Die Tabelle der Saison 2015/16 dürfte an einigen Trierer Weihnachtsbäumen gehangen haben, denn in der Winterpause thronte Eintracht Trier an der Tabellenspitze. Der Jahreswechsel bekam der Mannschaft allerdings überhaupt nicht. Nach sehr mittelmäßiger Restrückrunde landete man am Ende auf Platz fünf. In der neuen Saison scheint es nun gar nicht mehr zu laufen. Vielleicht hat das große DFB-Pokallos Borussia Dortmund (0:3) zu sehr abgelenkt, in der Liga steht jedenfalls erst ein Sieg zu Buche (3:1 gegen Kassel). Sechs der bisher neun Spiele gingen verloren, auswärts gab es Pleiten in Lautern, Steinbach und Ulm, jüngst gelang aber in Offenbach der erste Punkt auf fremdem Geläuf – Muhamed Alawies fünftem Saisontreffer sei Dank. Der Neuzugang aus Meppen (16 Tore letzte Saison) war schon für alle drei Treffer gegen Kassel und damit praktisch im Alleingang für die bisherige Punkteausbeute verantwortlich. Der Punkt in Offenbach wurde stolz gefeiert, am Wochenende beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II konnte aber nicht nachgelegt werden. Die 1:2-Niederlage kam zustande, wie es typischerweise nur einer Mannschaft im Tabellenkeller passieren kann: durch ein Eigentor in der Nachspielzeit.
Alawie ist einer von 15 externen Neuzugängen und Teil des komplett neuen Sturms. Der zweite neue Angreifer, Sebastian Szimayer, vor zwei Jahren mit 14 Treffern für Neckarelz, kam am Wochenende zum ersten Torerfolg. Damit ist er, neben Alawie und Danilo Dittrich, einer von drei Spielern, die überhaupt getroffen haben. Ungewöhnlich groß war die Fluktuation unter dem Eindruck der schwachen Rückrunde. Einige Stammspieler haben den Verein verlassen, darunter mit Christopher Spang auch ein Trierer Urgestein. Unter den Neuzugängen finden sich Spieler mit höherklassiger Erfahrung, wie Michael Blum (34 Zweitligaspiele für Rostock und den KSC, 62 Drittligaspiele für Rostock und Osnabrück) und Lukas Billick (78 Drittligaspiele für Wehen Wiesbaden, Elversberg und Würzburg). Wobei sich Billick nach zwei Einsätzen schon wieder verabschiedet und in Schweinfurt angeheuert hat.
Trainer Peter Rubeck sollte Trier diese Saison ursprünglich in Vollzeit übernehmen, behielt dann aber doch seinen Bürojob im Völklinger Krankenhaus. Das für ihn vorgesehene zusätzliche Budget wollte er angesichts der harten Saison lieber in den Kader investiert sehen: Für uns kann es nur darum gehen, möglichst nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Dass wir während der gesamten Saison immer auf die Mannschaft treffen, die am Spieltag zuvor spielfrei war, ist vor allem während der zahlreichen englischen Wochen ein erheblicher Nachteil. Auch deshalb wird diese Saison für uns eine große Herausforderung.
Anpfiff in der EWR-Arena:
Dienstag, 20. September 2016, 19:00 Uhr