, erst Ammann sorgte in der 78. Minute per Fernschuss zumindest für ein Lebenszeichen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Borchers bereits Henel und den kraftlosen Schürg gegen Gollasch und Röser ausgetauscht. Letzterer verlängerte danach eine Rechtsflanke auf Kapitän Rösner, dessen wuchtiger Kopfball über die Latte ging (82.) – die erste richtige Torchance nach dem Führungstreffer. Danach ließ sich der VfR jedoch vom Verbandsligisten in die eigene Hälfte drängen, konnte sich kaum noch befreien und die mitgereisten Fans stellten sich gedanklich bereits auf eine mögliche Verlängerung ein. Zu Chancen kamen die Gastgeber trotz optischem Übergewicht aber nicht mehr und Tim Bauer hätte in der Nachspielzeit den Sack zu machen müssen, scheiterte nach Alleingang von der Mittellinie aber am Torwart. Am Ende bleibt ein mühsamer 2:1-Pflichtsieg und der Einzug ins Viertelfinale, der Beifall von den Rängen fiel hierfür allerdings nach Schlusspfiff eher spärlich aus.
Tore: 0:1 Henel (22.), 1:1 Zaucker (54.), 1:2 Stark (56.)
Zuschauer: 500
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Stark, Rösner, Bauer – Metzger – Toch, Wittke, Ammann – Henel (74. Gollasch), Schürg (61. Röser).