Im Jahre 1930 gegründet, blieb der 1.FC Eschborn bis zur Jahrtausendwende ein Amateurverein fernab der überregionalen Fußballwelt. 1999 gelang der Aufstieg in die Landesliga Mitte, zwei Jahre später der Aufstieg in die Oberliga Hessen und 2003 die Hessenmeisterschaft und damit der erstmalige Einzug in die Regionalliga. Die Mannschaft erwies sich als zu schwach für diese Spielklasse und stieg umgehend wieder ab, kehrte jedoch bereits 2005 wieder zurück. Mit lediglich zehn Punkten und einem einzigen Sieg konnte die Klasse erneut nicht gehalten werden. Zudem kamen große finanzielle Probleme hinzu, die durch den Einstieg eines russischen Geschäftsmannes lösbar zu sein schienen. Der erhoffte finanzielle Aufschwungs samt Verstärkung der Mannschaft kam jedoch nicht, der Geschäftsmann zog sich zurück und der Verein stellte umgehend einen Insolvenzantrag. Es folgte ein Abstieg zurück in die Landesliga. 2008 kehrte man in die Oberliga zurück und schaffte nach drei Jahren erneut den Aufstieg in die Regionalliga. Der Unterschied zu den Vorjahren ist: Der FCE steht vor der Saison 2012/13 auf deutlich vernünftigeren Füßen als in den Jahren zuvor, heißt es nun im offiziellen Vereinsmagazin, Ausbildung und Integration vor den Toren Frankfurts lautet die Leitlinie. Zum Beweis des vernünftigen Wirtschaftens konnte jüngst am 4. April auf der Vereinshomepage stolz verkündet werden: 1.FC Eschborn beendet Insolvenz. Diese wird zum Ende der Saison nach sieben Jahren aufgehoben.
Im Kampf um den Klassenerhalt liegt Eschborn noch immer gut im Rennen. In den zehn Spielen nach der Winterpause wurden wichtige Siege gegen Mainz II und Eintracht Frankfurt II eingefahren, nach zuletzt drei Niederlagen in Serie kam dank einer großartigen kämpferischen Einstellung am Wochenende ein überraschender 2:1-Heimsieg gegen Aufstiegskandidat Großaspach hinzu. Im Nachholspiel gegen Hessen Kassel gab es eine knappe Niederlage.
Bekanntestes Gesicht ist der diese Saison aus Trier verpflichtete Ex-Lautrer Thomas Drescher (34), aus Wormser Sicht ist Pascal Hertlein (30) zu nennen, der in der Saison 2008/09 das Wormatia-Trikot trug. Eine Art magisches Dreieck bildeten in der Hessenliga Kapitän Rouven Leopold (36), Linksaußen Anthony Wade (26) und Stürmer Can Cemil Özer (23). Die drei waren in der Meistersaison für satte 48 Tore und 40 Vorlagen verantwortlich. Das Trio trifft auch eine Liga höher, Özer, von einem kurzen Abstecher zu Eintracht Frankfurt II zurückgekehrt, ist mit fünf Treffern der erfolgreichste. Genau so oft hat Neuzugang Zahit Findik (21) getroffen, Salvatore Bari (25), bereits für Bochum II in der Regionalliga aktiv, hat ein Tor mehr auf dem Konto.